Hagen. Das St.-Josefs-Hospital und das Allgemeine Krankenhaus in Hagen wehren sich gegen mehr Parkplätze für Anwohner. Das sind die Gründe.
Die geplante Ausweitung der Parkzonen für Anwohner in der Hagener Innenstadt und in den Quartieren drumherum sorgt weiter für heftige Reaktionen. Insbesondere Arbeitnehmer fürchten, dass sie künftig keine Parkplätze mehr finden, wenn das Parken nur noch für eine sehr begrenzte Zeit erlaubt ist. Vor diesem Hintergrund schlägt jetzt die Mitarbeitervertretung der katholischen Krankenhaus GmbH Alarm. Vorsitzender Dietmar Kolwe und seine Kollegen fürchten katastrophale Zustände rund um das St.-Josefs-Hospital in Altenhagen.
„Aus unserer Sicht macht es sich die Stadt zu einfach“, sagt Dietmar Kolwe, „eine Parksituation zu ändern, ohne auf die Gesamtsituation zu blicken, geht in diesem Fall gar nicht. Bei allem Verständnis für die Anwohner: Man darf die Situation der Krankenhäuser nicht vergessen.“
Auch das Allgemeine Krankenhaus ist betroffen
Denn: Die Klinik am Ischeland ist nicht die einzige, die von der Ausweitung betroffen ist. Im oberen Wehringhausen fürchten die 1200 Beschäftigten des Allgemeinen Krankenhauses, künftig ihre Autos nirgendwo mehr abstellen zu können. Der Vorlage, die in den politischen Gremien diskutiert wurde, war eine entsprechende kritische Stellungnahme beigefügt.
Denn: Die Stadt plant nicht nur eine Ausweitung der bestehenden Zonen. Obendrein sollen auch noch weitere geschaffen werden. Hintergrund ist eine Entscheidung des Rats, der die Verwaltung angesichts des wachsenden Parkdrucks beauftragt hatte, ein Konzept zu erarbeiten. Das Ergebnis liegt nun vor: Die Fläche der bestehenden Parkzonen wird nahezu verdoppelt. Statt bislang 12.486 Einwohner sind künftig 26.500 Hagener betroffen.
Parken nur mit Parkuhr
Für die neuen Zonen soll künftig gelten: Diejenigen, die keinen Anwohner-Parkausweis haben, müssen eine Parkscheibe einlegen. Maximale Parkdauer: zwei Stunden. Außer Kraft gesetzt wird diese Regel nach dem Konzept der Verwaltung lediglich nach 18 Uhr sowie an Samstagen, Sonn- und Feiertagen. In den bestehenden Parkzonen gelten zum Teil andere Regelungen. Für eine Krankenschwester im Frühdienst bedeutet das wiederum, dass sie bereits nach kurzer Zeit regelwidrig ihr Fahrzeug abstelle und Knöllchen drohen.
„Die Situation der Kliniken verschärft sich durch das Krankenhausstrukturgesetz ohnehin“, sagt Dietmar Kolwe, „da ist es mehr als unpassend, dass hausgemachte Probleme durch die Stadt noch obendrauf kommen. Qualifiziertes Pflegepersonal und Fachärzte werden wir so für unseren Standort kaum noch finden. Dazu kommen Abwanderungsgedanken derjenigen, die schon bei uns beschäftigt sind, wenn keine Möglichkeit besteht, den Arbeitsplatz zu erreichen.“
Sorge um die Sicherheit
Letztlich sorgt sich die Mitarbeitervertretung auch um die Sicherheit des Personals, das sich schon jetzt immer wieder Übergriffen ausgesetzt sehe. „Werden diese Mitarbeiter jetzt gezwungen, lange Fußwege in Kauf zu nehmen, um den ÖPNV zu nutzen – mit der Gefahr, erneut eine solche Situation zu erleben?“
Denn: Per Bus ist die Klinik, die obendrein von engen und sanierungsbedürftigen Straßen umgeben ist, kaum zu erreichen. Erst recht nicht in den frühen Morgenstunden: „Bevor man sich mit einem solchen Konzept beschäftigt, wäre es angebracht, den ÖPNV so anzupassen, dass eine Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes zu allen Zeiten überhaupt möglich ist“, sagt Kolwe mit Blick auf den Schichtwechsel um 6 bzw. um 20 Uhr.
Zonen werden nach und nach eingerichtet
Wann genau es losgeht, ist noch offen. Ein Beschilderungskonzept für die einzelnen Zonen soll noch in diesem Jahr erstellt werden. Dann werden nacheinander die einzelnen Zonen ergänzt bzw. eingerichtet. Und zwar von Zone A über F und H. Die Einrichtung der Zone G (das ist jene, von der die AKH-Mitarbeiter betroffen sind) erfolgt am Ende.