Hagen. Ein mobiles Podest wird an der Kapelle auf dem Elbersgelände errichtet. 100 Gäste werden auf der Wiese platziert. Fördermittel machen es möglich.
Fördermittel des Bundes machen es möglich: Das Theater an der Volme in Hagen errichtet zwischen alter Kapelle und dem Restaurant Elbers 800 Grad eine Außenbühne.
Die mobilen Bühnenelemente bilden ein 60 Zentimeter hohes und 32 Quadratmeter großes Podest, davor auf der Wiese können mehr als 100 Stühle platziert werden.
Derber Industriecharme punktet
„Die Anschaffung ermöglicht es uns, künftig auch Open-Air-Veranstaltungen am Theater anzubieten“, sagt Dario Weberg mit Begeisterung in der Stimme. Der Intendant des kleinen Theaters schwärmt schon jetzt von der Atmosphäre, die die Besucher in Kürze genießen können, „sie blicken auf die Bühne, die direkt vor der Wand mit derbem Industriecharme errichtet wird“.
Dario Weberg hat ein schlüssiges Hygiene- und Infektionsschutzkonzept, das eine Liste mit pandemiebedingten erforderlichen Investitionen bei der Vergabestelle für Bundes-Fördermittel für das Theater an der Volme eingereicht.
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Mit Erfolg, wurde die privat geführte Kulturstätte doch für die Errichtung besagter Außenbühne samt Traversen für Licht- und Tonanlagen mit entsprechendem Equipment, Absperrelementen zur Zuschauerführung sowie Sichtschutz für Nichtgäste mit 40.000 Euro gefördert. Außerdem erhielt die Einrichtung 15.000 Euro für die Umbaumaßnahme „Durchbruch Tür“, die für Künstler und Personal einen direkten Zugang vom Theater auf die Open-Air-Bühne beziehungsweise Terrasse schafft.
Zum neuen Spielplan, der ab Anfang Mai gilt, steht die neue Bühne, die bis mindestes September draußen platziert bleiben wird. „Mit Ausnahme jener drei Wochen, in denen wir den Werdringer Theatersommer veranstalten. Da bauen wir die mobilen Bühnenelemente im Schlosshof auf“, sagt Dario Weberg,
Zweite Förderung
Es ist die zweite Förderung, die das vor knapp elf Jahren auf dem Elbersgelände eröffnete Theater an der Volme für pandemiebedingte Investitionen erhalten hat.
Für die unter anderem Anschaffung einer zertifizierten Luftreinigungsanlage sowie den Einbau einer modernen Klimaanlage flossen Bundesmittel aus dem Fördertopf für private Theater in Höhe von 85.000 Euro in die kleine Kapelle. „Allerdings muss jeweils ein Eigenanteil von 20 Prozent geleistet werden“, betont der Intendant.
Durch die Zuschüsse sei das privat geführte Haus in Zeiten erhöhter Ansteckungsgefahren nun für die Zukunft gut gerüstet und schaffe für die Besucher ein sicheres Umfeld, „zum Glück haben wir die Förderungen erhalten, denn die vergangenen zwei Jahre waren wahrlich nicht leicht“.
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Damit spielt Dario Weberg auf die Monate, in denen das Theater komplett geschlossen war und auf die Zeit, in der trotz Wiedereröffnung nur sehr wenige Besucher kamen, an. „Und dann zerstörte das Hochwasser unseren gesamten Fundus. Außerdem mussten wir die Toilettenanlage komplett erneuern.“
Und heute? „Gehen wir in die Offensive und rufen ,Hey, wir sind wieder da!“, verkündet Dario Weberg, fügt dann allerdings an: „Natürlich geht auch uns der aktuelle Krieg gegen die Ukraine nicht aus dem Kopf, doch wir wollen trotzdem kulturelle Ablenkung bieten, damit die Leute in diesen schwierigen Zeiten neue Energie tanken können.“
Event in Werdringen
Der Werdringer Theatersommer läuft vom 10. bis 26. Juni. Gezeigt wird das Heinz-Erhardt-Stück „Willi Winzig - das hat man nun davon“ in einer Neuinszenierung. Das Sechs-Personen-Stück wird neunmal (jeweils freitags und samstags um 20 Uhr sowie sonntags um 18 Uhr) präsentiert. 250 Plätze stehen im Schlosshof zur Verfügung, für ein gastronomisches Angebot wird gesorgt.Nachmittags soll die mobile Außenbühne mit Puppentheater-Aufführungen für Kinder bespielt werden.Nach 2018 und 2019 findet die Veranstaltungsreihe „Werdringer Theatersommer“ nun zum dritten Mal statt. „Die Genehmigung für die Open-Air-Reihe in Werdringen muss ich noch beim Umweltamt einholen“, sagt Dario Weberg und fügt an: „Ich sehe aber keine Probleme, es handelt sich schließlich um keine laute Remmi-Demmi-Veranstaltung.“
Derzeit gilt im Theater an der Volme für Zuschauer eine Abstandspflicht von 1,5 Metern. „Wir haben uns für eine Bistrobestuhlung, die 30 Besuchern Platz bietet, entschlossen. Das erlaubt den Gästen, am Platz ihre Maske abzunehmen“, sagt Weberg. Aber auch, wenn demnächst Corona-Lockerungen kommen, hält das kleine Theater an der Bistrobestuhlung fest, „wir stocken dann allerdings auf bis zu 60 Zuschauer pro Aufführung auf“.
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Der aktuelle Spielplan läuft noch bis Ende April, am 22. April läuft die Premiere „Kommissar Goldberg ermittelt - Sein neuer Fall“. Die Komödie aus der Feder von Stefan Schroeder setzt auf jede Menge Lokalkolorit und wird etliche Male in den Sommermonaten präsentiert.
Wie auch schon in den Vorjahren spielt das Theater-an-der-Volme-Team in den Sommerferien durch.
Am ersten Sonntag im September – also zum 11. Geburtstag der privaten Kulturstätte – soll das Theater-Sommerfest in der Kapelle, auf der Außenbühne sowie auf dem Freigelände stattfinden.