Hohenlimburg. Mehr als 460 Tonnen Hilfsgüter haben Mustafa Celik und sein Team per Lastwagen in die Ukraine gebracht. Heute startet die nächste Fahrt:
Den Menschen in den Kriegsgebieten der Ukraine mit Hilfsgütern unterstützen, dieser Aufgabe widmet sich der Spediteur Mustafa Celik seit zwei Jahren unermüdlich - und ein Ende ist für ihn nicht in Sicht. „Für mich hört es nicht auf“, sagt der Hohenlimburger, „weil der Krieg in der Ukraine jeden Tag weitergeht.“ Insgesamt 13 Hilfstransporte mit 461 Tonnen Hilfsgütern haben er und seine Mitstreiter seit Beginn der Kämpfe vor zwei Jahren in betroffene Städte und Dörfer nah an die Front gebracht.
Keine Dankbarkeit erwarten
Lebensmittel, Hygieneartikel, Notstromgeneratoren, Krankenhausbetten - allesamt Spenden von Firmen und Privatleuten in der Umgebung, die in der Ukraine dringend gebraucht werden. „Du darfst keine Dankbarkeit erwarten und musst deine Erwartungen einschränken, dann wirst du auch nicht enttäuscht.“ Negative Erfahrungen mit Menschen vor Ort habe er bisher nicht erlebt. „Aber ich war darauf vorbereitet“, sagt Celik. „Ich habe keinen hohen Anspruch an Menschen. Der eine weiß Hilfe zu schätzen, der andere ist nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Jeder Mensch ist anders.“ Dankbarkeit erlebe er aber häufig.
Unterstützung seit Kriegsbeginn
Der Krieg in der Ukraine hat das Leben von Mustafa Celik verändert. Auffallend als Krisenhelfer engagiert, das war er bis vor zwei Jahren nicht. Dann rollten russische Panzer in die Ukraine. „Es geht darum, ein Land, das zu Unrecht überfallen wurde, zu unterstützen“, sagt Celik. „Alleine schaffen sie es nicht.“ Bei seinen Hilfstransporten dann die Unterstützung gerade aus ärmeren Ländern wie Rumänien zu erleben, das hat ihn geprägt. „Die Rumänen kamen an die Grenze und haben das Wenige, was sie haben, noch mit den Ukrainern geteilt - einfach aus Menschenliebe“, berichtet Celik.
Zeichen der Solidarität
Mit den regelmäßigen Hilfstransporten will er auch ein stetiges Zeichen der Solidarität in das vom Krieg gebeutelte Land senden. Inzwischen haben er und seine Mitstreiter den gemeinnützigen Verein „Ukraine-Hilfe Westfalen“ gegründet und sammeln Spenden für die Transporte, die alle paar Wochen stattfinden. Am heutigen Samstag, 16. März, startet Celik mit dem nächsten Hilfstransport in die Ukraine. Rund 20 Tonnen an Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Verbandmaterial, Decken, Rollstühlen und mehr hat der Lastwagen geladen. Die Güter sollen unter anderem in Kriegsregionen um die Städte Dnipro, Saporischschja und Cherson verteilt werden. Auch ukrainische Soldaten will er dabei versorgen. Wann der Krieg in der Ukraine vorbei und seine Hilfe nicht mehr nötig sein wird? „Das weiß niemand“, sagt Celik.
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