Kein Neustart in Hagen ohne peinliche Verzögerung oder Organisationsposse: Diesmal steht der neue E-Scooter-Anbieter im Fokus.
Wenn es mal wieder etwas länger dauert in Hagen, dann hat erfahrungsgemäß die Stadtverwaltung ihre Finger im Spiel. Doch dieser Fall liegt anders: Bei der angekündigten Rückkehr einer E-Scooter-Flotte agiert das Rathaus lediglich als konstruktiver Wegbereiter. Dennoch lässt der angekündigte belgische Anbieter bis zum heutigen Tag mit Taten auf sich warten. Der Grund: Die Firma „Hoppy“ hat es versäumt, die erforderlichen Versicherungskennzeichen für Fahrzeuge rechtzeitig zu ordern.
Ein Fauxpas, der bei einem Unternehmen, das nicht bloß in seinem Heimatland, sondern ebenso in Griechenland und Spanien mit umweltschonender Elektromobilität sein Geld verdient, durchaus aufhorchen lässt. Doch bei diesen europäischen Nachbarn gibt es bislang keinen Kennzeichenpflicht, so dass die „Hoppy“-Führung das peinliche Deutschland-Versäumnis als „wertvolle Lernerfahrung“ betrachtet.
Zurzeit befinde man sich in produktiven Gesprächen mit mehreren Versicherungsgesellschaften in Deutschland, die kurz vor dem Abschluss stünden. Bei diesen Verhandlungen geht es offenbar nicht bloß um die Deutschland-Premiere in Hagen, sondern darüber hinaus um die nächsten Kommunen in der Republik, in die „Hoppy“ mit seiner E-Scooter-Flotte in den nächsten Monaten hineinrollern möchte.
Ausweitung im Stadtgebiet
Mitte Juni hatte das noch junge Mobilitätsunternehmen in Hagen erstmals für seine Verkehrsalternative auf dem Bahnhofsvorplatz die Werbetrommel gerührt: 320 Gefährte seien bereits in der Stadt, innerhalb einer Woche gehe es los, die 60 bekannten Abstellinseln würden allesamt wieder für das stationäre System genutzt. Für den nächsten Schritt seien bereits 80 weitere Roller bestellt, um das Angebot zeitnah in den Hagener Norden und Süden auszuweiten – für Hohenlimburg fehlen noch die politischen Beschlüsse.
Inzwischen ist das ambitionierte, aber bislang effektfreie „Hoppy“-Start-Getöse drei Wochen her. Aber in der kommenden Woche, so die aktuellste Prognose, sollen nun tatsächlich die Versicherungsverträge mitsamt den erforderlichen Kennzeichen folgen und dann möglichst prompt auch die elektrischen Leih-Roller an den neuralgischen Stationen in Hagen auftauchen.
Überraschende Lieferkettenprobleme sind bei der peinlichen Kennzeichen-Posse kaum zu vermuten. Und so bleibt angesichts des holperigen Spät-Starts der Eindruck, dass „Hoppy“ auf seine Art ganz gut zum Standort Hagen passt.