Hohenlimburg. Architekt Tobias Wabbel hat das Freizeitareal „Elbershallen“ mit entwickelt. Nun hat er ein kleines Projekt in Hohenlimburg. Die Pläne:
Tobias Wabbel besitzt das Ensemble rund um das Injoy-Fitnesscenter an der Färberstraße und hat als Architekt hat die Elbershallen in Hagen als Freizeitareal mit entwickelt. Nun hat er ein kleines, unscheinbares Fachwerkhaus in der Hohenlimburger Innenstadt gekauft.
Vorbesitzer verstorben
Wer den Lennedamm in Hohenlimburg entlang spaziert, der kommt dort unweigerlich vorbei: An einem kleinen Fachwerkhaus, das frei steht zwischen großen Bauten aus der jüngeren Vergangenheit. Efeu ragt an diesem Haus empor, vor der Tür sind in dieser winterlichen Jahreszeit die Reste eines Rosenbusches zu sehen. „Der wird im Sommer aber wieder blühen“, sagt Tobias Wabbel, der jüngst dieses Haus gekauft hat.
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Neuer Eigentümer
Vorbesitzer war der Rechtsanwalt Dierkes, der im Februar des vergangenen Jahres verstorben ist. Danach stand das Fachwerkhaus, das an der Langenkampstraße nahe dem Rondell an der reformierten Kirche liegt, mehrere Monate leer. Über Hören-Sagen und das Inserat geriet das Haus in den Blick von Tobias Wabbel - der sofort Feuer und Flamme war, wie er beschreibt. „Ich habe es nicht aus wirtschaftlichem Interesse gekauft, sondern weil ich es schön fand und mich dieses Gebäude einfach anspricht“, sagt Wabbel, der mit seinem Planungsbüro in den vergangenen Jahren deutlich sichtbare Spuren im Stadtgebiet hinterlassen hat.
Architekt der „Elbershallen“
Gemeinsam mit Vater Hans-Joachim Wabbel war er als Investor beteiligt, um aus dem einstigen Aral-Parkhaus nahe dem Hagener Bahnhof die Innenstadtwache der Polizei zu machen. Als Architekt gestaltete er zudem die ehemaligen Backsteinbauten einer alten Textilfabrik zu dem Freizeitquartier „Elbershallen“ um. In Hohenlimburg trägt er als Eigentümer Verantwortung für die einstigen Fabrikgebäude der Stoffdruckerei Göcke an der Färberstraße, die heute von vielen mittelständische Betrieben, dem Fitnesscenter Injoy, einem Escape-Room, eine Paintball-Anlage und dem Sportladen „Bodos Skikeller“ belebt werden.
Dagegen hat das Fachwerkhaus am Rande der Hohenlimburger Innenstadt, das Wabbel neuerdings sein Eigen nennt, sehr bescheidene Ausmaße: 90 Quadratmeter Fläche, drei Etagen, Gewölbekeller. Ein Häuschen, nicht viel mehr. Aber ein Häuschen, das mit seiner markanten Fachwerk-Fassade auffällt und von längst vergangenen Zeiten in Hohenlimburg erzählt.
Sanierung in 2004
Über die Historie des Hauses an der Langenkampstraße wisse er wenig, sagt Wabbel. Ein paar Daten zur jüngeren Geschichte konnte er den Unterlagen entnehmen: So habe der Rechtsanwalt, dem das Haus bis zu seinem Tod gehörte, im Jahr 2004 das Gebäude von Grund auf saniert. „Ich kannte diesen Mann nicht, schätze ihn aber sehr für die Leistung“, habe er das Haus aus heutiger Sicht mit Akribie auf Stand gebracht.
Neue Fenster, neue Türen, dazu Netzwerkkabel in den Fußleisten, Dimmer-Leuchten im Arbeitszimmer und im Bad sowie eine neue Dämmung, die das alte Fachwerkhaus energetisch aufwertet. Zuletzt hat die Erbengemeinschaft, in dessen Besitz das Haus nach dem Tod des Vorbesitzers gefallen war, noch eine neue Gas-Brennwerttherme einbauen lassen, berichtet Wabbel.
Neuer Mieter gesucht
„Das Haus hat eine alte Hülle, ist im Inneren aber auf neuem Stand“, schwärmt er wohl nicht ganz ohne Hintergedanken von dem neuen Besitz. Denn für sein Fachwerkhaus mit Lenneblick sucht der neue Eigentümer nun einen neuen Mieter. Vielleicht für Büroräume oder ähnliches. Wichtig: Zwei Parkplätze liegen direkt am Haus - für ihn ein entscheidendes Kriterium, nicht zuletzt aufgrund der wenigen Parkplätze in der Innenstadt. Mit der Suche nach einem neuen Mieter für das Fachwerkhaus hat er es nicht eilig, sagt der Architekt, der selbst mit seiner Familie in Reh wohnt. Er wolle zunächst die Holzböden neu lackieren, die Wände streichen und das Efeu entfernen, damit dieses das Mauerwerk nicht angreift.
Vormieter erinnert sich
Wie es ist, in dem alten Fachwerkhaus an der Langenkampstraße zu wohnen, davon kann Martin Wuttke viel erzählen. Der Tischler hat dieses Haus vor dreißig Jahren saniert und ist danach mit seiner Frau Anne Katrin Kersten selbst eingezogen. „Das Haus hatte damals lange leer gestanden und war verfallen“, erinnert sich Martin Wuttke zurück. Mehrere tausend Arbeitsstunden haben der Tischler und die Sozialarbeiterin in die Sanierung investiert und fast komplett in Eigenarbeit durchgezogen.
Passend zum Weihnachtsfest 1994 konnten sie in das frisch sanierte Haus einziehen. „Das Geschenk ist aus Fachwerk“, titelte diese Zeitung damals an Heiligabend und erzählte darunter die Geschichte des Paares aus Hohenlimburg. Mehr als zehn Jahre hätten sie in dem Fachwerkhaus gewohnt, blickt Wuttke heute zurück. Er erinnere sich gerne an diese Zeit.
Ehemals Handwerker-Haus
Lange vor den beiden Hohenlimburgern hat die Familie Vogtland in dem beschaulichen Fachwerkhaus gelebt. Der Vater war Schuhmacher, der Sohn ein Schneidermeister, heißt es in dem damaligen Zeitungsbericht. „Das deckt sich mit den Angaben der mir vorliegenden Adressbücher von 1921 und von 1934“, berichtet Widbert Felka, Vorsitzender des Heimatvereins Hohenlimburg.