Hagen. 2011 haben Dario Weberg und Indra Janorschke das private Theater auf dem Elbersgelände in Hagen gegründet. Wie es jetzt weitergeht:

Das Theater an der Volme auf dem Elbersgelände bekommt eine neue Leitung. Die bisherigen Betreiber des privaten Theaters – Dario Weberg und Indra Janorschke – ziehen sich aus vorderster Front zurück. Ab 1. Januar 2023 wird Stefan Schroeder Chef in der alten Kapelle.

Indra Janorschke, die bisher die Theaterleitung inne hatte, wird künftig ausschließlich als Autorin tätig sein. Die 45-Jährige schreibt unter dem Pseudonym Felicity Whitmore Krimis mit Mysterie- und Liebestouch und ist damit überaus erfolgreich. „Und ich bin mittlerweile 66 Jahre alt, stehe seit 30 Jahren auf der Bühne und möchte einfach Verantwortung abgeben und mich aus der ersten Reihe verabschieden“, sagt Dario Weberg, der bislang der Intendant des kleinen Theaters mit 99 Plätzen war, mit freundschaftlichem Blick in Richtung Stefan Schroeder.

Der 45-Jährige zählt beinahe zum Inventar des im September 2011 von Janorschke und Weberg gegründeten Theaters.

Seit 2012 fest im Team

Der gebürtige Hagener gehört seit 2012 fest zum Team und hat seinen Einstand mit dem von ihm geschriebenen Stück „Engelchen und Teufelchen“ gegeben.

Stephan Schroeder ist an der Volme fest verwurzelt, seine Frau – ebenfalls gebürtige Hagenerin – ist Lehrerin, die beiden haben zwei Söhne (14 und 17 Jahre alt).

Stephan Schroeder hat in Dortmund Theaterwissenschaften studiert, war als Dramaturg am Dortmunder Theater beschäftigt, dann freiberuflich tätig und ist derzeit als wissenschaftliche Lehrkraft an der Uni Dortmund beschäftigt.

Charakter des Theaters bleibt erhalten

„Den Job geb’ ich nach elf Jahren auf“, sagt der 45-Jährige mit fester Stimme, „jetzt kommt für mich etwas Neues. Ein eigenes Theater zu leiten, finde ich extrem spannend und reizvoll“. Der Charakter des Theaters an der Volme bliebe auf jeden Fall erhalten und er sei froh, dass Dario Weberg auch weiterhin an seiner Seite stehen und „mit anpacken“ würde, sagt Schroeder, der sich künftig um sämtliche wirtschaftliche Angelegenheiten kümmern, aber auch weiterhin schreiben und auch selbst auf der Bühne stehen wird.

Der Werdringer Theatersommer soll auch künftig vom Theater an der Volme – dann allerdings durch den neuen Leiter – veranstaltet werden, „Intendant der Schlossspiele Hohenlimburg bleibe aber weiterhin ich“, unterstreicht Weberg.

Wurde im September 2011 eröffnet - das private Theater an der Volme, das in Normalzeiten 99 Zuschauern Platz bietet.
Wurde im September 2011 eröffnet - das private Theater an der Volme, das in Normalzeiten 99 Zuschauern Platz bietet. © Michael Kleinrensing

Und wie wird die Handschrift des neuen Intendanten in der alten Kapelle aussehen? Stephan Schroeder lächelt bescheiden. „Nach der Coronazeit müssen wir ja erstmal das Publikum zurück gewinnen, deshalb werde ich mit nur zwei Neuproduktionen starten.“

„Loriots Dramatische Werke“

Die erste – „Loriots Dramatische Werke“ – feiert am 20. Januar Premiere. „Loriot ist zeitlos und funktioniert eigentlich immer und für alle“, sagt Schroeder, der dann gemeinsam mit Dario Weberg und Karolin Ker­sting auf der Bühne stehen wird.

Die zweite Neuproduktion trägt den Titel „Sherlock Holmes: Der Hund von Baskerville“ nach dem Roman von Sir Arthur Conan Doyle. „Ein Sherlock-Holmes-Stück gab es im Theater an der Volme noch nie“, schwärmt Stefan Schroeder, der, genau wie Dario Weberg, auch in besagtem Krimi mitspielt (außerdem Simon Jakobi und Anna-Christina Reske).

Acht Musik-Revuen

Etliche Wiederaufnahmen und insgesamt acht Musik-Revuen (u.a. „Merci, Udo Jürgens!“ und „Die 60er: Auf der Vespa nach Rimini“) komplettieren den neuen Spielplan, der bis Ende März läuft.

Vorerst wolle man an der noch der Coronazeit geschuldeten Bistrobestuhlung­ (ca. 65 Plätze) festhalten, „das kommt bei den Zuschauern gut an“, sagt Schroeder.

Die Weihnachts-Revue „Wir schenken uns nix!“ sei an beinahe jedem Termin „schon jetzt ausverkauft“, berichtet Dario Weberg zufrieden. Und auch der Vorverkauf für die bunte Silvester-Revue liefe sehr gut, „für die Vorstellung um 18 Uhr gibt es nur noch Restkarten, die 21-Uhr-Revue ist komplett ausverkauft“.