Hohenlimburg. Drei Damen eröffnen in Hohenlimburg eine neue Boutique. Erfahrungen haben sie vor allem in den Sozialen Netzwerken gesammelt

Am Wochenende hat ein neues Geschäft für Damenmode in der Hohenlimburger Fußgängerzone eröffnet. Wo früher ein Steuerberater seinen Dienst tat, posieren nun Handtaschen und Schuhe auf Regalen, hängen Jacken und Shirts aufgereiht an Garderoben. Die Größen: klein und schmal bis groß und üppig – womit wir bei der breiten Zielgruppe wären, die diese Boutique bedienen will.

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Sortiment bis Größe 50

Denn Inhaberin Eva Kala, die das Modegeschäft mit zwei weiteren Partnerinnen betreibt, will modische Kleidung und Accessoires nicht nur für Damen bieten, die mit einer gängigen Marktgröße gesegnet sind. Vielmehr sollen auch kleinere, größere und fülligere Frauen bei ihnen ebenso zum Zug kommen und sich wertgeschätzt fühlen. Das Sortiment reicht bis Größe 50. „Es ist nicht so, dass viele Frauen mehr Kilos haben, einfach weil sie wenig Sport treiben“, sagt Kala. „Das hängt mit vielen Faktoren zusammen, zum Beispiel mit Stress, mit Schwangerschaft, mit Krankheiten. Dann hat man eben ein paar Kilo mehr, aber das heißt nicht, dass man nicht modisch angezogen sein darf.“ Ihre Botschaft: Jede Frau ist schön, egal ob Größe S oder 3XL.

 Direkt neben Bezirksverwaltungsstelle und Straßenverkehrsamt - am Eingang der Hohenlimburger Fußgängerzone - eröffnete Ende Oktober  die Boutique 
Direkt neben Bezirksverwaltungsstelle und Straßenverkehrsamt - am Eingang der Hohenlimburger Fußgängerzone - eröffnete Ende Oktober die Boutique  "My Style Fashion". In das zuvor leerstehende Ladenlokal daneben zieht ein Wettbüro.  © WP Hagen | Marcel Krombusch

Die Modestücke, die sie verkauft, kaufe sie von Designern aus Italien und Polen ein. Die Preise liegen bei 12 Euro für ein Shirt oder Accessoire bis zu knapp 700 Euro für eine Pelzjacke. Stil für den kleinen wie für den großen Geldbeutel eben.

Erstes Ladenlokal

Mit der Neueröffnung Ende Oktober eröffnet Eva Kala ihr erstes Ladenlokal. Die gebürtige Polin lebt seit zwölf Jahren in Hohenlimburg. Seit drei Jahren lebt sie ihre Leidenschaft für Mode im Internet aus. Über Live-Streams in sozialen Netzwerken zeigt sie zwei Mal pro Woche Modestücke, probiert sie an und vertreibt sie über einen Online-Shop. Auf dem Sozialen Netzwerk Instagram hat sie mittlerweile rund 14.700 Abonnenten angesammelt.

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Live-Streams seit drei Jahren

Ihrer digitalen Modenschau, die sie in einem eigens angemieteten Zimmer auf der Heide in Elsey dreht, schauten regelmäßig mehrere hundert Frauen zu, erzählt Kala. Darunter größtenteils polnische Frauen, die in der Welt verstreut leben. Sie verschicke quasi zu Kundinnenweltweit, sagt sie – von Oldenburg über Österreich, Tschechien und Portugal bis in die USA. Polen sei dagegen nicht vertreten. Dort gebe es die Designer-Mode, die sie verkauft, schließlich auch an vielen Orten zu kaufen.

Dreier-Team leitet Laden

Nun also der Schritt zur eigenen Boutique in Hohenlimburg. Die führt Eva Kala (schlank, 1,70 Meter) übrigens bewusst im Dreigespann mit zwei kleineren Kolleginnen, die andere Konfektionsgrößen haben als sie. Ganz entsprechend der eigenen Philosophie, Mode für jede Frau bieten zu wollen. Dem entgegen steht auf dem Weg ins Ladenlokal die Treppe, die überwunden werden muss. Das Geschäft ist nicht barrierefrei. Wegen Hochwasserschutz einst baulich so angelegt und leider nicht zu ändern, sagt sie. Für mobil eingeschränkte Damen biete sich aber weiter die Möglichkeit, die breite Online-Präsenz etwa auf Instagram und Facebook und den Online-Shop zu verfolgen.

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Positiv in die Zukunft

Die Live-Streams zwei Mal pro Woche werden künftig auch im Ladenlokal gedreht. Generell setzt sie weiter voll auf den Online-Verkauf und weniger auf Laufkundschaft. Auf die Fußgängerzone, die ohnehin kein leichtes Pflaster für Händler darstellt, blickt die 43-Jährige übrigens positiv. Sie habe sich bewusst für den Standort entschieden, sagt Kala, sei zuvor oft mit ihrem Mann durch die Gassen gegangen, um eine geeigneten Standort zu finden. „Es ist so schön hier in Hohenlimburg und ich habe die Hoffnung, dass es in ein paar Jahren auch wieder voller wird.“