Hagen. Die Wohnungseinbrüche in Hagen verharren auf hohem Niveau. 2010 wurden 531 Einbrüche gemeldet. Bis Ende Oktober 2011 waren es bereits 459. Gegenüber 2007, in dem Jahr gab es 295 Einbrüche, hat sich die Zahl also fast verdoppelt.
Diese Zahlen sind alarmierend: Die Wohnungseinbrüche in Hagen verharren auf hohem Niveau. 2010 wurden der Polizei 531 Einbrüche gemeldet. Bis Ende Oktober 2011 waren es bereits 459. Und die dunkle Jahreszeit, eine Hochzeit für Einbrecher, steht noch bevor. Gegenüber 2007, in dem Jahr gab es 295 Einbrüche, hat sich die Zahl der Wohnungseinbrüche also fast verdoppelt.
Dabei hatte es sich zunächst abgezeichnet, dass das Konzept der Hagener Polizei, mit Observationen und deutlich erhöhter Präsens Druck auf die Täter auszuüben, funktioniert. „Die Zahlen gingen zwischenzeitlich runter“, sagt Kriminalhauptkommissar Peter Carl. Es war allerdings nicht viel mehr als eine Atempause.
Überregional agierende und gut organisierte Banden
Denn die überregional agierenden und gut organisierten Banden sind mittlerweile landesweit aktiv. Nahezu in ganz NRW ist die Zahl der Wohnungseinbrüche rasant gestiegen. Die Täter stammen häufig aus dem südosteuropäischen Raum. Nach Hagen kommen sie zum Beispiel über das Ruhrgebiet oder das Rheinland. Sie reisen mit alten Autos an, spähen Viertel im bürgerlichen Milieu aus und schlagen schließlich dort zu, wo ihnen Einbrüche einfach und einträglich erscheinen. Dann verlassen sie die Stadt. Diebesgut aus Hagen wird häufig bei Wohnungsdurchsuchungen viele Kilometer entfernt gefunden. So wie vor einigen Wochen: Ein Safe, der aus einer Wohnung im Volmetal gestohlen wurde, tauchte in einer Kölner Wohnung auf.
Die organisierte Methode der reisenden Banden blockiert eine effiziente Polizeiarbeit. Die Aufklärungsquote ist gering. „Wir sind mehr denn je auf die Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen“, sagt Hauptkommissar Carl. Dazu zähle, dass Bürger ihre Wohnungen effizienter schützen und das Wort Nachbarschaftshilfe wieder mehr mit Leben gefüllt werde. „Eine Nachbarschaft, die die Augen aufhält, kann helfen, Einbrüche zu verhindern.“.
Das NRW-Innenministerium hat daher die Präventionskampagne „Riegel vor“ (www.riegelvor.de) initiiert. Denn fast 40 Prozent der Taten bleiben wegen guter technischer Sicherungen im Versuch stecken. Auf der Internetpräsenz gibt es Tipps zur Prävention und Hinweise, wie Nachbarn helfen können, Einbrüche zu verhindern. Entsprechende Beratung bietet auch die Hagener Polizei an.