Hagen-Mitte. . Der Respekt vor den Einsatzkräften fehlt - so fasste Brandschutzdezernent Dr. Herbert Bleicher bei der Jahresdienstbesprechung des Feuerwehrverbandes die Angriffe mit Raketen und Böllern auf Feuerwehrfahrzeuge zusammen.
Für die Hagener Feuerwehr brachte das Jahr 2011 durchaus Positives. Es endete allerdings in der Silvesternacht mit Übergriffen, die den Einsatzkräften keineswegs in guter Erinnerung bleiben werden. Die Einweihung des neuen Gerätehauses in Dahl, den Baubeginn eines Gerätehauses in Eckesey inklusive Räumlichkeiten für die Notfallseelsorge hob Dezernent Herbert Bleicher bei der Jahresdienstbesprechung hervor und vergaß die Angriffe mit Böllern und Raketen auf Feuerwehrautos nicht.
Um Punkt 18 Uhr hatte der neue Amtsleiter Heinz Jäger die Jahresdienstbesprechung des Verbandes der Feuerwehren der Stadt Hagen eröffnet. Nach einer Gedenkminute für die 2011 verstorbenen Feuerwehrleute und einem Dank an den ehemaligen Amtsleiter Horst Wisotzki (unsere Zeitung berichtete) erhielt Oberbürgermeister Jörg Dehm das Wort.
500 Gäste in der Stadthalle
„Ich möchte mich bei Ihnen für Ihre geleisteten Dienste in 2011 bedanken“, richtet er sich an die über 500 Gäste in der Stadthalle. Die Feuerwehr habe viele Dienste und Hilfen für die Bürger der Stadt Hagen geleistet. Und obwohl es schwieriger geworden sei, Nachwuchskräfte für die Freiwillige Feuerwehr zu finden, so seien die Rahmenbedingungen 2011 doch gut gewesen, betonte der OB.
Brandschutzdezernent Bleicher wertete die Neuerwerbungen von verschiedenen Fahrzeugen und den geplanten Bau eines neuen Gerätehauses für die Feuerwehren Eppenhausen/Holthausen/Eilpe, wo der Spatenstich schon im September dieses Jahres erfolgen könnte, als positive Signale. Außerdem sei 2011 die vierte Jugendgruppe Süd gegründet worden. Kritik übte er an der Tatsache, dass den Einsatzkräften immer weniger Respekt entgegengebracht würde.
Hoher Stellenwert
Ralf-Guido Blumenthal, Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbandes, betonte die „hervorragende Arbeit“ der Feuerwehrleute, deren hohen Stellenwert man nicht oft genug betonen könne. Nicht zuletzt durch gute Aus- und Weiterbildungen und immer neue Herausforderungen sei die Motivation der Feuerwehrleute immer noch groß.
Der neue Amtsleiter Heinz Jäger erklärte im Jahresbericht, dass die Feuerwehr im Lauf des Jahres 337 Mal ausrücken musste. Ein Beispiel sei hier der Großbrand am Schlachthof in Wehringhausen im Oktober.
Brandschutzerziehung verstärkt
Die Brandanzahl habe sich nur unwesentlich verändert, allerdings habe es verstärkt Brandschutzerziehung und -aufklärung, vor allem in Schulen und Kindergärten, gegeben. Positiv sei zu vermelden, dass es in Hagen 2011 keine Brandtoten gegeben hätte.
Die personelle Situation entspräche dem Landestrend, was „nicht erfreulich“ sei: 2011 konnte durch einen Mitgliederverlust die Anzahl der aktiven Mitglieder nicht gehalten werden, was unter anderem auf die gesamtgesellschaftliche Entwicklung zurückzuführen sei, so Jäger. Am Jahresende gab es in Hagen 240 Angehörige der Berufsfeuerwehr und 739 Freiwillige Brandschützer. „Und die Bürger konnten sich jederzeit auf ihre Freiwilligen Feuerwehren verlassen,“ betonte der Amtsleiter.
Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden dann Ehrungen und Auszeichnungen verliehen. Insgesamt 30 Männer durften auf der Bühne Urkunden für besondere Verdienste oder eine entsprechend lange aktive Amtszeit entgegennehmen.