Breckerfeld. In Breckerfeld soll eine Bürgerinitiative starten, um die Stadt auch lebenswert zu halten. Das steckt hinter der Idee der vier Frauen.
„Wir selbst schaffen auch etwas“, betont Janina Clever. Auf dem Leader-Workshop, der anfang des Jahres stattgefunden hat, gab es einen großen Ansturm, doch keine Möglichkeit, eigene Ideen für Breckerfeld zu äußern. Dabei bietet das Leader-Konzept Fördermittel für bürgernahe Projekte.
Damit solche bürgernahen Projekte gesammelt und umgesetzt werden können, haben sich die vier Breckerfelderinnen Irina Roß, Kathrin Kurzbach sowie Janina und Amelie Clever zusammengeschlossen und einen Workshop organisiert.
Ein Workshop zur Ideensammlung
„Bei dem Workshop kann jeder mitmachen“, sagt Janina Clever. Dazu müsse man kein Vereins- oder Parteimitglied sein. Das biete mehr Freiheit und keine Verpflichtungen, jeder macht das, was er beitragen kann.
So wollen die vier Frauen bei dem Workshop keine konkrete Richtung vorgeben. „Wir wollen eine Struktur bieten und die Moderation übernehmen“, erklären die Frauen. Oberthemen, wie zum Beispiel Familienfreundlichkeit, Stadtentwicklung und Nachhaltigkeit ständen jedoch schon auf der Tagesordnung. Jede Idee sei willkommen. Das gelte auch für Menschen ohne Ideen, die sich inspirieren lassen möchten. Dazu wollen die Vier ihre eignen Ideen auf Karten platzieren.
Veranstaltung im Martin-Luther-Haus
Man wolle erst einmal ins Gespräch kommen und die Ideen sammeln. Dazu soll das Martin-Luther-Haus am 25. Oktober neutralen Boden bieten. „Keiner weiß, was die Zukunft bringt, deswegen ist es wichtig, jetzt etwas zu machen, damit die Stadt auch in Zukunft lebenswert bleibt“, sagt die Familienmutter Amelie Clever.
Auch nach dem Abend wollen die Vier weitere Rahmen für Workshops anbieten, damit die Ideen auch realisiert werden können und „die Verantwortung nicht weitergeschoben wird“, betont Janina Clever.
Eine Initiative von Bürgern für die Stadt
Auch wenn das Stadtmarketing und Bürgermeister André Dahlhaus bei der Werbung für den Workshop geholfen haben, soll dies jedoch keine Aktion der Stadtverwaltung sein. „Aus Interessen der Bürger, unabhängig von Partein oder Vereinen, soll sich ein Projekt für die Stadt und nicht von der Stadt für uns Bürger bilden“, erzählt Amelie Clever.
Nach der Verteilung der Flyer haben die Initiatorinnen in persönlichen Gesprächen bereits viel positives Feedback erhalten.
Die Suche nach Freiwilligen
„Damit der Workshop funktioniert, müssen sich Freiwillige finden“, sagt Irina Roß. Das Thema Familie sei den Frauen wichtig, da sie selbst ja Familien-Mütter seien. Freiwillige müssten sich aber in allen Generationen finden. Deshalb sei auch das Jugendzentrum in Breckerfeld auf den Workshop aufmerksam gemacht worden.
Projekte wie „Senioren helfen Senioren“ leben von Nachfolgern und ohne Vernetzung sei dies schwierig. Deshalb müsse man auch außerhalb des eigenen Umfelds nach Beteiligung suchen. Schließlich sei ein Workshop die Stadt betreffend etwas, das „generationsinklusiv“ sei.
Gestaltung von Grünflächen
Ein gemeinsames Projekt könnten zum Beispiel neue Bänke an Waldwegen oder neue Markierungen auf der Straße sein. Auch mit den vielen Grünflächen könne man einiges machen. Es müsse nicht unbedingt alles neu angeschafft werden. Man könne zum Beispiel auch bestimmte Dinge wieder instandsetzen.„Solche Projekte müssen sich über die Zeit weiter etablieren, damit sie beständig bleiben“, betont Irina Roß. Der Workshop benötigt eine große Bürgerbeteiligung und sei deshalb in einer kleinen Stadt wie Breckerfeld besser umsetzbar.
Der Workshop als Boden zur besseren Vernetzung
Früher haben sich die Bewohner auf dem Kirchplatz getroffen und sich ausgetauscht, doch heute passiere in Breckerfeld vieles durch Vereine, und Außenstehende bekämen dadurch nicht immer alles mit. Dadurch sei die Vernetzung gerade für Zugezogene, die vielleicht noch nicht so viele Menschen in Breckerfeld kennen, schwieriger.
Damit solche sozialen Verknüpfungen leichter fallen, soll der Workshop eine gute Grundlage bieten. Man müsse „Synergien bilden und nutzen, damit die Menschen mehr Anschluss finden können“, erklärt Janina Clever. Die Frauen sind sich sicher: Es gibt viele gute Initiativen in Breckerfeld, aber es gibt noch Potenzial, was den Austausch betrifft.