Hagen. Im neuen Restaurant in der Hagener Innenstadt wird Familie groß geschrieben. Wir haben Pino und Lucia einen Besuch abgestattet:

Pino ist in der Hagener Gastroszene seit Jahren bekannt, hat in etlichen Restaurants und Kneipen gearbeitet und jetzt mit seiner Frau Nägel mit Köpfen gemacht: Pino, der eigentlich Binak Nikqi heißt, aber von fast jedermann nur Pino genannt wird, und seine Frau Lucia haben vor kurzem das Restaurant Nikqi in der Goldbergstraße 3 eröffnet. „Wir kochen mediterran, was sonst?“, sagt Lucia Nikqi und lächelt. Die 46-Jährige hat italienische Wurzeln, ihr Vater stammt aus Apulien, ihre Mutter aus der Nähe von Neapel, „aber ich bin in Hagen geboren“.

Und Pino Nikqi? Der gebürtige Kosovo-Albaner ist 1991 nach Deutschland gekommen, hat anfangs im Münsterland gewohnt und lebt seit 2003 in Hagen. „Ich bin seit 25 Jahren im Gastgewerbe tätig, habe meist in italienischen Betrieben, zum Beispiel im Antica Roma in Dortmund, gearbeitet“, erläutert der ebenfalls 46-Jährige. Und weiter: „Natürlich spreche ich fließend Italienisch - im Familienkreis und im Restaurant“.

Früher „Motown“, dann „Mai Tai“, später „Ercosman“

Apropos Betrieb: Im heutigen Restaurant Nikqi in der Goldbergstraße 3 waren vor etlichen Jahren der In-Treff „Motown“, später die Cocktailbar „Mai Tai“ beheimatet. „Dann war hier das türkische Restaurant Ercosman ansässig, dort war ich anfangs Kellner, dann Betriebsleiter“, sagt Pino Nikqi.

Der Betrieb schloss, für einige Monate zog ein orientalisches Restaurant ein, dann stand das Ladenlokal für eine kurze Zeit leer.

Wenn das Wetter mitspielt, können die Gäste auch vor dem Restaurant Nikqi Platz nehmen.
Wenn das Wetter mitspielt, können die Gäste auch vor dem Restaurant Nikqi Platz nehmen. © Michael Kleinrensing

„Der Eigentümer des Hauses hat mich daraufhin gefragt, ob ich Interesse an den Räumlichkeiten hätte“, sagt Pino Nikqi. Nach kurzer Beratung mit seiner Frau sagte er zu. „Wir schaukeln das hier ganz gut“, lächelt Lucia, „Pino pendelt zwischen den Bereichen Küche und Service, ich bin ebenfalls im Service und sehe mich als Gastgeberin.“ Was ihr wichtig ist? „Wir haben vier Kinder, bei uns wird Familie groß geschrieben, daher ist auch bei uns im Restaurant die Atmosphäre familiär“, unterstreicht die 46-Jährige und fährt fort: „Wir möchten zeigen, dass es, wenn man tolerant und respektvoll miteinander umgeht, gut zwischen zwei Kulturen und zwei Religionen funktionieren kann“.

Aber zurück ins Restaurant Nikqi, das sich in dezentem Elfenbeinton, mit dunklem Holz kombiniert, präsentiert: Die Speisekarte sei jetzt am Anfang noch recht üppig, „doch da gehen wir ran, streichen Gerichte, die nicht so stark nachgefragt werden, demnächst von der Karte“, betont Pino Nikqi.

Hackspieß und Garnelenpfanne sind besonders beliebt

Zwischen Pizza aus dem Steinofen, Fleisch und Fisch vom Holzkohlegrill sowie Pasta und Salate können die Gäste wählen. Bislang ist der Hackspieß, der in Käse eingerollt und dann in dünnem Lavabrot im Ofen überbacken wird, der Renner. „Und unsere Garnelenpfanne mit Tomaten, Knoblauch und Basilikum läuft ebenfalls gut“, ergänzt Lucia Nikqi. Doch nicht nur die italienische Note bestimmt die Gerichte, auch Pinos Balkan-Herkunft vergessen die beiden beim Kochen nicht: „Bei einigen Speisen verwenden wir ein intensives Balkan-Gemüsegewürz. Und natürlich Paprika“, verrät der Restaurantbetreiber.

Öffnungszeiten: dienstags 17 bis 22 Uhr, mittwochs und donnerstags 12 bis 15 Uhr und 17 bis 22 Uhr. Freitags und samstags 11 bis 15 und 17 bis 23 Uhr, sonn- und feiertags von 15 bis 21 Uhr.