Breckerfeld. Die Vereine haben nachgebessert, jetzt muss die Politik entscheiden – darüber, ob in Breckerfeld ein überdachter Bolzplatz entsteht.
Die Planungen für einen überdachten Bolzplatz an der Sport- und Freizeitanlage Breckerfeld haben konkretere Formen angenommen. TuS und Schwarz-Weiß Breckerfeld, die über eine gemeinnützige GmbH die Anlage betreiben, haben die Kosten für das Projekt noch einmal erheblich reduziert und den von der Politik geforderten Belegungsplan vorgelegt. Im Hauptausschuss werden am Donnerstag die Fraktionen über das zumindest kreisweit einzigartige Projekt beraten.
„Es ist uns gelungen, die Kosten noch einmal erheblich zu drücken“, unterstreicht Marvin Tholen, Vorsitzender von Schwarz-Weiß, mit Blick auf das überdachte Feld. „Wir haben das Feld verkleinert, eine andere Dachkonstruktion gewählt. Jetzt liegt der Ball bei der Politik und bei der Stadt.“ Dabei wollen die Vereine auf ein Unternehmen setzen, das sowohl den Platz erstellt als auch die Überdachung liefert.
Strom von einer Solaranlage
Die Funktionalität wird trotz des kleineren Feldes (18 mal 30 statt 18 mal 35 Meter) nicht eingeschränkt sein, betont Hanswalter Dobbelmann, Vorsitzender des TuS: „Fußball, Basketball, Volleyball – all das wird weiter möglich sein.“ Hinzu kann eine Solaranlage auf dem Dach kommen, mit der sich Strom für den Betrieb der gesamten Sport- und Freizeitanlage gewinnen lässt.
Auch der Aufforderung der Politik, einen Nachweis für Bedarf und Auslastung zu liefern, sind die Vereine nach Angaben ihrer Vorstände nachgekommen: „Wir haben gezeigt, dass das Feld nicht permanent durch den Vereinssport belegt ist, sondern dass auch die Öffentlichkeit ausreichend Gelegenheit hat, den Platz zu nutzen.“ Gleichwohl biete ein überdachter Platz für die Sportvereine eine im Vergleich zu einer neuen Sporthalle wesentlich günstigeres Alternative und könne gleichzeitig die enge Belegung in der Halle sowie auf der Anlage entlasten.
Riesenschritt für junge Fußballer
Während beim TuS von einem Nachwuchsteam Badminton und einer Mädchen-Team Basketball die Rede ist, sieht Schwarz-Weiß neue Möglichkeiten für Mini-Kicker und F-Jugend. „Ein solcher Platz wäre ein Riesenschritt“, so Tholen. „Hinzu kommt, dass gleichzeitig Raum für kulturelle Veranstaltungen geschaffen würde.“
In der Politik war das Projekt – vorsichtig formuliert – nicht auf ungeteilte Begeisterung gestoßen. Vor allem die SPD hatte sich zurückhaltend zu den Ursprungsplänen geäußert, die CDU sich noch weitere Detailinformationen gewünscht. Die kleinen Fraktionen (Grüne, Wählergemeinschaft, FDP) hatten bereits Anfang April Zustimmung signalisiert.
Kosten deutlich geringer
Von rund 400.000 Euro Kosten nur für die Überdachung war da noch die Rede. Mittlerweile rechnet man mit 450.000 Euro für Dach und Feld. Eine 25-prozentige Förderung übernimmt das Land NRW. „Der Kreissportbund hatte uns eine Überdachung vorgeschlagen und einen Weg zu Fördermitteln aufgezeigt“, so Dobbelmann. Gleichwohl umfasst es auch eine Beleuchtung, damit der Platz auch in den Abendstunden genutzt werden kann.