Hagen. Diese Zahl alarmiert 32,7 Prozent der Hagener haben Bluthochdruck. Dabei lässt sich das Risiko durch gesunden Lebenswandel minimieren.

In Hagen leidet jeder Dritte an zu hohem Blutdruck. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK Nord-West hervor, deren Ergebnisse die Krankenkasse jetzt anlässlich des Welt-Hypertonie-Tages am 17. Mai vorlegt. Danach waren in Hagen in 2022 insgesamt 49.400 Menschen ab 20 Jahren an Bluthochdruck, der sogenannten Hypertonie, erkrankt. Das sind 32,7 Prozent der Gesamtbevölkerung.

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Ein anhaltend und unzureichend therapierter Bluthochdruck zählt zu den Hauptrisikofaktoren für einen Schlaganfall, Herzinfarkt oder die Entstehung einer koronaren Herzkrankheit. Neben der regelmäßigen Medikamenteneinnahme ist auch eine gesunde Lebensweise entscheidend. „Da Risikofaktoren wie eine ungesunde Lebensweise veränderbar sind, ergibt sich ein hohes Präventionspotenzial. Ein gesunder Lebensstil trägt dazu bei, dass zu hohe Blutdruckwerte gesenkt werden. Im besten Fall benötigen Patienten dann überhaupt keinen Blutdruck-Senker mehr“, betont AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock in einer Mitteilung des Kostenträgers. Dazu zählt ein möglichst stressfreier Alltag mit einer abwechslungsreichen und salzarmen Ernährung, regelmäßiger Bewegung, wenig Alkohol, einer deutlichen Reduzierung von Übergewicht und dem Verzicht auf Nikotin.

Medikamentöse Therapie

Mit den heute verfügbaren Methoden ist Hypertonie gut behandelbar. Viele Betroffene erhalten eine medikamentöse Therapie, um den Blutdruck in den Griff zu bekommen. „Manche kennen aber ihre Blutdruckwerte gar nicht. Das ist problematisch, denn nur diagnostizierte Patientinnen und Patienten haben auch die Chance, eine ärztliche Therapie zur Blutdrucksenkung und damit zur Vermeidung der Hypertonie-Folgen zu erhalten“, sagt Kock. Bei der Einnahme ist wichtig, die Medikamente regelmäßig einzunehmen und auf keinen Fall ohne ärztliche Rücksprache abzusetzen.

Die hohe Betroffenheit zeigt sich auch bei der Verordnung von Arzneimitteln: Für alle gesetzlich Krankenversicherten in Westfalen-Lippe verordneten die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2023 insgesamt 16,4 Millionen Packungen blutdrucksenkender Mittel. Damit entfielen 21,5 Prozent aller Verordnungen im Fertigarzneimittelmarkt auf Blutdruck-Senker. „Medikamente, die den Blutdruck senken, sind unverändert die am meisten verordneten Arzneimittel in Westfalen-Lippe“, so Kock. Insgesamt zahlten die gesetzlichen Krankenkassen in Westfalen-Lippe dafür rund 365 Millionen Euro.