Hagen. Die Brücke am Hengsteysee, die am Laufwasserkraftwerk Hagener und Herdecker Ufer verbindet, hat wohl eine Zukunft. Trotzdem bleiben Fragen offen.

So eine Brücke ist ja ein verbindendes Element. Im übertragenen und im wörtlichen Sinne. Ein Bauwerk, das zuletzt immer wieder im Fokus steht, ist jenes am Laufwasserkraftwerk, das über den Hengsteysee hinweg Hagen und Herdecke miteinander verknüpft und erst dafür sorgt, dass der See für Spaziergänger, Jogger und Radler zu umrunden ist. Immerhin: Für das Bauwerk, das der Besitzer Amprion loswerden will, scheint sich jetzt eine Perspektive abzuzeichnen. Wie die genau aussehen kann, bleibt offen.

Hagens Baudezernent hat in den letzten Monaten immer wieder kritisch auf die Brücke, auf der zwischen Holzbohlen zwei Bahngleise verlaufen und auf der Radler ihre Fahrräder schieben müssen, geblickt. Miserabel sei der Zustand, hatte Henning Keune einst geurteilt. Nach Einsicht in Bauakten und nach zähen Ringen erklärt Keune jetzt: „Wir befinden uns in intensiven Gesprächen. Wir waren noch nie so nah an einer Einigung.“

Lösung soll bis zur IGA 2027 her

Was das aber konkret bedeutet - dazu schweigt sich Keune aus, weil das „die laufenden Verhandlungen gefährden könnte“. Die finden aktuell noch statt. Die Beteiligten: Amprion, der Energie-Riese RWE sowie die Städte Herdecke und Hagen, die ein gemeinsames Interesse daran haben, dass die Brücke auch künftig für eine Freizeitnutzung zur Verfügung steht. „Wir wollen bis zur Internationalen Gartenausstellung im Jahr 2027 eine tragfähige Lösung haben.“

Zumindest ist die Brücke nicht in einem so schlechten Zustand, als dass es sich nicht lohnen würde, sich mit dem Bauwerk zu befassen.
Florian Reeh

Immerhin gibt es eine angepasste Einschätzung, was den Zustand der Brücke betrifft: „Zumindest ist die Brücke nicht in einem so schlechten Zustand, als dass es sich nicht lohnen würde, sich mit dem Bauwerk zu befassen“, sagt Florian Reeh, Leiter des Fachbereichs Verkehr und Immobilien bei der Stadt Hagen. Und Keune ergänzt, dass notwendige Baumaßnahmen frühestens im Jahr 2026 starten könnten: „Eine verbindliche Aussage aber ist derzeit nicht möglich.“

Brücke geprüft und zertifiziert

Amprion hatte in der Vergangenheit stets behauptet, dass das Bauwerk in einem ordentlichen Zustand sei. Die Brücke werde regelmäßig gewartet, sei erst im vergangenen Jahr durch das zuständige Eisenbahnbundesamt geprüft und zertifiziert worden. Im Herbst 2022 sei eine Reparatur der Holzverkleidung erfolgt, hinzu kämen Instandhaltungsarbeiten.