Hagen. „Den Zufall gibt’s bei mir nicht. Ich habe immer eine Idee, ein Konzept im Kopf. Auch wenn mir das nicht ­immer abgenommen wird.“ Uwe Will, bekannter Hagener Künstler mit Markenzeichen Maleranzug, wird 70.

„Mehr als ein Maler“, so ist die Ausstellung betitelt, die am Mittwoch, 7. Dezember, um 18 Uhr im Sparkassen-Karree eröffnet wird. Der Titel ist mit Bedacht gewählt, ist Uwe Will doch nicht nur Maler, sondern auch Bildhauer, Ausstellungsleiter der Künstlervereinigung Hagenring, und er fördert den kreativen Nachwuchs. „Und ich bin Handwerker, gelernter Maler, später machte ich meinen Malermeister“, unterstreicht Will, der stolz auf seine „handfesten Wurzeln“ ist.

"Ich wollte immer Kunstmaler ­werden"

1941 in Westpreußen geboren, kam Uwe Will als Neunjähriger nach Hagen. Als junger Mann malte er in seiner Freizeit Kirchenfenster, erstellte Mosaike und suchte Kontakt zu den damals in Hagen bekannten Malern, Grafikern und Künstlern im öffentlichen Raum wie Carl Baumann, Hermann Bettermann und Oskar Sommer. „20 Jahre war ich im Malerhandwerk tätig, bis ich 1980 eine Galerie in Hohenlimburg renovierte. Der Besitzer - ein Galerist aus Wien - führte mich in die künstlerische Spur zurück“, sagt Will und ergänzt: „Ich wollte immer Kunstmaler ­werden.“

Fotorealistisch hat er angefangen, wandte sich dann dem Impressionismus, später dem Expressionismus zu. „Ja, meine Arbeiten wurden im Laufe der Zeit immer abstrakter und der Begriff ,Imaginärer Realismus’ kam auf.“

Große Formate

Vor fünf Jahren entdeckte der zweifache Vater seine Liebe zur Bildhauerei, schuf anfangs auch in diesem Bereich gegenständliche Skulpturen, rückte dann immer mehr von der realistischen Abbildung ab und arbeitet mittlerweile oft rein abstrakt. Beispiele: Während die Bronze-Statuen „Die Kauernde“, „Gandhi“ sowie „Don Quijote und Sancho Panza“ gegenständlich daher kommen - die filigranen, 2008 entstandenen Unikate werden auch im Karree ausgestellt - spiegelt Wills jüngstes, schlichtes Beton-Objekt ohne Namen seine Hinwendung zum Abstrakten ­wider.

„Ich zeige Beton, wie man ihn nicht kennt - glatt, glänzend, edel“, schwärmt der fast 70-Jährige und fährt fort: „Ich bin mit Material verwandt. Von meiner Zeit als Anstreicher weiß ich, wie sich Materialien untereinander verhalten; ob sie wegperlen oder reißen. Und ich liebe große Formate.“ Der herzlich-rustikale Mann beschreibt seine Werkstatt-Galerie in der Delsterner Straße zu recht als „einen Traum“. Seit 30 Jahren arbeitet Uwe Will in den 500 Quadratmeter großen Räumlichkeiten, in denen er Ideen schöpft und Ruhe findet.

Die Jubiläumsausstellung, mit der die Sparkasse das Gesamtwerk Uwe Wills würdigt, versteht sich als Retrospektive. Insgesamt 30 in den letzten drei Jahrzehnten entstandenen Arbeiten - Porträts, ab­strakte Malerei und Skulpturen - werden präsentiert.