Breckerfeld. Ein in der weiteren Region einmaliges Projekt nimmt in Breckerfeld Formen an. Der neue Bolzplatz bekommt jetzt sein Dach.

Die Balken stehen. Und die Balken liegen. Und damit wird ein in Breckerfeld und der Umgebung wohl einmaliges Projekt erstmals sichtbar. An der Spiel- und Sportanlage entsteht ein überdachter Bolzplatz, der bis in den Abend hinein beleuchtet werden kann. Ein Platz, der den Vereinen neue Möglichkeiten bringt, der die eng belegte Sporthalle entlasten soll und der obendrein zu festgelegten Zeiten auch der Öffentlichkeit zur Verfügung steht.

„Das Dach wird in diesen Tagen montiert“, sagt Hanswalter Dobbelmann, Vorsitzender des TuS Breckerfeld, der gemeinsam mit seinem Schwarz-Weiß-Pendant Marvin Tholen in den letzten Monaten das außergewöhnliche Projekt auch gegen Bedenken und Widerstände vorangetrieben hat. „Ende nächster Woche müsste dieser Teil der Arbeiten eigentlich abgeschlossen sein.“

Anlage soll ab Mai genutzt werden können

Was dann noch folgt, sind die Beleuchtungsanlage, das eigentliche Sportfeld, die Basketballkörbe und Fußballtore sowie eine Sportbox, die derzeit am Vereinsheim zwischengeparkt ist und die man per App freischalten und sich dort Sportgeräte ausleihen kann. „Unser Ziel ist es, dass der Platz Ende Mai zum Beginn des Sommers genutzt werden kann“, erklärt Hanswalter Dobbelmann. Und zwar bei gutem wie bei schlechtem Wetter.

Auch interessant

„Es gibt einen Belegungsplan. Aber wir müssen auch Erfahrungen sammeln. Wir sind gespannt, wie die Anlage angenommen wird.“

Hanswalter Dobbelmann
Vorsitzender
Auf diesem Platz mit roter Asche können Kinder in Breckerfeld bislang Fußball spielen. Mit dem überdachten Bolzplatz eröffnen sich neue Möglichkeiten.
Auf diesem Platz mit roter Asche können Kinder in Breckerfeld bislang Fußball spielen. Mit dem überdachten Bolzplatz eröffnen sich neue Möglichkeiten. © WP | Michael Kleinrensing

„Ja“, sagt Dobbelmann, „es gibt einen Belegungsplan. Aber wir müssen auch Erfahrungen sammeln. Wir sind gespannt, wie die Anlage angenommen wird.“ Da glauben die Verantwortlichen schon, dass es eine Verlagerung gibt - weg vom Schulhof, wo es Körbe auf Asphaltuntergrund und kleine Tore auf längst nicht mehr zeitgemäßer roter Asche gibt, hin zum neuen Bolzplatz mit Dach. Auch die Tage, an denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene sich sportlich betätigen, sollen - dem Wetterschutz sei Dank - zunehmen.

Eröffnung in Planung

Auch eine offizielle Eröffnung des Projektes, das immerhin 450.000 Euro (netto) kostet und 175.000 Euro bei 20.000 Euro Eigenanteil gefördert wird, soll es geben. „Termin und Rahmen stehen aber noch nicht fest“, sagt Dobbelmann. „Da werden wir uns noch etwas überlegen.“

Auch interessant

M. Kleinrensing WP Hagen
Der TuS-Vorsitzender Hanswalter Dobbelmann (hier ein Foto von Ende Februar) hat sich gemeinsam mit Marvin Tholen (Schwarz-Weiß) für den neuen Bolzplatz starkgemacht. © WP | Michael Kleinrensing

„In Summe ist das richtig gut investiertes Geld. Das Programm hat der Anlage geholfen. Und es hilft der Entwicklung des Sports insgesamt.“

Hanswalter Dobbelmann
TuS-Vorsitzender, zum Programm Moderne Sportstätten

Eingebettet ist das überdachte Feld in eine ganze Reihe von Maßnahmen, die in Breckerfeld über das Förderprogramm moderne Sportstätten (teil-)finanziert wurden: die Ballfangzäune auf der Spiel- und Sportanlage zählen ebenso dazu wie die neue Tribüne und eine effiziente Flutlichtanlage. „In Summe“, ist sich Hanswalter Dobbelmann sicher, „ist das richtig gut investiertes Geld. Das Programm hat der Anlage geholfen. Und es hilft der Entwicklung des Sports insgesamt.“

Platzprobleme nicht alle gelöst

Gleichwohl: Alle Probleme löst auch das neue Feld (immerhin erheblich günstiger als der Neubau einer Halle) nicht: „Die Kapazitätsprobleme werden wir damit nicht auf einen Schlag lösen können“, bremst Dobbelmann zu hohe Erwartungen. Es wird trotz des Dachs im Winter Tage geben, an denen sich das neue Feld nicht nutzen lässt. Dazu gibt es Sportarten (beispielsweise Badminton) für die die Fläche an durchaus windigem Standort keine Alternative sein kann.

M. Kleinrensing WP Hagen
Bereits Ende Februar hat sich der Platz abgezeichnet: 14 Fundamente sind für das Dach gegossen worden. © WP | Michael Kleinrensing

„Es gibt Dinge, die wir anbieten könnten, für die wir nach wie vor nicht ausreichend Platz haben werden“, sagt Dobbelmann und denkt dabei aber nicht an einen Neubau einer Dreifach-Halle. „Man muss sagen, dass uns als Verein dieses Problem in unserer Entwicklung ausbremst.“ Die Badmintonabteilung würde gerne mehr im Jugendbereich tun, die Basketball-Abteilung sich im Bereich Frauen- und Mädchensport engagieren, hinzu kommen fehlende Räume für die immer stärker nachgefragten Kursangebote des größten Sportvereins sowie der Wunsch nach einem ausreichend dimensionierten Kraftraum.

Offene Fragen bleiben

Bei allen Wünschen aber bleibt Hanswalter Dobbelmann Realist: „Zum einen werden uns solche Gedankenspiele in den ersten zwei Jahren nicht voranbringen, zum anderen spielen die Fragen der Finanzierung und der Folgekosten bei allen Träumen eine entscheidende Rolle.“