Hagen-Mitte. Wie es zum Wasserschaden im Theater an der Volme in Hagen kam und warum die Betreiber vom Glück im Unglück sprechen.

Der Schreck war riesig. „Es war, als ob jemand den Wasserhahn über Stunden aufgedreht gelassen hätte und das Wasser in Strömen überall hinfließen konnte“, blickt Indra Janorschke noch immer erschüttert zurück. Die Leiterin des Theaters an der Volme spricht über den Wasserschaden, der sie und ihren Mann vor ein paar Tagen ordentlich auf Trab gehalten hat.

Das Schmelzwasser breitete sich beinahe im kompletten Theater an der Volme aus. Die Technik nahm aber keinen Schaden.
Das Schmelzwasser breitete sich beinahe im kompletten Theater an der Volme aus. Die Technik nahm aber keinen Schaden. © Dario Weberg

Rückblick: Dario Weberg, Intendant des kleinen Theaters auf dem Elbersgelände (die Spielstätte ist genau wie alle anderen kulturellen Einrichtungen in der Coronazeit geschlosssen), war vormittags noch zu einem Gespräch mit einem Künstler in der alten Kapelle gewesen. „Nachmittags sendete unser Alarmanlagensystem das Signal, dass es keinen Strom mehr bekomme und auf Notstrom umgesprungen sei“, sagt Indra Janorschke und fährt fort: „Dario und ich hatten ein ungutes Gefühl und fuhren sofort zum Theater. Und wir informierten den Hausmeister sowie den Notdienst einer Elektrofirma.“

Defektes Abwasserrohr

Was sie vorfanden? Aus einem alten Abwasserrohr in der oberen Etage lief das Schmelzwasser vom Dach der Kapelle in Strömen in die Künstlergarderobe hinter der Bar. Von dort drang das Wasser durch die Decken in den Technikbereich, der sich im Erdgeschoss neben der Bühne befindet, sowie in den Keller, wo unter anderem die Zuschauer-Toiletten sind.

„Das Rohr wurde sofort repariert, wir haben alle Flächen, Gerätschaften und das Mobiliar trocken gelegt, sämtliche Heizungen voll aufgedreht und die Klimaanlage auf 30 Grad gestellt“, so Indra Janorschke.

Dario Weberg nickt: „Wir hatten unheimliches Glück, dass unsere Technik nicht zu Schaden gekommen ist.“ Konkret spielt der Intendant damit auf die Licht- und Tonanlage an, auf Mikrofone, Computer, Laptops und die komplette Außentechnik für den Werdringer Kultursommer. Es sei von Vorteil, so Indra Janorschke, dass es im Theater keine Holz- sondern Betonböden gebe, „sonst wäre der Schaden höher ausgefallen.“

Neuanstrich ist fällig

In der Künstlergarderobe sowie im Keller müssen die Decken und Wände nun neu gestrichen und der Teppichboden entfernt und erneuert werden, „die alten, durchnässten Teppiche stinken entsetzlich.“

Indra Janorschke ist Theaterleiterin und Autorin in einer Person.
Indra Janorschke ist Theaterleiterin und Autorin in einer Person. © Michael Kleinrensing

Doch die Theaterbetreiber sprechen vom Glück im Unglück: „Wenn wir keine Alarmanlage in­stalliert hätten, hätten wir von allem nichts mitbekommen. Und wenn uns der Rohrbruch in einer aktiven Spielzeit getroffen hätte, wäre der Schaden viel höher gewesen, denn wir hätten etliche Tage nicht auftreten können.“

Privates Theater wurde 2011 eröffnet

Das Theater an der Volme wurde im September 2011 in der alten Backsteinkapelle auf dem Elbersgelände eröffnet.

Das privat geführte Theater verfügt über 99 Plätze.

Wie die Pläne des Paares rund um den Spielbetrieb des kleinen Theaters aussehen­?

„Wir hoffen, in der zweiten Märzhälfte die Proben wieder aufnehmen zu können. Wir möchten mit einem neuen Vier-Personen-Stück – einer von mir geschriebenen Komödie – wieder an den Start gehen. Dario erarbeitet gerade ein Tegtmeier-Stück für zwei Personen, er selbst sowie Schauspiel-Kollege Stefan Schroeder werden dann auf der Bühne zu sehen sein“, sagt Indra Janorschke.