Hagen. Das Baustellen-Chaos auf und rund um die A45 fordert erneut die Industrie- und Handelskammer in Hagen zur Kritik heraus.
Die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer in Hagen (SIHK) fordert eine verbesserte Koordination der vielen Baustellen auf den Umleitungsstrecken entlang der gesperrten A45 bei Lüdenscheid. „Wir brauchen einen lnfrastrukturbeauftragten für das märkische Südwestfalen“, betont Dr. Ralf Geruschkat, Hauptgeschäftsführer der SIHK, mit Blick auf das Baustellenchaos rund um die marode Rahmedetalbrücke.
Verkehrsteilnehmer müssen aktuell mit massiven Einschränkungen rechnen: Derzeit ist unter anderem ein Teilabschnitt der B54 bei Schalksmühle gesperrt. Hier soll die Durchfahrtshöhe unter einer Eisenbahnbrücke vergrößert werden. Parallel dazu wurde auf der L561 zwischen Schalksmühle und Heedfeld eine einstreifige Verkehrsführung mit Ampelschaltung eingerichtet, die den Verkehrsfluss zusätzlich behindert.
Übermäßige Ansammlung von Baustellen
Voll gesperrt ist ebenfalls ein Teilstück der L528 zwischen der Selbecke und Breckerfeld. Und zuletzt plant die Autobahn GmbH wegen notwendiger Brückenkontrollen an der A45 jeweils halbseitige Fahrbahnsperrungen zwischen den Anschlussstellen Hagen-Süd und Lüdenscheid-Nord an mehreren Wochenenden im Oktober und November. „Durch die Summe dieser sicherlich sinnvollen Maßnahmen wird Lüdenscheid beinahe unerreichbar“, kritisiert Geruschkat die übermäßige Ansammlung von Baustellen rund um die Stadt: „Wenn jetzt noch das für die Sprengung der Rahmedetalbrücke notwendige Fallbett die Verbindung zwischen Altena und Lüdenscheid blockiert, ist das Chaos perfekt.“
Diese Ballung von Straßensperrungen verdeutliche die offensichtlich mangelnde Absprache zwischen den beteiligten Baulastträgern, der Autobahn GmbH, des Landesbetriebes Straßenbau NRW sowie der Kreise und Kommunen. „Wir brauchen dringend eine verbesserte Koordination aller Maßnahmen und eine frühzeitige Kommunikation über zu erwartende Störungen“, so der SIHK-Hauptgeschäftsführer weiter.
Dass es bis jetzt immer noch keinen belastbaren Gesamtplan für den Wiederaufbau der Rahmedetalbrücke gebe, führe bei betroffenen Unternehmen zu einem wachsenden Vertrauensverlust in den Wirtschaftsstandort Südwestfalen.