Breckerfeld. Zumindest eine temporäre Sperrung der Priorei rückt näher. Auch der EN-Kreis blickt mit Sorge auf die Motorrad-Strecke in Breckerfeld.

Der Beschluss des Kreistags für eine Sperrung der Prioreier Straße für Motorräder an den Wochenenden torpediert keinesfalls die Bestrebungen des Ennepe-Ruhr-Kreises, die Situation in Breckerfeld zu entspannen. Das betonte Michael Schäfer, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung im Gespräch mit unserer Zeitung.

Seit der Öffnung des kurvenreichen Abschnitts der lange Jahre für Motorradfahrer gesperrten Straße im Sommer 2022 war es immer wieder zu Unfällen gekommen. Die Verkehrskommission des Kreises hatte darauf reagiert, Straßen NRW in den letzten Wochen zunächst in den Applauskurven durch die Anschüttung von Erdhügeln dafür gesorgt, dass sich diese nicht länger als Treffpunkte für Biker am Rande der Strecke eignen.

Ausmaß nicht mehr hinnehmbar

Einen Schritt weiter geht derweil die Politik. Ein Antrag der CDU war mit Stimmen von SPD und Wählergemeinschaft im Kreistag angenommen worden. Das Ziel: eine Sperrung des Abschnitts zumindest an Wochenenden, an denen zuletzt die Belastung für Anwohner ein kaum mehr hinnehmbares Ausmaß erreicht hatte. Breckerfelds ehemaliger Bürgermeister Klaus Baumann, der mittlerweile für die CDU im Kreistag sitzt, hatte die Initiative vorangetrieben.

„Wir liegen ja inhaltlich gar nicht auseinander“, sagt Michael Schäfer, der betont, dass ja auch der Kreis die problematische Lage im Blick habe. „Im Grund fühlen wir uns durch die politische Initiative in unserem Handeln ja sogar bestärkt.“

Maßnahmen sind nur ein erster Schritt

Denn die jetzt getroffenen Maßnahme ist unter Umständen nur ein erster Schritt: „Wir werden in den kommenden Wochen die Effekte beobachten“, sagt Schäfer. „Sollte keine Entspannung eintreten, werden wir weitere Maßnahmen treffen.“ Und dazu, so betont der Abteilungsleiter, werde dann auch die von der Politik gewünschte temporäre Sperrung gehören.

Komplex hingegen sei es, sich auf die Lärmbelastung zu berufen und vor diesem Hintergrund weitere Maßnahmen zu treffen. „In der Regel werden aufgrund von Verkehrszählungen Lärmwerte berechnet“, erläuter Schäfer ein gesetzlich vorgeschriebenes Verfahren, das durchaus an den Realitäten vorbeigehen kann.

Denn: In Breckerfeld sind es ja vor allem die Spitzen, die an Wochenenden und Sommerabenden mit gutem Wetter den Anwohnern zu schaffen machen. Ob die aber wiederum bei einer allgemeinen Berechnung durchschlagen, scheint zweifelhaft.