Hagen. Danke für dieses Ergebnis: 15.005 Euro sind bei der Auktion im Rahmen der WP-Weihnachtsaktion rum gekommen. Das Geld geht an Luthers Waschsalon.
Das einfach mal vorweg – weil diese Zahl so beeindruckend ist: 14.605 Euro stehen nach zweieinhalb kurzweiligen Stunden am Ende einer Tabelle, die Stefanie Krause in ihrem Laptop führt. Es ist die Summe, die die Leser der Westfalenpost Hagen bei einer Versteigerung für die gute Sache in der Stadthalle am Sonntag gegeben haben. Dazu kommen noch einmal 400 Euro durch weitere Einnahmen.
Geld, mit dem wir nun die Ärmsten der Armen unterstützten können. Hagener, die kein Dach über dem Kopf haben. Hagener, die in eine soziale Schieflage geraten sind. Hagener, die sich über eine Mahlzeit und Zuspruch freuen.
All das finden sie in Luthers Waschsalon, einer Einrichtung des Diakonischen Werks, in der sich Ilona Ladwig-Henning gemeinsam mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern um die Grundbedürfnisse dieser Menschen kümmert: um Körperhygiene, um ein Essen und um ihre Würde.
Auktionator in päpstlichen Schluffen
So eine Auktion lebt ganz maßgeblich von demjenigen, der den Hammer in der Hand hält. Von einem Auktionator, der mit Charme und Geschick den Gästen die Scheine für die gute Sache aus dem Portemonnaie zieht.
Jahrelang war der leider viel zu früh verstorbene Werner Hahn das Gesicht der WP-Benefiz-Versteigerung. „Ich werde gar nicht erst versuchen, in seine Schuhe zu treten“, erklärte Sven Söhnchen, einst Karnevalsprinz und lange Jahre Moderator des Hagener Rosenmontagszugs, blickte hinab auf die eigenen Füße, die in auffällig rote Treter gepackt waren und lächelte: „Abgesehen davon, dass Werner nie derart papstähnliche Schuhe getragen hätte.“
Dann machte sich Söhnchen – leidenschaftlich unterstützt von WP-Redakteurin Yvonne Hinz, die in jedem Jahr mit Hingabe die WP-Weihnachtsaktion nebst Versteigerung organisiert – ans Werk. „Denken Sie bitte an Bargeld“, so der Auktionator, „ansonsten: Unten stehen Pendelbusse, die Sie zum nächsten Geldautomaten bringen.“
Versteigerung erstmals in der Stadthalle
Der wiederum war nicht mehr so nah wie noch in der Vor-Corona-Zeit, als die Sparkasse Gastgeber der Veranstaltung war. Nachfolger ist die Stadthalle Hagen, die den großen Saal genau so hergerichtet hatte, dass die rund 300 Gäste (was schwer nach einem Rekordbesuch roch) darin Platz fanden und einen guten Blick auf den Auktionator und all jene Dinge hatten, die Hagener Firmen, Institutionen, Politiker und auch Privatleute für die gute Sache gestiftet hatten.
Hagen- Auktion - mehr als 15.000 Euro für Luthers Waschsalon
Zwei Flaschen Rathausbitter aus der Rathaus-Apotheke war das Erste, was unter den Hammer beim (Achtung Wortspiel) Rudel-Versteigern kam. Denn die sicherte sich Claus Rudel, Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der Stadt Hagen, für 65 Euro.
3000 Euro für ein Bild des Künstlers Horst Becking
Danach ging es im wahrsten Sinne des Wortes Schlag auf Schlag: 3000 Euro gaben Dagmar und Kai Kornemann für das Werk „Flutendes Licht“ des Hagener Künstlers Horst Becking, das 2021 in Domburg entstanden ist. Dazu noch einen Rahmen mit Museumsglas von „Bild und Rahmen Möller“.
600 Euro für eine Führung für zehn Personen durch das Rathaus nebst Turmbesteigung und Frühstück mit Oberbürgermeister Erik O. Schulz. 550 Euro für einen Gutschein über eine Stunde Trampolinspringen im Sprungwerk auf dem Elbersgelände für 70 Personen, den sich übrigens der Hagener CDU-Vorsitzende Dennis Rehbein sicherte. Ob er nun die Senioren-Union zum kollektiven Hüpfen einlädt, ließ Rehbein offen. „Mit wem ich springe, dass werde ich jetzt in Ruhe gucken“, erklärte der Ex-Landtagskandidat der Union.
Nur ein kleiner Auszug der weiteren Preise: Jeweils rund 200 Euro für diverse VIP-Tickets des Basketball-Zweitligisten Phoenix Hagen, die der Verein und Immobilien-Händler Udo Krollmann bereit gestellt hatten, 330 Euro für einen Partytisch im Basketball-Design, den der Vorhaller Michael Erdtmann aus einem Ölfass gebaut hat.
150 Euro für zwei Tickets für die Aftershow-Party des Kurzfilmfestivals „Eat my shorts“, die Festival-Manager Bernhard Steinkühler zur Verfügung gestellt hatte. „Inklusive Selfie mit Claude-Oliver Rudolph“, wie Auktionator Sven Söhnchen mit Blick auf den bekannten James-Bond-Bösewicht bemerkte, der einen besonderen Bezug zu Hagen hat und zu den Stammgästen zählt.
15.005 Euro für die gute Sache
All das und noch viel mehr ergab in Summe dann 14.605 Euro. Wobei noch einmal 400 Euro durch den Verkauf von Kaffee und Gebäck (gestiftet von der Stadtbäckerei Kamp) und den Schnäppchenmarkt, den die ehemalige Grünen-Ratsfrau Hildegund Kingreen betreute, hinzukamen.
Geld, mit dem wir nun die Ärmsten der Armen in Hagen unterstützen können. Eine wahrlich frohe Botschaft so kurz vor dem Fest.
1000 Dank an die Unterstützer der Benefiz-Aktion:
Das Stadthallen-Team um Stadthallen-Chef Volker Wolf unterstützt die Auktion nicht nur mit technischem Equipment, Gastroleistungen und Manpower, sondern auch mit wichtigen Ratschlägen und Tipps.
Frische Backwaren spendiert auch in diesem Jahr wieder die Stadtbäckerei Kamp.
Getränke für die Besucher der Versteigerung sponsert seit Jahren Lui Petrou, genau wie Alexander Poll (Provinzial-Versicherung) seit jeher den Sekt für die Auktion spendiert.