Hagen. Der Hagener Entsorgungsbetrieb baut den Standort in der Fuhrparkstraße um und aus. Das Salzlager wird vergrößert, dann folgen weitere Schritte.

Richtige Winter gibt es bekanntlich nicht mehr, aber der Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) investiert trotzdem 800.000 Euro in den Winterdienst. „Das muss so sein“, erläuterte der scheidende Geschäftsführer Uwe Unterseher-Herold: „Schließlich sind wir zum Streudienst gesetzlich verpflichtet.“

Deshalb wird das Salzlager auf dem Gelände an der Fuhrparkstraße in Eckesey erweitert, zudem entsteht dort eine Soleanlage, mit deren Hilfe der HEB demnächst selbst die Sole, die derzeit noch fertig eingekauft werden muss, herstellt. Das soll eine sichere Verfügbarkeit des bei Straßen- und Schneeglätte unverzichtbaren Materials, einem Gemisch aus Salz und Wasser, gewährleisten.

Die Salzlager in der Obernahmer und an der Müllverbrennungsanlage werden aufgelöst bzw. existieren bereits nicht mehr. Der Stadtrat in Hagen hat den Entsorgungsbetrieb dazu verpflichtet, mindestens 2400 Tonnen Salz einzulagern – eine Menge, die für 30 Tage Winterdienst ausreichend ist. Und auch wenn es schon lange keine richtigen Winter mit viel Schnee, der noch dazu lange liegen geblieben ist, in Hagen gegeben hat, möchte der HEB für alle Eventualitäten gewappnet sein. „Dazu gibt es keine Alternative“, betonte Unterseher-Herold. Eine Tonne Salz kostet den Entsorgungsbetrieb rund 80 Euro.

Salz- und Steinsalz

Der Anbau an das bestehende Lager wird mit Holz ausgekleidet, das dem aggressiven Salz besser widersteht als Beton. Der Entsorgungsbetrieb lagert eine Mischung aus Meer- und Steinsalz in seinem Depot, wobei Detlef Liedtke, Leiter von Straßenreinigung und Winterdienst, letzteres bevorzugt, weil es körniger ist und eine erneute Glatteisbildung verlangsamt. Übrigens unterscheiden sich die beiden Salze ernährungsphysiologisch nicht, doch als Nahrungsmittel sollte man das HEB-Salz unbedingt meiden, weil es mit einem Anti-Backmittel präpariert ist, um ein Verklumpen des Stoffes zu unterbinden.

Detlef Liedtke, Bereichsleiter Technische Dienste beim Entsorgungsbetrieb Hagen, im Salzlager.
Detlef Liedtke, Bereichsleiter Technische Dienste beim Entsorgungsbetrieb Hagen, im Salzlager. © WP | Michael Kleinrensing

Auf den Hagener Straßen kommt fast ausschließlich Sole zum Einsatz, die gegenüber reinem Salz besser auf der Fahrbahn anhaftet und zudem noch bei Minustemperaturen von 25 Grad unter Null wirksam ist. HEB-Sprecherin Jacqueline Jagusch wies darauf hin, dass Privatleuten die Verwendung von Salz als Streumittel aus Naturschutzgründen untersagt ist. Dennoch besteht für Hausbesitzer bei Glatteisbildung unverzügliche Streupflicht, der man mit Sand, Granulat oder Splitt nachkommen kann. Auch der HEB setzt immer dann, wenn dies möglich ist, auf Granulat, um die Umwelt zu schonen.

Bekenntnis zum Standort

Der Investition in das Salzlager ist selbstredend ein Bekenntnis zum Standort an der Fuhrparkstraße, wo der Entsorgungsbetrieb seine Zukunft sieht. Weitere Ausbauschritte sollen folgen, etwa der Abriss alter Lagergebäude und Garagen zugunsten einer Erweiterung des Verwaltungsbereiches, zu dem dann auch ein durch einen Aufzug barrierefrei erreichbares Kundenbüro gehören soll.

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Wann und in welchem Ausmaß die Fahrzeugflotte des Entsorgungsbetriebs in Hagen auf Elektro- und andere alternative Antriebe umgestellt wird, steht noch nicht fest. Derzeit würden die Ergebnisse von zwei Datensammlern ausgewertet, die in Müllfahrzeugen zum Einsatz kamen, um herauszufinden, welche Antriebstechnik sich für die tägliche Arbeit im Hagener Stadtgebiet mit den vielen Steigungen und engen Straßen am besten eignet.

Derzeit sind ein Dutzend Müllabfuhrwagen und 13 Kehrmaschinen im Dienste des Hagener Entsorgers unterwegs, alle besitzen Dieselantrieb.