Breckerfeld. Ein erneutes Verbot für Motorräder an der Prioreier Straße in Breckerfeld rückt näher. Ein Sperrung an Wochenenden wird eine Option.
Während Motorradfahrer nach Ausweichplätzen suchen, um andere dabei zu bejubeln, wie sie die Prioreier Straße in Breckerfeld hinauf und wieder hinunter rasen und zuletzt die Zufahrt zum Klärwerk blockiert haben, macht die Politik auf Initiative der CDU auf Kreisebene weiter Druck. Ein Antrag der Fraktion, der letztlich auf eine erneute Sperrung des Abschnitts für Motorräder zumindest an den Wochenenden abzielt, ist jetzt mit Mehrheit von CDU und SPD beschlossen worden.
Dabei ist es vor allem der ehemalige Breckerfelder Bürgermeister Klaus Baumann, der mittlerweile für die CDU im Kreistag sitzt, der sich für eine Sperrung einsetzt. „Ich war erschrocken, als das Verwaltungsgericht geurteilt hat, die Straße wieder für Motorräder zu öffnen“, so Baumann mit Blick auf mehrere schwere Unfälle mit tödlichem Ausgang, die einst zu der Maßnahme geführt hatten. „Diese Entscheidung ist für mich nicht nachvollziehbar.“
Wiederholt schwere Unfälle
Baumann sieht sich bestätigt: „Nach Öffnung der Straße ist es in den letzten Wochen wiederholt zu schweren Unfällen mit Verletzungen bei den betroffenen Motorradfahrern als auch bei anderen Verkehrsteilnehmern gekommen“, erklärt er. „Zumindest bei einem Unfall ist der für Breckerfeld zuständige Notfall-Seelsorger, ein Pfarrer, zum Einsatz gekommen. Unfallbeteiligte und auch Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr waren zum Teil traumatisiert.“
Der Notfall-Seelsorger, so Baumann, habe ihn eindringlich gebeten, sich für eine Sperrung der Straße für Motorräder einzusetzen. „Daher fordere ich als für die Hansestadt Breckerfeld direkt gewählter Kreistagsabgeordneter wieder die sofortige Schließung der L 701 für Motorräder“, so Baumann. Es gehe darum, die Motorradfahrer zum einen vor sich selbst zu schützen und zum anderen auch andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden.
Forderung nach Verbot an Wochenenden
Dabei betont Baumann, dass sowohl Landrat als auch der zuständige Abteilungsleiter ihm garantiert hätten, dass es nicht erst Tote geben müsse, bevor gehandelt werde. Dabei, so Baumann, einst selbst Chef einer Verwaltung, habe er durchaus Verständnis für das jetzt beabsichtigte Vorgehen der Kreisverwaltung, die auf das Gebot der Verhältnismäßigkeit setze. Was bedeutet, dass zunächst Maßnahmen wie zuletzt das Sperren der Applaus-Parkplätze umgesetzt und deren Wirkung beobachtet werden soll, bevor schärfere Maßnahmen getroffen werden. „Dies“, so Baumann, „ist ja nun geschehen.“
Aber: Nachdem insbesondere am Wochenende und an Feiertagen die Straße von Motorrädern stark frequentiert werde, bitte er nun darum, kurzfristig die Sperrung für Motorräder am Wochenende und an Feiertagen anzuordnen.
Wunsch nach Tempo 30
„Dabei gehe ich davon aus, dass sich die Motorradnutzer in der Woche vernünftig verhalten“, so Baumann. Auch wenn sich die Anordnung von 30 Stundenkilometern schwer kontrollieren lasse, fordert Baumann im Interesse der betroffenen Anlieger zum Lärmschutz, diese Maßnahme anzuordnen. „Im Bereich der B 54 in Dahl und auch in Priorei wurde ja auch 30 km/h aus Lärmschutzgründen angeordneten. Was im Bereich einer Bundesstraße möglich ist, müsste auch ab Drehe in Richtung Breckerfeld und umgekehrt auf einer Landstraße möglich sein.“
Darüber hinaus appelliert Baumann – ähnlich wie an der Hohensyburg – auf Doppelleitplanken zu setzen, die Motorradfahrer im Falle eines Sturzes besser schützen.