Hagen. Aufgrund von Schäden auf den Stellplätzen von zwei Großfahrzeugen darf eine Halle der Feuerwache Hagen nicht mehr genutzt werden. Das hat Folgen.
In der Feuer- und Rettungswache am Bergischen Ring in Hagen wurde am Donnerstag eine Fahrzeughalle aus Sicherheitsgründen gesperrt. Wie die Feuerwehr mitteilte, habe ein Statiker Schäden auf den Stellplätzen von zwei Fahrzeugen festgestellt. Daraufhin mussten die beiden Wagen, eine Drehleiter sowie ein Löschfahrzeug, umgruppiert werden. „Es gibt keine klaffenden Löcher im Boden und es besteht keine Einsturzgefahr“, betonte Peter Thiele, Sprecher der Hagener Feuerwehr: „Sobald der Schaden behoben ist, können wir die Halle auch wieder nutzen.“
Der Schaden war bei einer „wiederkehrenden Prüfung“ der Immobilie, deren Ursprünge ins Spritzenhaus-Zeitalter des Jahres 1913 zurückreichen, festgestellt worden. Denn die Feuer- und Rettungswache am Innenstadt-Ring bzw. der Lange Straße wird regelmäßig kontrolliert, seitdem im Sommer 2018 ein Einsatzfahrzeug mitsamt der Ausrüstung der Beamten auf dem Hof in der prallen Sonne geparkt werden musste. Andernfalls drohte das Gefährt seinerzeit durch eine instabile Kellerdecke der Fahrzeughalle in die Tiefe zu krachen.
Schäden sollen behoben werden
Ob die jetzt festgestellten Schäden in der gleichen Halle wie vor fünf Jahren bemerkt wurden, vermochte bei der Stadt Hagen am Donnerstag niemand zu bestätigen. Doch die Verwaltung hat bereits Maßnahmen zur Ertüchtigung der betroffenen Bereiche geplant, die so schnell wie möglich umgesetzt werden sollen.
Zur Sicherstellung der Einsatzbereitschaft wurden die beiden Fahrzeuge in andere Bereiche der Feuerwache umgesetzt und rücken von dort, ohne zeitlichen Verzug, aus. Den Platz dafür in der ansonsten sehr beengten Wache gibt es, weil ein Löschfahrzeug bereits seit geraumer Zeit am Gerätehaus in Haspe steht.
Rettungswagen samt Besatzung nach Haßley
Außerdem wird nun ein Rettungswagen samt Besatzung ans Gerätehaus Haßley umziehen müssen. Für die Besatzung wird dort ein Container aufgestellt, der schon morgen an Ort und Stelle eintreffen soll. Somit sei sichergestellt, dass der Rettungsdienst seinen Aufgaben im vollen Umfang nachkommen könne, versicherte Thiele.
Unter der gesperrten Halle in der Feuer- und Rettungswache, die an der Lange Straße direkt links neben dem Durchfahrtstor liegt, befindet sich der Heizungskeller. Die Wache wurde seit ihrem Bau vor 110 Jahren seitdem durch verschieden Um- und Anbaumaßnahmen immer wieder an die Bedürfnisse der Feuerwehr angepasst.
Grundstück für Neubau der Wache gesucht
Schon vor Jahren hatte ein Architekt festgestellt, dass Investitionen in Millionenhöhe notwendig wären, um das Objekt in allen Bereichen auf den Stand der Zeit zu bringen. Da es am aktuellen Standort keine Erweiterungsmöglichkeiten gibt, ist ein Neubau der Feuer- und Rettungswache im Rahmen des Hagener Brandschutzbedarfsplanes bereits in Planung.
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Favorisiert wird ein Vier-Wachen-Modell für die Berufsfeuerwehr. Wo ein Neubau für die Feuer- und Rettungswache 1 entstehen könnte, steht allerdings nicht fest, denn die Suche nach einem passenden Grundstück gestaltet sich überaus schwierig. Und was am jetzigen Standort der Wache geschieht, wenn tatsächlich ein alternatives Grundstück gefunden werden sollte, ist ebenfalls noch nicht klar.
Die Hagener Feuerwehr fordert jedenfalls eine schlagkräftige Innenstadtwache, weil es sich schließlich um den Bereich mit der höchsten Bevölkerungsdichte handele.