Breckerfeld. Schwerer Unfall mit einem Motorrad in Breckerfeld auf der Prioreier Straße: Der Fahrer (18) wird lebensgefährlich verletzt.
Auf der kurvenreichen Prioreier Straße in Breckerfeld, die erst seit Sommer 2022 für Motorräder freigegeben ist, ist es am Montag zu einem schweren Unfall mit einem Motorrad gekommen. Ein 18-Jähriger zog sich dabei schwerste Verletzungen zu.
Der junge Fahrer aus Velbert war mit seiner Maschine aus Richtung Hagen in Richtung Breckerfeld unterwegs. Aus bislang ungeklärter Ursache verlor er in einer der Kurven oberhalb der Drehe offenbar die Kontrolle über seine Maschine. Er stürzte, rutschte auf die Gegenfahrbahn und geriet dort unter den Audi eines 60-Jährigen Breckerfelders.
18-Jähriger erleidet schwerste Verletzungen
Dabei zog sich der 18-Jährige Motorradfahrer schwerste Verletzungen zu. Die Feuerwehr musste mit einem Luftkissen das Auto anheben, damit der junge Mann befreit werden konnte. Er musste mit einem Rettungshubschrauber in eine Dortmunder Spezialklinik geflogen werden. Lebensgefahr kann nicht ausgeschlossen werden.
Der 60-Jähriger Breckerfelder und seine Beifahrerin wurden glücklicherweise nicht verletzt. Beide standen nach dem schweren Unfall allerdings unter Schock und mussten vor Ort von Notfallseelsorgern betreut werden.
Die Feuerwehr Breckerfeld war vor Ort im Einsatz. Die Prioreier Straße musste gesperrt werden. Zur Spurensicherung wurden Spezialisten der Polizei aus Dortmund angefordert.
Die Prioreier Straße in Breckerfeld war nach tödlichen Unfällen lange Zeit für Motorradfahrer gesperrt. Allerdings musste sie im Sommer letzten Jahres nach einem Gerichtsurteil freigegeben werden. Ein Motorradfahrer hatten gegen die Sperrung geklagt und Recht bekommen. Seither gilt auf dem kurvenreichen Abschnitt nicht einmal ein Tempolimit.
„Nach Aufhebung der Sperre für Motorräder wurde unter Beteiligung der Unfallkommission entschieden, dass keine Geschwindigkeitsbeschränkung eingerichtet werden muss, da grundsätzlich jeder Verkehrsteilnehmer nach der Straßenverkehrsordnung verpflichtet ist, seine Geschwindigkeit insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht-, und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen“, so Lisa Radtke, Sprecherin des Ennepe-Ruhr-Kreises.
Krein ausreichendes Unfallgeschehen für Sperrung
Grundsätzlich sehe die Straßenverkehrsordnung eine Beschränkung der Geschwindigkeit auch aus Lärmschutzgründen vor, gleichwohl müssten weitere Voraussetzungen erfüllt werden. „Die Anordnungsvoraussetzungen für entsprechende Lärmschutzmaßnahmen in der Prioreier Straße sind derzeit aufgrund der geltenden Bestimmungen nicht gegeben“, sagt Radtke.
Auch eine erneute Sperrung für Motorräder in dem Bereich ist derzeit kein Thema. „Rechtlich wäre sie auch nur möglich, wenn dort ein ansteigendes Unfallgeschehen mit Motorradbeteiligung vorliegen würde und andere – mildere – Mittel zur Herstellung der Verkehrssicherheit ausgeschöpft wären.“
Der Ennepe-Ruhr-Kreis hatte bisher argumentiert, dass es für ein Einschreiten keine ausreichende Anzahl an Unfällen gegeben habe. Im letzten Jahr hatte es auf der Strecke zwei Motorradunfälle gegeben.
In diesem Jahr ist der Unfall vom Montag mit dem 18-Jährigen bislang der erste. Die Folgen allerdings sind für den jungen Fahrer schwerwiegend. Erst am vergangenen Wochenende – zum Beginn der Motorradsaison – hatte die Polizei Hagen den unteren Teil des Abschnitts kontrolliert.
Immer wieder hatten sich auch Anwohner über den immensen Lärm, der vorwiegend durch Motorradfahrer verursacht wird, beschwert. Zuletzt hatten sie sogar Plakate mit der Aufschrift „Euer Lärm macht uns krank“ aufgehängt.
Der Bundesverband der Motorradfahrer hatte darauf hingewiesen, dass sich ein großer Teil der Motorradfahrer an der Prioreier Straße an die Regeln halte. Allerdings beobachten Anwohner auch immer wieder, wie Motorradfahrer offenbar ohne Ziel den Streckenabschnitt nutzen und immer wieder hinauf und hinunter Fahren. Dabei werden sie von anderen, die sich auf einem Parkplatz in einer der Kurven positionieren, beobachtet.