Hagen-Hohenlimburg. Zu dem Unfall bei den Schloss-Spielen Hohenlimburg nennt die Polizei neue Details. Derweil kommt aus dem Helferteam der Spiele ein Vorschlag:

Zu dem Verkehrsunfall bei den Schloss-Spielen in Hohenlimburg hat die Polizei weitere Details veröffentlicht: Demnach war es eine 93-jährige Frau, die mit ihrem Auto nach der letzten Vorstellung des Hauptstücks „Der Name der Rose“ am Samstagabend eine Fußgängerin auf dem Parkplatz am Schloss erfasst und schwer verletzt hat. Die Dame hatte einen Atemalkoholwert von über 0,4 Promille und musste eine Blutprobe abgeben, so die Polizei.

Tragischer Zwischenfall bei den Schloss-Spielen auf Schloss Hohenlimburg: Eine 93-jährige Autofahrerin erfasste eine 80-jährige Fußgängerin. Sie wurde noch einige Meter mitgeschleift, bevor das Auto zum Stehen kam. Nach notärztlicher Erstversorgung wurde sie mit einem Rettungswagen schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Die Frau schwebt nicht in Lebensgefahr.
Tragischer Zwischenfall bei den Schloss-Spielen auf Schloss Hohenlimburg: Eine 93-jährige Autofahrerin erfasste eine 80-jährige Fußgängerin. Sie wurde noch einige Meter mitgeschleift, bevor das Auto zum Stehen kam. Nach notärztlicher Erstversorgung wurde sie mit einem Rettungswagen schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Die Frau schwebt nicht in Lebensgefahr. © Alex Talash

Frau war alkoholisiert

Während sie gegen 22.30 Uhr mit ihrem Mercedes um die Kurve zum Alten Schloßweg fuhr, hat sie die 80-jährige Fußgängerin übersehen und mit dem Fahrzeug erfasst. Ersthelfer reagierten schnell und halfen, das Auto anzuheben, um die unter dem Fahrzeug eingeklemmte Hagenerin zu befreien. Die 80-Jährige kam mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus. Sie ist laut Polizei nicht lebensgefährlich verletzt.

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Hohes Alter

Die Ermittlungen der Polizei zur Unfallursache dauern an. Das hohe Alter der Verursacherin von 93 Jahren ist dabei für die Bewertung zunächst unerheblich, unterstreicht Ramona Arnhold, Sprecherin Polizei Hagen. Vielmehr werde nun ermittelt, was letztlich zu dem Unfall auf dem Schlossparkplatz führte. Hier könnten andere Faktoren wie Witterung, der Alkohol oder ähnliches letztlich den Ausschlag gegeben haben. „Es hätte auch zum Beispiel einem 63-Jährigen passieren können.“

Der Unfall allein ist für die Ermittlungen kein Grund, die Fahrtauglichkeit anzuzweifeln. Bei Autofahrern und Motorradfahrern kann die Führerscheinbehörde nur in begründeten Fällen anordnen, dass die Fahrtauglichkeit überprüft werden soll.

Verkehrschaos am Schloss

Während der Rettungsarbeiten kam es am Samstag zu einem regelrechten Verkehrschaos am Schloss Hohenlimburg - die Polizei musste den Verkehr regeln und Besucher konnten nicht mehr vom Schloss runter bzw. dort hoch.

Tragischer Zwischenfall bei den Schloss-Spielen auf Schloss Hohenlimburg: Während der Unfallaufnahme kam es wegen der Rettungsarbeiten zu einem Verkehrschaos - die Polizei musste den Verkehr regeln.
Tragischer Zwischenfall bei den Schloss-Spielen auf Schloss Hohenlimburg: Während der Unfallaufnahme kam es wegen der Rettungsarbeiten zu einem Verkehrschaos - die Polizei musste den Verkehr regeln. © Alex Talash

„Das System funktioniert“

Unter den Personen im Schloss war dabei auch Norbert Ullrich. Er gehört zu dem großen Team der Ehrenamtlichen, die sich bei den Schloss-Spielen tatkräftig einbringen. War er an jenem Abend beim Spülen am Grillstand aktiv, sorgt er sonst doch häufig als einer der Verkehrshelfer auf dem Parkplatz am Schloss für Ordnung, wenn die Besucher mit ihren Autos am Schloss Hohenlimburg ankommen und später wieder abfahren. „Das System funktioniert“, betont Ullrich, dass er in seinen 17 Jahren als Helfer bislang keinen Unfall erlebt habe.

Beleuchtung für Fußgänger

Schon bevor die ersten Besucher nach der Veranstaltung aus dem Schloss auf den Parkplatz strömen, stehen die Verkehrshelfer bereit. Sowohl An- als auch Abfahrt der Besucher laufe nach seiner Beobachtung immer geordnet ab. Um das System noch zu verbessern, schlägt er ein bis zwei weitere Leuchter vor, die nachts künftig die betroffene Straßenecke am Schlossparkplatz ausleuchten.

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Denn mit weiteren Leuchtern seien die Gäste, die zu Fuß zum Schloss kommen, bei ihrem Heimweg nachts besser auf dem Parkplatz erkennbar. „Man kann von den Gästen nicht verlangen, helle Kleidung zu tragen, um gut sichtbar in der Nacht zu sein“, sagt Ullrich. „Als Helfer sind wir immer mit Warnwesten vor Ort.“

Doch bei aller Vorsicht: ein Restrisiko bleibt immer, weiß Ullrich. Der Unfall mit der verletzten Seniorin sei tragisch und unglücklich.

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Kunz: Leuchter ausreichend

Auf Nachfrage sieht Carsten Kunz, Vorsitzender Freundeskreis Schloss Spiele, keine Notwendigkeit, den Schlossparkplatz für das Großevent weiter auszuleuchten. „Wir haben die Parkplätze bereits ausgeleuchtet, dieser Unfall hatte nichts mit der Beleuchtung zu tun“, ließe sich nicht jeder Unfall verhindern. „Es ist unglücklich gelaufen. Wir können nur hoffen, dass es der Dame schnell besser geht.“

Mehr als 5000 Besucher

Für den Freundeskreis Schloss-Spiele ein kleiner Wermutstropfen am Ende einer sonst erfolgreichen Spielzeit. Mehr als 5000 Besucher kamen dieses Jahr zu den Veranstaltungen im Schlosshof. Insgesamt 17 Veranstaltungen rund um Kabarett, Konzerten und Theater lockten in den zwei August-Wochen auf das Schloss. Die sechs Vorführungen des Hauptstücks „Der Name der Rose“ waren mit je rund 250 Besuchern allesamt ausverkauft.