Lennetal. Lenne-Renaturierung: Eigentlich sollten die Arbeiten am letzten Bauabschnitt im Februar beginnen – doch an der Lennetalbrücke gibt es Probleme:
Eigentlich sollten die Arbeiten am dritten und vorerst letzten Abschnitt der Lenne-Renaturierung im Februar beginnen – doch es hakt an der Zufahrt zum Baugelände. Die führt unter der Lennetalbrücke entlang, wo die jahrelangen Arbeiten am Neubau noch nachwirken. Die zuständigen Bauherren um Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) und Autobahn GmbH betonen, man befinde sich in Gesprächen. Zum Hintergrund: Die Lenne wird in ihrem Verlauf wie mehrfach berichtet zwischen dem Gewerbegebiet im Lennetal und Berchum auf rund 2,5 Kilometern Länge renaturiert.
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Zweiter Bauabschnitt fertig
Seit rund zwei Jahren läuft dieses größte Öko-Projekt der Stadtgeschichte. Der zweite Abschnitt wurde im Sommer 2022 fertiggestellt. In den fertigen Bereichen ist die Lenne teils deutlich breiter geworden, es sind Steilhänge, Inseln und teils flachere, teils tiefere Abschnitte entstanden, dazu mit neuem Radweg ein riesiges Freizeitareal.
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Areal an der Dolomitstraße
Eigentlich soll bis Ende dieses Jahres auch ein dritter Abschnitt des Flusses neu modelliert sein. Dieser vorerst letzte Bauabschnitt der Renaturierung liegt auf Höhe des DHL-Frachtzentrums an der Dolomitstraße und erstreckt sich rund 870 Meter von der Lennetalbrücke flussaufwärts in Richtung Reh. In dem Areal soll das Gewässer teils verbreitert, dazu der bestehende Rad- und Fußweg verschoben und neu angelegt werden. Doch bisher steht noch kein Bagger am Gewässer.
Zufahrt zur Baustelle
Denn die Zufahrt des schweren Gerätes soll über einen Weg führen, der von der Dolomitstraße abzweigt, quer durch ein Baufeld unter der Lennetalbrücke führt – und noch vom Bauherren des dortigen Brücken-Neubaus genutzt wird. „Wir wollen gerne die Zufahrt für unsere Baustelle übernehmen“, so Alexander Horn, Fachleiter Gewässer beim WBH. Problem sei, dass dort noch Nacharbeiten an der neuen Lennetal-Brücke laufen.
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Fördermittel bis Ende 2023
„Wir wollen die Ausschreibung für den dritten Bauabschnitt auf den Markt bringen, nur ohne freies Baufeld stochern wir im Nebel“, fehle es an der nötigen Planungssicherheit. “Entsprechend hängt die Ausschreibung.“ Man befinde sich aber in Gesprächen mit der Autobahn GmbH. „Wir hoffen, dass wir zeitnah eine Lösung finden.“ Auch weil die Zeit drängt: Denn die Bauarbeiten an der Renaturierung der Lenne werden zum Großteil über Fördermittel finanziert, die nur bis Ende dieses Jahres genehmigt sind.
Alternativen schwierig
Daher überlege man auch Alternativen, um den Maschinen den Zugang zum Baugelände über andere Zufahrten zu ermöglichen. Leicht ist das nicht, auch weil bei der Renaturierung im letzten Abschnitt mehrere zehntausend Kubikmeter Erdboden am Gewässer ausgehoben werden, die über entsprechend feste Wege transportiert werden müssen.
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Arbeiten bis Frühjahr 2023
Auf Anfrage schreibt die Autobahn GmbH, derzeit werde die Baustraße in dem Bereich zurückgebaut. „Zur Vorbereitung der künftigen Landschaftsbauarbeiten muss zudem das zum Hochwasserschutz aufgeschüttete Gelände wieder angepasst werden“, so Susanne Schlenga, Sprecherin Autobahn GmbH. Diese Arbeiten sollen im Frühjahr 2023 beendet werden. Eine Zufahrt zur Lenne in Fließrichtung links, Bereich Dolomitstraße, sei bereits heute möglich. „Die Autobahn Westfalen steht dazu im fortlaufenden Kontakt mit dem WBH.“
Ausweitung des Areals
Perspektivisch soll die Renaturierung derweil nicht beim dritten Bauabschnitt enden. Es gibt Pläne, die Lenne flussaufwärts in den kommenden Jahren weiter zu renaturieren. Entsprechende Vorplanungen beim WBH laufen bereits.