Hagen-Mitte.

Es war das Rockereignis des Jahres in Hagen: Fünf schon etwas ältere Herren - Rolf Möller (Schlagzeug), Stefan Kleinkrieg (Gitarre), Lars Larsson (Bass-Gitarre), Bubi Hönig (Gitarre) und Frontmann Kai Havaii (Gesang), der in schwarz und tiefhängender Krawatte erschien - hatten in die Stadthalle ge­laden.

Und die, die sich vor der Bühne drängelten, hörten, was die „Extrabreiten“ schon über 30 Jahre ihrem Publikum präsentieren: Getreu ihrem Motto „Live und laut“ .Sie brauchten kein Eis zu brechen, sie platzten in eine schon überquellende Partystimmung hinein. Musikalisch „vorgeglüht“ hatten drei Jungs: Heimischer, musikalischer Nachwuchs, der bereits in diesem Jahr beim „Seegeflüster“ auf sich aufmerksam gemacht hatte.

"Hurra, hurra, der Stuhlgang brennt"

Die Band „mayo-3hagen“, die sich artig bei den „Breiten“ bedankte, bevor Hagens Original aus Dahl, „Friedel Hirsenkötter“ alias Robin Hiermer die Bühne betrat. Mit Sprüchen wie „Frieda grüß mir die Sonne“, „Hurra, hurra, der Stuhlgang brennt“ und, als „Friedel schon auf Bädertournee war, da standen die Breiten noch als Mondamin im Küchenregal“ hatte er die Lacher auf seiner Seite und steigerte die Spannung bis endlich die drei Worte „hier ist Extrabreit“ fielen und das Publikum in der rappelvollen Halle tobte.

Extrabreit präsentierte sich besser als je zuvor. Die Jungs zogen alle Register ihres schier unerschöpflichen Könnens. Es wurde gerockt, und selbst als der ein oder andere Übermütige aus dem Publikum sich als Sänger neben Kai Havaii auf der Bühne probierte, ging es friedlich ab. Es wurde einfach gefeiert, und selbstverständlich waren es die Klassiker wie „Für Dich soll’s rote Rosen regnen“, „Polizisten“, „Hart wie Marmelade“, Flieger, grüß mir die Sonne“ und vor allen Dingen „Hurra, hurra die Schule brennt“ die weiter einheizten.

Schweißglänzende Körper

Aber auch die neuen Nummern wie „Ewigkeit“ und neu aufgelegt „Freitag Nacht“ werden in Erinnerung bleiben. Schweißglänzende Körper wogen sich zu hämmernden Rhythmen.

Einen Wermutstropfen gab es während dieser tollen Party dennoch: Die „Breiten“ sollten sich mal nach einem neuen Tontechniker umsehen. Die Gitarre war zeitweise total übersteuert, die Bässe hämmerten einfach nur, der Gesang war textlich manchmal kaum zu verstehen. Machte allerdings auch nichts, da ja alle Fans die Texte kannten. Dafür war die Show wieder einmal sehenswert – und so kamen sie auch nicht an zwei Zugaben und am Applaus, der kaum enden wollte, vorbei.