Hagen. Das italienische Restaurant hat momentan noch geöffnet. Doch wie geht es ab September mit dem Vapiano in Hagen weiter? Gibt es einen Käufer?
Ende Juni, also vor etwas sieben Wochen, ploppte die Nachricht auf: Das italienische Lifestyle-Restaurant Vapiano in der Hagener City hat Insolvenz angemeldet.
Geschäftsführer hatten die Reißleine gezogen
Die Geschäftsführer Gerald Bachmann und Hans Koegel hatten für ihre K&B Gastro GmbH& Co. KG die Reißleine gezogen und am Montag, 26. Juni, beim Amtsgericht Hagen einen Antrag auf Insolvenz gestellt – für das von ihnen betriebene Restaurant in Hagen sowie für den Betrieb in Wuppertal.
Eröffnung des italienischen Restaurants liegt 14 Jahre zurück
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Dr. Jan Janßen von der Kanzlei Görg in Hagen bestellt. Auf Nachfrage, ob es in puncto Käufer für den Gastrobetrieb, der vor 14 Jahren am Elbersufer 1 in Hagen an den Start ging, Positives zu berichten gäbe, antwortet der Rechtsanwalt: „Der eingeleitete Verkaufsprozess läuft, und wir befinden uns in vielversprechenden Gesprächen mit mehreren Interessenten. Diese beinhalten eine Übernahme des gesamten Standortes inklusive aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und des Inventars.“
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Am 1. September werde die Eröffnung des Insolvenzverfahrens erfolgen. Dr. Jan Janßen weiter: „Bis dahin erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen nur wenige ihr Arbeitsverhältnis aus eigenem Entschluss beendet haben, das Insolvenzgeld.“
30 Beschäftigte im Hagener Betrieb
Zur Erinnerung: Im Hagener Restaurant waren bis Ende Juni insgesamt 30, im Wuppertaler Betrieb 29 Mitarbeiter beschäftigt. Aufgrund des von Gerald Bachmann und Hans Koegel gestellten Antrags auf Insolvenz dürfen die Beschäftigten vom fristlosen Kündigungsrecht Gebrauch machen.
Insolvenzverwalter Janßen betont weiter: „Der Geschäftsbetrieb des Vapiano in Hagen mit dem Ziel des Erhalts wird uneingeschränkt fortgeführt.“
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Aber wie sieht es mit dem Bestreben, für die Gastrobetriebe einen Nachfolger zu finden, aus? Janßen: „Wir arbeiten darauf hin, bis zur Insolvenzeröffnung eine Lösung gefunden zu haben, im Rahmen derer der Geschäftsbetrieb im Ganzen auf einen Investor übergeleitet wird, gehen aber gleichzeitig davon aus, den verbleibenden Zeitraum (Ende August) bis zu einem Vertragsabschluss auch noch zu benötigen.“
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Fliegender Wechsel wird angestrebt
Janßens Kollege, Rechtsanwalt Christian Schulze, konkretisiert: „Wir streben natürlich einen fliegenden Wechsel an, sprich, dass der Betrieb auch nach Ende August weitergeführt wird. Doch unterschiedliche Komponenten müssen für eine nahtlose Übergabe zusammenpassen.“
Damit spielt Schulze darauf an, dass als Nachfolger des bisherigen Franchise-Betriebes ein neuer Franchise-Nehmer in Frage kommen könnte, der dann relativ zeitnah und unproblematisch die bisherige Vapiano-Belegschaft sowie das Inventar übernehmen könnte.
Auch neues Gastrokonzept ist möglich
„Wir führen aber auch Gespräche mit Gastronomen, die neue Konzepte vorschlagen. Das würde vermutlich eine Umbauphase, die sich eventuell über Monate hinziehen könnte, bedeuten. In jedem Fall muss der Vermieter der Räumlichkeiten natürlich mit dem neuen Pächter einverstanden sein und einen neuen Vertrag abschließen.“
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Und wie äußern sich die Geschäftsführer Gerald Bachmann und Hans Koegel zur Situation? Gerald Bachmann, der weiterhin ein Vapiano-Restaurant in Duisburg betreibt, sagt auf Nachfrage: „Ich kann mich zum Stand der Dinge nicht äußern, alles liegt in den Händen des Insolvenzverwalters.“ Auf die Frage, ob den Mitarbeitern aus dem Hagener Vapiano Jobangebote für die Standorte Duisburg und Dortmund (dort betreibt Hans Koegels Frau Sabine ein Vapiano-Restaurant) unterbreitet worden seien, antwortet Bachmann: „Es wird über alles nachgedacht.“
Geschäftsführer Hans Koegel war für unsere Zeitung nicht zu erreichen.