Herbeck. . Der Ahornallee am Rande des Herbecker Weges droht die Motorsäge. Laut eines detaillierten Gutachtens des Wirtschaftsbetriebes Hagen (WBH) ist das Naturdenkmal aus insgesamt 80 zweireihig gepflanzten Berg- und Spitzahornen nicht mehr zu retten.

Der Ahornallee am Rande des Herbecker Weges droht die Motorsäge. Laut eines detaillierten Gutachtens des Wirtschaftsbetriebes Hagen (WBH) ist das Naturdenkmal aus insgesamt 80 zweireihig gepflanzten Berg- und Spitzahornen nicht mehr zu retten. Sie sollen im Rahmen der Winterfällung städtischer Bäume in den kommenden Wochen entfernt werden.

Auch interessant

Gerade der Zustand der Kronen ist laut Gutachten überwiegend schlecht ausgeprägt. Als Grund wird unter anderem der Wuchs der Kronen hin zum Licht angeführt, der zu einseitigen, schweren Kronen führt. Das gelte gerade für die straßenseitigen Bäume.

Zudem seien ganze Kronenteile bereits abgestorben. Darüber hinaus weisen verschiedene Stämme weitreichende Einfaulungen auf. Auch der Wurzelbereich der straßenseitigen Bäume ist durch Straßenbaumaßnahmen sowie Instandsetzungen am Straßengraben schwer beschädigt.

Kein verkehrssicherer Zustand

Das WBH-Gutachten attestiert den Bäumen daher einen nicht verkehrssicheren Zustand, so dass Maßnahmen unverzüglich eingeleitet werden müssen. Die Möglichkeit, durch starken Rückschnitt der Kronen, den Bäumen eine Chance zur Revitalisierung zu geben, besteht offenbar nicht. „Der Umstand dass sich eine Vielzahl der Bäume in der Resignationsphase befindet, das heißt absterbend oder in einem sehr schlechten Vitalzustand befindet, lässt die Vermutung zu, dass ein erheblicher Teil eine so drastische Maßnahme nicht übersteht“, heißt es in dem Gutachten.

„Aus baumphysiologischer Sicht und aus optischen Gründen ist ein Starkrückschnitt abzulehnen.“ Daher sei aus wirtschaftlichen und optischen Gründen – schließlich würden allein die Stämme den Herbecker Weg kaum zieren – eine Fällung der Allee vorzuziehen. Alternativ könnten 40 Stieleichen neu gepflanzt werden. Kostenpunkt für Wurzelfräsung und Neupflanzung: 25 000 Euro. „Die Kostenübernahme ist ungeklärt.“

Ersatzpflanzungen sind nicht so einfach

Neben dem Herbecker Naturdenkmal müssen 29 weitere Hagener Stadtbäume aus gesundheitlichen oder Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden. Ersatzpflanzungen hingegen sind – wie im Falle der Ahornallee – nicht so einfach.

„Seit der Aufhebung der Baumschutzsatzung im Jahre 2007 fehlen jährlich die finanziellen Mittel, um die aufgrund von Krankheiten oder Verkehrssicherungsgründen zu fällenden Bäume wenigstens teilweise ersetzen zu können“, heißt es in einer Vorlage des Fachbereiches Stadtentwicklung, -planung und Bauordnung. Auf die in der Baumschutzsatzung festgeschriebenen Ausgleichszahlungen hat die Politik mit Abschaffung der Regelung allerdings mehrheitlich freiwillig verzichtet.