Hagen.

Mit Ivonne Debudaj haben Hagens Kindergarteneltern eine Stimme bekommen. Die sympathische 34-Jährige ist die erste Jugendamtselternbeiratsvorsitzende. Hinter dem Titelungetüm verbirgt sich handfeste Arbeit.

Die Mutter zweier Söhne, die zudem im sechsten Monat schwanger ist, vertritt die Kindergarteneltern gegenüber dem Jugendamt, sitzt – nicht stimmberechtigt – im Jugendhilfeausschuss. „Bereits jetzt schon habe ich den Eindruck“, so Debudaj, „dass die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt unkompliziert wird.“

Hinter ihr stehen noch vier weitere Gremiumsmitglieder: Fikri Budak, Volker Sacher, Thorsten Brandt und Janine Setzpfandt. Erfreulicherweise kommen sie aus verschiedenen Stadtteilen, so dass sich ein Gesamtbild für die Probleme von Eltern ergibt. Da sie alle frisch ins Amt gewählt sind, befinden sie sich noch in der Findungsphase für Themen.

"Ein brisantes Thema"

Aber Ivonne Debudaj ist schon mit einer langen Liste an Dingen, die ihr unter den Nägeln brennen angetreten. Seit drei Jahren engagiert sie sich bereits als Elternbeirat in der städtischen Kita Rummenohl – und kann damit ein Klagelied auf Kibiz singen.

„Das Kibiz ist natürlich ein brisantes Thema“, stimmt sie an. Häufige Wechsel von Erzieherinnen aufgrund von befristeten Arbeitsverträgen, unzureichende Personalschlüssel für die Kleinstkindbetreuung, Elternbeiträge für U3-Betreuung. . . Allerdings benennt sie auch die spezifischen Hagener Baustellen: die Beitragsbefreiung für das dritte Kindergartenjahr beispielsweise.

Hagen erhebt nun Beiträge für ein Geschwisterkind, wenn dessen Bruder oder Schwester ins beitragsfreie dritte Kindergartenjahr kommt. Bisher waren Geschwisterkinder befreit. Mehr als ein Dilemma. „Das ist ungerecht“, findet Debudaj.

"Familien werden benachteiligt"

„Da werden Einzelkinder bevorzugt und Familien benachteiligt. Es müssen doch alle gleich behandelt werden.“ Sie spricht die drohende Kiga-schließung am Spielbrink an. „Das ist doch widersinnig, wir brauchen doch künftig Einrichtungen für U3.“

Für die großen Themen sitzt Ivonne Debudaj ganz frisch im Landeselternbeirat. Auf der nächsthöheren Ebene hofft sie in diesem Gremium „was bewegen zu können“.