Hagen. Das Aus für das Johannes-Hospital in Hagen ist ein Schock für Boele. Trotz Zusagen sorgen sich die Mitarbeiter. Eine Einschätzung der Situation.

Das Aus kam für viele völlig überraschend. So lange ist es doch noch gar nicht her, da hatte die Katholische Krankenhaus Hagen GmbH am St.-Johannes-Hospital doch voller Stolz eine neue Notaufnahme eröffnet. Und bis vor kurzen wurde doch noch die Stroke-Unit im Haus saniert. Warum das alles, wenn doch die Schließung schon so nah ist?

Also war die Nachricht, die am Mittwoch schnell die Runde machte, ein echter Schock. Für den Stadtteil Boele und für hunderte Beschäftigte, die im St.-Johannes-Hospital zum Teil seit Jahrzehnten allen Krisen zum Trotz so gute, so verlässliche, so wunderbare Arbeit geleistet haben.

Bittere Tränen der Mitarbeiter

Es sind bittere Tränen geflossen auf der Versammlung, auf der die Mitarbeiter der Klinik von der Geschäftsführung über das Aus für das Krankenhaus informiert wurden. Auch das ist wichtiger und wahrhaftiger Teil der Geschichte rund um die neuen Strukturen in der Hagener Kliniklandschaft, die in dieser Woche die Stadt bewegt hat. Es wurde Rotz und Wasser geheult, es wurde geflucht, es wurde angezweifelt ob das, was die Oberen und im übrigen letztlich auch die Mitarbeitervertretung für den richtigen Schritt befunden hatten, auch richtig ist.

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Denen, die so traurig waren, war zunächst auch kein Trost, dass es letztlich ja nur ein Gebäude, eine Hülle sei, die da aufgegeben würde. Die Abteilungen leben fort – zum Teil unter derselben, zum Teil unter anderer, in jedem Fall aber unter christlicher Trägerschaft. Was durchaus ein wichtiger Aspekt werden kann, wenn es um Verdienst, um Versorgung, um Überlastung geht.

Keine Kündigungen

Ja – niemand verliert seinen Job. Und: Niemand stehe finanziell schlechter da. So versprechen es die Leitungen der Katholischen Kliniken und von Agaplesion. Und trotzdem bleiben verständliche Zweifel, Fragen und Sorgen: Will ich den Schritt hin zu einem neuen Arbeitsplatz überhaupt gehen? Was kommt auf mich zu? Wie werde ich aufgenommen? Wie passen veränderte Arbeitszeiten in meine Lebenswirklichkeit? Und für viele besonders wichtig: Wie erreiche ich die neue Klinik? Wo kann man überhaupt parken?

Es bleiben viele Herausforderungen. Für die Mitarbeiter. Aber auch für die Verantwortlichen, die es sich nicht leisten können, dass mitten im Pflege-Notstand und Fachkräftemangel sich Arbeitnehmer enttäuscht abwenden.