Hagen. Das Fachgeschäft Schlatholt in der Hagener Fußgängerzone gibt eines seiner Ladenlokale auf. Aber was passiert nun mit den Kinderschuhen?
Immense Leerstände gibt es nicht nur in der Volme-Galerie am Friedrich-Ebert-Platz (und wer weiß, welche Mieter der Rathaus-Galerie überhaupt noch bei der Stange sind, wenn die Einkaufspassage demnächst wieder öffnet?), sondern auch in der Hagener Fußgängerzone.
So zieht seit wenigen Tagen (seit Anfang Februar) ein weiterer leerer Laden traurige Blicke auf sich. Das etablierte Schuhgeschäft Schlatholt in der Elberfelderstraße 28/ Ecke Hohenzollernstraße hat sein zweites Ladenlokal, das bislang direkt an das Hauptgeschäft anschloss, aufgelöst.
Mittleres bis gehobenes Preissegment
„Der Mietvertrag für den Laden in der Hohenzollernstraße 14, in dem wir Kinderschuhe verkauft haben, lief aus, und wir haben ihn nicht verlängert“, erklärt eine Mitarbeiterin.
Schlatholt bietet Schuhe für Damen, Herren und Kinder im mittleren bis gehobenen Preissegment, unter anderem von Gabor, Lloyd, Bugatti und Rieker an. Kinderschuhe sind nun in den „allgemeinen Bereich“ integriert.
Unternehmen wurde 1889 gegründet
Zum Hintergrund: Das Familienunternehmen Schlatholt wurde 1889 von Hermann Schlatholt in Gelsenkirchen-Buer gegründet, heute gehören etwa 20 Filialen in ganz Deutschland (neben Hagen z.B. auch in Lünen, Herne und Gelsenkirchen) zu dem Unternehmen, das an die 200 Mitarbeiter beschäftigt.
In Hagen ist das Schuhhaus Schlatholt seit etlichen Jahrzehnten in dem großen Gebäude in der Innenstadt beheimatet.
Freigewordene Fläche soll demnächst wieder vermietet werden
Wie das freigewordene Ladenlokal neben Brillen Rottler (Rottler befindet sich im Gebäude in der Hohenzollernstraße 12) künftig genutzt werden soll? Der Eigentümer der Innenstadt-Immobilie, eine Familie aus Hagen, hält sich bedeckt. Nur soviel: Man schaue sich nach einem neuen Mietinteressenten für das Ladenlokal in der Fußgängerzone um.
Schuh-House in der Volme-Galerie schließt in Kürze
Ein weiteres Schuhgeschäft in der Hagener Innenstadt – ein Laden in der Volme-Galerie – schließt in Kürze: Die seit der Eröffnung der Volme-Galerie (also seit fast 20 Jahren) dort ansässige Schuh-House-Filiale in Nähe des Eingangsbereichs der Mall stellt demnächst seinen Verkauf ein.
Schuh-House: Alles muss raus
Seit wenigen Tagen verkünden gelbe Plakate mit schwarzer Schrift „Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe - Alles muss raus“.
„Unser Mietvertrag in der Volme-Galerie läuft am 31. März aus. Wir schließen unseren Laden Anfang März, ziehen dann die Räumlichkeiten leer und übergeben die Fläche“, sagt Wigand Sauer. Er und seine Frau Christiane führen die Pettrup GmbH in Olfen, die insgesamt 18 Schuhgeschäfte (darunter auch die Schuh-House-Filiale in Hagen) betreibt.
Die Entscheidung, das Ladenlokal in Hagen, das seit 2003 in der Galerie betrieben wird, aufzugeben, sei „völlig alternativlos“ gewesen, betont Wigand Sauer. Seit Corona sei der Umsatz stark eingebrochen, „wir haben uns nach der Pandemie nicht erholt, schreiben seitdem keine schwarzen Zahlen mehr“.
Auch Modeanbieter Takko hat der Innenstadt den Rücken gekehrt
Aber zurück in die Fußgängerzone: Auch der Modeanbieter Takko, der 23 Jahre in der Hagener Innenstadt ansässig war, hat bereits am 17. September 2022 geschlossen. Takko verkauft in seinen Filialen Damen-, Herren- sowie Kindergarderobe.
Mietvertrag gekündigt
Takko habe den Mietvertrag für das Ladenlokal in der Elberfelder Straße 35 gekündigt, bestätigte die Expansionsmanagerin, die für den Bereich Ruhrgebiet/Rheinland-Pfalz verantwortlich ist, auf Nachfrage unserer Zeitung im vergangenen Sommer.
Zu Gründen der Schließung wollte sie nichts sagen; sie gehe jedoch nicht davon aus, dass Takko eine neue Filiale in der Hagener City eröffnen werde. Das Takko-Geschäft in Haspe sei von der Schließung des Ladens in der Elberfelder Straße 35 nicht betroffen, betonte die Expansionsmanagerin.