Hagen. Jetzt sind die Planer und Landschaftsarchitekten gefordert: Bis zum 1. August sollen die Vorschläge für den Hagener Seepark vorliegen.
Die Gestaltung des Seeparks Hengstey am Hagener Ruhrufer nimmt weiter Formen an: Nach intensiver Vorarbeit ist jetzt der freiraumplanerische Wettbewerb für die zukünftige Umsetzung des Seeparks am Hengsteysee gestartet. Insgesamt 15 Planungsbüros erhalten die Möglichkeit, bis zum Sommer ihre Entwurfsplanungen zu erarbeiten. Ende August entscheidet eine elfköpfige Jury dann über den Gewinnerentwurf und die umzusetzenden Inhalte.
Die Resonanz auf diese spannende Planungsaufgabe war bislang sehr groß. Insgesamt 30 Planungsbüros, darunter zahlreiche renommierte und bekannte Landschaftsplanerinnen und -planer, haben sich beworben. Aus der Vielzahl an internationalen Bewerberinnen und Bewerbern wurden zehn Planungsbüros in einem Losverfahren ausgewählt, darunter auch aus der Schweiz und Österreich. Fünf Planungsbüros wurden bereits im Vorfeld gesetzt.
Der Ablauf des Wettbewerbs
Zum Start des Wettbewerbsverfahrens haben die Preisrichterinnen und Preisrichter die Aufgabenstellung mit den Teilnehmenden besprochen und ihnen die Möglichkeit gegeben, Rückfragen zu stellen. Viele Planungsbüros nutzten gleich die Gelegenheit, das Plangebiet vor Ort zu erkunden und Eindrücke für ihre Planungen zu sammeln. Die Entwürfe können bis zum 1. August eingereicht werden. Diese werden dann durch ein Gremium zur Vorprüfung vorlegt und am 30. August von der Jury bewertet.
Zudem werden die besten drei Arbeiten jeweils mit einem Preisgeld in Höhe von 42.000 Euro für den ersten, 26.000 Euro für den zweiten und 16.000 Euro für den dritten Platz prämiert. Die Preisgelder und weitere Anerkennungen belaufen sich so auf insgesamt 105.000 Euro. Am Ende des Wettbewerbs können alle interessierten Bürgerinnen und Bürger die fertigen Entwürfe besichtigen. Die Ausstellung der Arbeiten wird im Vorfeld bekannt gegeben.
Warum ein freiraumplanerischer Wettbewerb
Der freiraumplanerische Realisierungswettbewerb für die Planung des Seeparks hat gleich mehrere Vorteile für Hagen. Ein geregelter Wettbewerb mit einer Vielzahl von Planungsbüros ermöglicht es, durch eindeutige Beurteilungskriterien die Eckdaten für die Bau- und Betriebskosten bei unterschiedlichen Lösungen aufzuzeigen. Durch den großen Teilnehmendenkreis von 15 Planungsbüros kann das bestmögliche Konzept im Hinblick auf Qualität, Funktion, Wirtschaftlichkeit und Gestaltung erarbeitet werden, das letztlich bis zur Internationalen Gartenausstellung 2027 (IGA 2027) umgesetzt werden kann. Darüber hinaus sollen ebenfalls in der Aufgabenstellung für den Seepark Entwicklungsperspektiven mit einer Bandbreite an Optionen für die Zeit nach der IGA 2027 aufgezeigt werden. Ein weiterer Vorteil: Es besteht die Möglichkeit, das Verfahren auch nachträglich fördern zu lassen und somit die Kosten hierfür zu refinanzieren.
Steg am Seeufer: Arbeiten beginnen nach den Sommerferien
Rund um das Seebad (Familienbad Hengstey) starten nach den Sommerferien die Arbeiten des Außengeländes. Das neu sanierte Strandhaus im Familienbad soll zukünftig über eine Stegkonstruktion mit dem Außengelände am Seeufer verbunden werden. Hier können die Besucherinnen und Besucher in der zukünftigen „Beachbar“ oder auf der Aussichtsplattform den Blick über den Hengsteysee schweifen lassen. Wer möchte, kann direkt von der Promenade am See über den Steg das Restaurant „Strandhaus“ besuchen oder im darüber liegenden Hotel übernachten. Nach den Sommerferien beginnen die ersten Gründungsarbeiten für den Steg im Wasser sowie die Bauarbeiten im Bereich des Beachclubs. Anfang 2024 werden die Stahlelemente der Stegkonstruktion geliefert, die Fertigstellung ist für Anfang April des kommenden Jahres geplant. Somit liefert der neue Höhepunkt den Besucherinnen und Besuchern am Hengsteysee einen ersten Vorgeschmack auf die gesamte Gestaltung des Seeparks.
Der Seepark Hengstey
Ziel ist es, mit dem Seepark einen neuen, multifunktionalen Begegnungsraum für Mensch und Natur zu schaffen und gleichzeitig das ehemalige Rangierbahnhofsgelände der Deutschen Bahn zu revitalisieren. Das Konzept sieht vor, die mit Altlasten belasteten Flächen zu sanieren, um hier neue Freizeitangebote wie beispielsweise Gastronomie, Sport- und Spielflächen sowie Kultur- und Eventflächen zu schaffen. Auf rund 70 Prozent der Flächen soll ein ökologisch wertvoller Landschaftsraum entstehen. Hierbei bildet der durch das gesamte Plangebiet verlaufende Ruhrtal-Radweg das Rückgrat für die Entwicklung am Seeufer. Vorgesehen ist der Ausbau und die Qualifizierung der Trasse sowie die Trennung des Fußgänger- und Radverkehrs zu einer Seepromenade und eigenständigem Radweg. Die Stadt Hagen geht für den Seepark von einer Bausumme von rund 6,9 Millionen Euro aus.