Hagen. Parkzonen für Anwohner werden rund um die Innenstadt erheblich ausgeweitet. Wo es losgeht und wo jetzt noch Probleme drohen.

Das Anwohnerparken in der Innenstadt von Hagen ist in den letzten Monaten Dauerthema. Jetzt hat sich nach intensiver Diskussion die Bezirksvertretung Mitte dafür ausgesprochen, die Parkzonen erheblich auszuweiten. Start ist im Bereich Ischeland/Altenhagen.

Wer künftig als Pendler in der Hagener Innenstadt auf einen kostenfreien Parkplatz hofft, hat eher schlechte Chancen. Auch für Besucher wird es schwieriger, das Auto abzustellen. Denn zumindest die Bezirksvertreter haben dafür votiert, dass die Einschränkungen auch abends und nachts ihre Gültigkeit behalten. Das letzte Wort hat der Rat der Stadt Hagen.

Bald 10.000 Parkausweise für Anwohner in Hagen

Fest steht schon jetzt: Mit der Ausweitung des Anwohnerparkens wird sich die Zahl der Parkausweise, die die Stadt vergibt, nahezu verdoppeln. Von rund 10.000 geht die Verwaltung aus. 26.500 Menschen, so kalkuliert die Stadt Hagen, werden künftig in den verschiedenen Zonen im Bereich der Innenstadt und drumherum wohnen.

Am Josefs-Hospital in Altenhagen und am Allgemeinen Krankenhaus sind in Hagen die Parkprobleme besonders groß.
Am Josefs-Hospital in Altenhagen und am Allgemeinen Krankenhaus sind in Hagen die Parkprobleme besonders groß. © WP | Michael Kleinrensing

Gerungen wurde in der Bezirksvertretung darum, ob zunächst in der Zone F (Ischeland/Altenhagen) oder in der Zone H (Gerichtsviertel) eine neue Zone eingerichtet wird. „Wer in der Zone H parkt, scheut ja geradezu die Kosten des Parkhauses der Rathaus-Galerie“, argumentierte Jörg Meier (SPD) mit Blick auf das Einkaufszentrum, das ja demnächst wieder öffnen soll.

Erste neue Parkzone am Ischeland

Durchsetzen konnte er sich am Ende nicht: Gestartet wird in F (zwischen Heinitzstraße, Märkischem Ring, Fehrbelliner Straße und Berghofstraße). Danach wiederum folgt die Zone H, die auf Initiative von Ratsherr Werner König (SPD) nun erweitert wird. Künftig soll auch die Eickertstraße bis auch Höhe der Lukasstraße am unteren Remberg einbezogen werden.

Enge Straßen, begrenzter Parkraum: Die Stadt Hagen reagiert mit weiteren Parkzonen für Anwohner.
Enge Straßen, begrenzter Parkraum: Die Stadt Hagen reagiert mit weiteren Parkzonen für Anwohner. © WP | Michael Kleinrensing

Allein aus Kapazitätsgründen kommt für die Verwaltung keine Umsetzung des gesamten Konzeptes in einem Rutsch in Betracht: „Es geht jetzt darum, endlich zu starten“, so Thomas Lichtenberg, Leiter des Ordnungsamtes, „wir müssen uns nach und nach an die einzelnen Zonen heranarbeiten.“ Schilder müssen beschafft und aufgestellt werden, die Ausweise müssen nach und nach herausgegeben werden. Und: Die Auswirkungen und Erfahrungen sollen erfasst werden.

Kein Parkplatz vor der Tür garantiert

„Das Konzept wird nicht dazu führen, dass künftig jeder Anwohner einen Parkplatz vor der eigenen Tür findet“, betont Lichtenberg schon jetzt. Trotzdem ist es das Ziel, den Parkdruck in den Zonen zu verringern und Pendler dazu zu animieren, auf den Öffentlichen Personennahverkehr umzusteigen.

Ein Problem allerdings kann sich rund um die Krankenhäuser ergeben. „Als wir zum ersten Mal über das Konzept gesprochen haben, war von einer Schließung des Johannes-Hospitals noch nicht die Rede“, so Jörg Meier. Die allerdings steht nun seit einigen Wochen fest. Und verbunden ist damit, dass ganze Abteilungen verlegt werden.

Probleme drohen rund um die Krankenhäuser

Und zwar an das St.-Josefs-Hospital in Altenhagen und an das Allgemeine Krankenhaus in Hagen. Beide Kliniken liegen künftig in den neuen Anwohner-Parkzonen. Beide Kliniken verfügen nicht über ausreichend eigene Parkplätze auf dem Gelände. Und für beide Kliniken gilt, dass sowohl Mitarbeiter als auch Besucher schon jetzt große Probleme haben, rund um die Häuser Parkplätze zu finden. So hat sich die Mitarbeitervertretung des Allgemeinen Krankenhauses bereits in einem Brief an die Stadt gewandt und auf die missliche Lage aufmerksam gemacht. Beide Kliniken weisen darauf hin, dass zu den Schichtwechsel-Zeiten der ÖPNV für viele Mitarbeiter keine Alternative sei.

Immerhin gibt es für Anwohner eine positive Nachricht: Die Gebühren für einen Parkausweis sind in Hagen mit 30,70 Euro pro Jahr vergleichsweise niedrig. „Das wollen wir aufgrund der allgemeinen Belastung auch so belassen“, so Baudezernent Henning Keune. Übrigens könne man diese auch nicht willkürlich erhöhen.