Hohenlimburg. Orcun Ülger und Mehmet Cihan haben das Unternehmen Euro Taxi in Hohenlimburg übernommen. Sie versprechen einen Neubeginn.

Mit dem Taxifahren war das so eine Sache in Hohenlimburg. Zunächst wurde im vergangenen Herbst das Unternehmen „Blackcar“ in Elsey geschlossen, dann hatte auch Mitbewerber Euro Taxi mit Problemen zu kämpfen. Doch nun gibt es einen Neuanfang.

„Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit“

Orcun Ülger (28) und Mehmet Cihan haben Euro Taxi am 22. Juni übernommen und wollen die Firma aus der Bahnstraße zu neuer Blüte führen. „In erster Linie mit Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit“, sagt Ülger: „Das sind Tugenden, die Kunden von einem Taxiunternehmen erwarten.“ Ziel sei es, den Kunden ein sicheres und komfortables Transporterlebnis zu bieten: „Wir haben hart daran gearbeitet, die Flotte zu modernisieren und unsere Fahrer sorgfältig auszuwählen, um sicherzustellen, dass die Kunden stets freundlich und professionell behandelt werden.“

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Fahrer glaubt an Neustart

Wenn einer vom Taxifahren in Hohenlimburg erzählen kann, dann ist das sicherlich André Schneider (54). Nach einem Arbeitsunfall wurde er vor zwölf Jahren Taxifahrer und ist für Euro Taxi unterwegs: „Mir macht dieser Job Spaß, ich komme viel mit Menschen in Kontakt.“ Er fahre in der Regel ohne Unterstützung durch ein Navigationsgerät, berichtet der langjährige Chauffeur: „In kenne fast jede Straße, würde ich mal behaupten. Und ich wähle, wie es die Vorschrift will, nach Möglichkeit immer die kürzeste Strecke.“

Schneider glaubt an einen Neuanfang für das alteingesessene Unternehmen: „Mein neuer Chef hat Plan, mit dem wird das funktionieren.“ In der Vergangenheit seien dagegen einige Fehler gemacht worden.

An 365 Tagen im Jahr sollen die Wagen von Euro Taxi künftig rund um die Uhr verfügbar sein. Vorgesehen ist, den Fuhrpark auf zehn Fahrzeuge aufzustocken, darunter ein Wagen für acht Insassen und auch einer, mit dem Rollstühle befördert werden können. Denn Krankenfahrten sind einer der wichtigsten Geschäftszweige für ein Taxiunternehmen.

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Höhere Kosten

Doch das Geschäft ist schwieriger geworden, das wissen auch die neuen Inhaber. Bürokratische Hürden würden die Einstellung neuer Fahrer, die früher ohne große Formalitäten möglich gewesen sei, erschweren, sagt Ülger, der von seinem Vater, der seit 30 Jahren Erfahrungen im Taxigeschäft hat, unterstützt wird. Und auch die gestiegenen Spritkosten sowie der Mindestlohn von zwölf Euro stelle eine Belastung dar. „Wenn ein Fahrer am Tag 150 Euro einfährt und erhält selbst 120 Euro, wovon bitte schön soll das Unternehmen dann leben?“

Teils lange Wartezeiten

In der Vergangenheit hatten sich Leute in Hohenlimburg darüber beklagt, dass es vor allem nach 22 Uhr schwierig sei, ein Taxi zu bekommen. Für die Gäste sei das ein echtes Problem, denn Wartezeiten von teils bis zu zwei Stunden seien Normalität – egal ob an den Wochenenden oder werktags.

So waren vermehrt Wagen von Taxi Hagen nach Hohenlimburg bestellt worden, jedoch brauchten die Fahrer 15 bis 20 Minuten, um von Hagen nach Hohenlimburg zu gelangen. Andererseits umfasst das Pflichtfahrgebiet der Hagener Taxigenossenschaft das gesamte Hagener Stadtgebiet, Hohenlimburg wird also auf jeden Fall abgedeckt.

Doch mit einem Unternehmen vor Ort – der Firmensitz nahe des Hohenlimburger Bahnhofs ist für ein Taxiunternehmen sicherlich ideal – stellt sich die Situation ungleich besser dar. Ob kurze Strecken innerhalb von Hohenlimburg oder längere Fahrten nach außerhalb – Euro Taxi wolle Service bieten, so Ülger: „Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft in Hohenlimburg sehr wohl bewusst.“