Hagen. Bei Starkregen steht ein Ehepaar aus Hagen an einer Bushaltestelle. Ein Straßenbahn-Mitarbeiter liest das Paar auf und bringt es sicher zum Ziel.
Der Regen war niedergegangen. Und zwar ziemlich heftig. Was in einer Stadt wie Hagen, die von der Jahrhundertflut im Sommer 2021 schwer getroffen wurde, schlimme Erinnerungen weckt. Die Gewecke in Haspe war eines der Quartiere, in denen das Wasser förmlich die Straße hinablief.
In der Gewecke lebt das Ehepaar Tripp. Und das wollte am Freitagabend in die Premiere des Musicals „My fair lady“ im Stadttheater Hagen. Als aber der Himmel seine Schleusen mal so richtig öffnete, zeichnete sich ab, dass es aus dem Viertel mit dem Auto kein Herauskommen geben würde. Die Straßen ein Stück weiter unten im Tal standen so hoch unter Wasser, dass der Pkw wohl stecken geblieben wäre.
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Also machten sich Tripps auf den Weg zur Bushaltestelle. In der Hoffnung, dass der Öffentliche Personennahverkehr in der Stadt wohl fahren würde. Tat er aber nicht. Und als die Zeit voranschritt, griff man zum Handy, um in der Not ein Taxi zu rufen. Ohne Erfolg: Man würde den Bereich derzeit nicht anfahren - erklärte die Zentrale.
Bis fast vor die Theater-Tür
Da kam ein Mitarbeiter der Hagener Straßenbahn daher, der für die Haltestellen verantwortlich zeichnete. Er erkannte die Not des Paares, setze es in sein Auto und fuhr sie fast direkt bis vor den Eingang des Theaters.
Tripps erlebten eine wunderbare Premiere, fuhren nach der Vorstellung - der Regen hatte nachgelassen - mit dem Nachtexpress zurück nach Hause und sind ihrem Fluthelfer in tiefer Dankbarkeit verbunden.