Haspe. Jetzt können die Bürger mitreden: Bezirksbürgermeister Wisotzki lädt alle Hasper ein, um über die Zukunft des Stadtteilzentrums zu diskutieren.

Bei diesem Thema kommt Hagen-Haspe einfach nicht von der Stelle: Wie soll die Zukunft des Hasper Stadtteilzentrums aussehen? Eine Frage, der sich der Westen der Stadt schon seit Jahren widmet, ohne den schleichenden Abschwung aufhalten zu können. „Natürlich weiß ich, dass nicht alle optimistisch und begeistert sind, dass wir jetzt den x-ten Vorstoß unternehmen, aber gar nichts zu machen, ist auch keine Alternative“, lädt Bezirksbürgermeister Horst Wisotzki jetzt erneut zu einer Perspektivwerkstatt ein. Am Donnerstag, 17. August, um 18.30 Uhr sind alle Interessierten eingeladen, in der Gesamtschule Haspe, Kirmesplatz 2, vorbeizukommen und sich mit ihren Ideen in den Weiterentwicklungsprozess einzubringen.

Das Hasper Zentrum strahlt durchaus einen gewissen Charme aus, doch das verbliebene Einzelhandelsangebot lockt immer weniger Menschen in den Kreisel und in die Fußgängerzone.
Das Hasper Zentrum strahlt durchaus einen gewissen Charme aus, doch das verbliebene Einzelhandelsangebot lockt immer weniger Menschen in den Kreisel und in die Fußgängerzone. © WP | Michael Kleinrensing

Eigentlich sind derartige Fragen der Quartiersentwicklung dem in Hagen vielgepriesenen InSEK-Prozess (Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept) vorbehalten. Doch bis sich dessen Fokus nach Haspe richtet, dürften die 2030er-Jahre längst angebrochen sei: „Darauf können wir nicht mehr warten – dann sind wir hier fertig“, bringt Wisotzki es auf den Punkt. „Angesichts der aktuellen Herausforderungen, denen das Hasper Zentrum gegenübersteht, müssen wir jetzt in einem interaktiven Workshop konkrete Ideen und Lösungsansätze entwickeln.“

Voerder Straße braucht Impulse

Dabei erkennt der Bezirksbürgermeister durchaus an, dass es am Kreisel zwischen der Werk- und Berliner Straße beim Blick auf den Einzelhandel durchaus auch positive Tendenzen gibt, während die Situation in der Fußgängerzone Voerder Straße sich immer trauriger gestaltet: „Hier müssen wir dringend Impulse setzen und ganz genau abwägen, was dort in Zukunft geschehen soll.“

Die Hüttenplatz-Passage wird in Kürze komplett umgestaltet: Zum Flanieren lädt hier schon lange nichts mehr ein.
Die Hüttenplatz-Passage wird in Kürze komplett umgestaltet: Zum Flanieren lädt hier schon lange nichts mehr ein. © WP | Michael Kleinrensing

Für erste Sofort-Maßnahmen stehen hier sogar Finanzmittel zur Verfügung. Denn das vom Land aufgelegte Sofortprogramm für Innenstädte und Nebenzentren, das vor allem vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie den lokalen Einzelhandel stärken sollte, entpuppte sich in Haspe als Total-Flop. Für das Leerstandsmanagement standen hier stolze 98.000 Euro beispielsweise an Mietunterstützung zur Verfügung. Doch das Interesse ging gegen Null – lediglich die Diakonie griff in der Swolinskystraße mit einer Familien-Einrichtung zu. Mit dem Effekt, dass in dem Topf weiterhin 80.000 Euro schlummern, die nach dem Auslaufen des Programms zum Jahresende absehbar für die Aufwertung der Fußgängerzone verwendet werden dürfen – kaum mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Fokus nicht bloß auf Handel

Hinzu kommt, dass Haspe weitere 98.000 Euro für das Engagement eines Zentrumsmanagers zur Verfügung gestellt werden, der sich um die Umsetzung der kreierten Ideen kümmert. „Doch dafür müssen wir in Zusammenarbeit mit den Bürgern eben auch ganz klar formulieren, wo wir überhaupt hinwollen“, will Wisotzki mit einem abgestimmten Konzept und nicht mit leeren Händen dastehen. „Dabei werden wir in Zukunft sicherlich nicht alles mit Handel bespielen können, sondern müssen das Hasper Zentrum in Zonen aufteilen, die sich beispielsweise schwerpunktmäßig den Themen Gastronomie oder auch Stadtteilkultur widmen.“ Gleichzeitig ist es für den Bezirksbürgermeister auch kein Tabu-Thema, die Fußgängerzone im Bereich der Voerder Straße zumindest als Einbahnstraße wieder für den Verkehr zu öffnen.

Außerdem wäre, so haben die externen Berater der Bezirksvertretung herausgearbeitet, am Kreisel noch ein weiterer Lebensmittelmarkt wünschenswert, um mehr Kundenbewegungen zu initiieren. Hier müssen ohnehin weitere Anreize geschaffen werden, weil die GWG nun tatsächlich damit beginnt, die Hüttenplatz-Passage zugunsten barrierefreier Wohnangebote umzugestalten, so dass unter anderem für die Fahrradwerkstatt, das Soziale Küchenstudio oder auch den Leseraum neue Standorte gefunden werden müssen.

Bei Hausbesitzern geklingelt

Im Rahmen der Perspektivwerkstatt soll daher mit den Haspern ausgelotet werden, wie sich das Stadtteilzentrum künftig definiert, welche attraktivierende Anreize geschaffen werden können und welche Zielgruppen bei der Umgestaltung des Stadtteilzentrums berücksichtigt werden müssen? Damit sich ein breites Gesamtbild ergibt, hat Wisotzki bereits bei allen Hausbesitzern rund um den Kreisel und entlang der Voerder Straße persönlich geklingelt, um sie zu dem Workshop-Abend einzuladen. Aber auch alle anderen Hasper, die sich mit konstruktivem Input einbringen möchten, sind herzlich eingeladen vorbeizuschauen.

Für eine bessere Planung der Veranstaltung wird um Anmeldung an Laura Brähler per E-Mail an hagen@stadt-handel.de gebeten.