Hohenlimburg. Erst im Vorjahr hatte Dani Karapiperi seine erste eigene Gaststätte eröffnet. Doch „Danis Taverne“ war schließlich schwer zu halten:

Die Gaststätte „Danis Taverne“ ist dauerhaft geschlossen. Ein Rückschlag für den Inhaber Jordanis „Dani“ Karapiperi, der damit schon eineinhalb Jahre nach der Neueröffnung die Türen wieder verschließt. „Schweren Herzens“, wie er sagt. Denn bis zuletzt sei auch das Gästeaufkommen gut gewesen. „Es tut mir auch meinen Stammgästen gegenüber sehr Leid“, sagt der 23-Jährige, der ein neues Kapitel für die kleine Gaststätte an der Oberen Isenbergstraße aufschlagen wollte. Diese hieß zuvor „Bei Theo“ und war gut zwölf Jahre für Hohenlimburger ein beliebter Ort zum Einkehren.

Ich habe geschlossen, weil es die wirtschaftliche Situation derzeit nicht anders zulässt.
Dani Karapiperi, Inhaber von „Danis Taverne“

Gestiegene Kosten

Dass der Nachfolger keine zwei Jahre später wieder schließt, liegt vor allem an den gestiegenen Kosten, sagt Dani Karapiperi: „Ich habe geschlossen, weil es die wirtschaftliche Situation derzeit nicht anders zulässt.“ Die Abschläge für Strom und Gas seien zuletzt erhöht worden und die Lebensmittel wurden teurer. Dazu das Fußball-TV-Abo für die Gaststätte (400 Euro pro Monat), die hohe Miete für das Ladenlokal und die Personalkosten, die für Koch, Küchenkraft und Thekenhilfe zu zahlen waren. Rund 15.000 Euro Fixkosten habe er pro Monat gehabt, beziffert Karapiperi.

Er habe 15 Stunden am Tag gearbeitet, aber angesichts der Kosten unterm Strich wenig verdient. Auch die Mehrwertsteuer für Speisen in Restaurants, die während der Pandemie auf sieben Prozent abgesenkt wurde und seit diesem Jahr wieder auf 19 Prozent gestiegen ist, fiel ins Gewicht, als er sich zur Schließung von „Danis Taverne“ entschloss.

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Erste eigene Gaststätte

Für Dani Karapiperi war „Danis Taverne“ der mutige Versuch, die erste eigene Gaststätte in Hohenlimburg aufzubauen. Schnell feierte der junge Hohenlimburger, der Fußball beim FC Hellas/Makedonikos spielt, mit seiner Taverne erste Erfolge. Die Gäste kamen, es gab viele positive Bewertungen auf Google. Für die erste Silvesterparty von „Danis Taverne“ wurden mehr als 200 Karten verkauft und damit die Kapazitätsgrenzen der kleinen Gaststätte überschritten - weshalb die Party schließlich im Werkhof Kulturzentrum stattfand.

Bald beteiligte er sich zudem als Sponsor für seinen Fußballverein. Das Logo von „Danis Taverne“ prangte dann auf den Trikots der Mannschaft von FC Hellas Makedonikos Hagen II. Für die Opfer der verheerenden Waldbrände in Griechenland organisierte er mit Mitstreiter zudem einen Hilfstransport in betroffene Regionen.

Der 23-jährige Jordanis „Dani“ Karapiperi in seiner griechischen Gastststätte „Danis Taverne“.
Der 23-jährige Jordanis „Dani“ Karapiperi in seiner griechischen Gastststätte „Danis Taverne“. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Auch Fehler gemacht

„Ich habe viele gute Erfahrungen gemacht“, blickt er nicht nur wehmütig auf die geschlossenen Türen seiner Taverne zurück - und knüpft an einen Satz an, den er kurz vor der Eröffnung seiner Gaststätte im Oktober 2022 gesagt hat. Denn schon damals war die Großwetterlage herausfordernd. Ein halbes Jahr zuvor hatte Russland die Ukraine überfallen, danach stiegen die Preise für Energie. Auch die Inflation zog an, Lebensmittel wurden teurer. „Wenn es nicht klappt, dann habe ich immerhin an Erfahrung gewonnen“, gab sich Dani Karapiperi deshalb damals optimistisch.

Heute fügt er hinzu, er habe auch viel gelernt. Denn bei seinem ersten Versuch in der Gastronomie hat der junge Hohenlimburger Lehrgeld zahlen müssen. Gerade die Küche sei eine Herausforderung gewesen. „Mein Fehler war, dass ich selbst nicht Küche gelernt habe“, sagt Karapiperi. So drückten neben dem Unterhalt des Küchenbereichs auch die Kosten für das nötige Personal.

Mehrwertsteuer erhöht

Wie es für ihn nach der Schließung seiner Taverne beruflich weitergeht, das lote er gerade aus. Er habe viele Ideen und Projekte, die er angehen wolle. Er könne sich vorstellen, künftig noch mal in die Gastronomie zu gehen, „aber dann ohne Essen. Das ist ein hartes Pflaster.“ Auch die Erhöhung der Mehrwertsteuer werde für viele Gastronomen noch zur Herausforderung, ist er sicher, und werde sich auch auf Speisekarten niederschlagen. Ihm fehle die Unterstützung aus der Politik.