Der kontinuierliche Verfall der Hagener Infrastruktur setzt sich fort: Während der Frust zunimmt, zeichnen sich keine Lösungen ab.
Den Satz der Woche hat diesmal ein Mensch produziert, der eher selten zu den Lautsprechern der Stadtgesellschaft zählt, aber eben einen klugen Kopf auf seinen Schultern trägt: „Es produziert schon reichlich Frust, wenn man immer nur die Probleme, aber keine Lösungen sieht“, formulierte Michael Dahme, Bezirksbürgermeister für den Hagener Süden, beim Blick auf die plötzlich gesperrte Brückenkonstruktion Volmetalstraße in Eilpe. Was muss alles passiert sein, wenn am Ende bloß eine solch niederschmetternde Erkenntnis bleibt?
Das Thema der zerbröselnden Brücken, diesmal ein Bauwerk in der Verantwortung des Landesbetriebs Straßen NRW, beschäftigt die Menschen in dieser Stadt schon seit Jahren – auch schon vor der Zeit der gesprengten Rahmedetalbrücke. Mal werden die Brücken über den Ischelandteich und über die Bahngleise (Fuhrparkstraße) für gewichtige Fahrzeuge gesperrt, mal wird die Rampe hinter dem leerstehenden Arbeitsamt wegen Einsturzgefahr gleich komplett abgeriegelt. Parallel zittert die gesamte Stadt, dass das Monitoring-System an der Eckeseyer Brücke (direkt am Hauptbahnhof) bloß nicht anschlägt, damit diese zumindest nicht nachgibt, bis die neue Fuhrparkbrücke steht.
Eine Stadt auf Verschleiß
Diese Stadt wird eben schon viel zu lange auf Verschleiß gefahren. Eine Tatsache, die von den Verantwortlichen nur allzu gerne nach dem Drei-Affen-Prinzip – nichts sehen, nichts hören, nichts sagen – verdrängt wird.
Wie sich dieses Verfrühstücken unserer Infrastruktur fortsetzen soll, während der Kämmerer die obligatorischen Klagegesänge über seine leeren Kassen anstimmt, bleibt rätselhaft. Denn selbst bei üppiger Förderung muss sich Hagen schon mächtig quälen, um die Euros für den lokalen Eigenanteil zusammenzukratzen. Vor diesem Hintergrund über eine parkartige Gestaltung der „Ebene 2“ am Eingang zu Altenhagen überhaupt nachzudenken, irritiert schon sehr.