Breckerfeld. Der Sportplatz Buddenkamp in Breckerfeld wird saniert. Der SC Zurstraße soll ab November auf Kunstrasen spielen. So soll das funktionieren.

Die Bagger rollen. Und das ist mal ein positive Botschaft. Auch wenn sich dadurch ein Sportplatz gerade in eine Kraterlandschaft verwandelt, die nach all den Hitzetagen nun durch Regen zu einer Schlammwüste verkommt. Die positive Botschaft ist für einen Verein, der sich rein sportlich als Aufsteiger in einer neuen Liga nach Lichtblicken sehnt: Es tut sich was auf dem Sportplatz Buddenkamp. Der neue Kunstrasenplatz für den SC Zurstraße rückt näher.

Einen Vorgeschmack, wie es denn so ist, auf feinem Rasen-Geläuf zu kicken, bekommen die 70er gerade nicht nur bei diversen Auswärtsspielen, sondern auch bei den Heimspielen, die sie auf der Sport- und Freizeitanlage an der Wahnscheider Straße, der sportlichen Heimat des Nachbarn und Liga-Konkurrenten Schwarz-Weiß Breckerfeld austragen.

Provisorium beim Kreisliga-Start

Das aber ist nicht das einzige Provisorium, mit dem der SC 70 in die Kreisliga A gestartet ist. Denn wo nicht gespielt werden kann, kann auch nicht trainiert werden. Weil aber unter der Woche die Anlage durch Schwarz-Weiß mit Senioren sowie diversen Jugendteams und die Leichtathleten des TuS belegt ist, fahren die Zurstraßer die (noch nicht aber bald gesperrte) Selbecker Straße herunter, um in der Selbecke auf Asche zu trainieren.

Wie sich Kunstrasen anfühlt, erfahren die Spieler des SC Zurstraße bei Auswärtsspielen (hier beim TSV Fichte Hagen an der Wörthstraße in Eilpe).
Wie sich Kunstrasen anfühlt, erfahren die Spieler des SC Zurstraße bei Auswärtsspielen (hier beim TSV Fichte Hagen an der Wörthstraße in Eilpe). © WP | Michael Kleinrensing

Mit dem Ziel Kunstrasen vor Augen lässt sich dieser Aufwand besser stemmen. „Man sieht jetzt deutlich die Erdarbeiten“, erklärte Bürgermeister André Dahlhaus jüngst im Bauausschuss und machte deutlich, dass auch vor dem Hintergrund der Förderkulisse, die für das Projekt gegeben ist, ein gewisser Druck herrsche. „Die Zeit drängt. Bis Mitte November muss abgerechnet sein.“

Arbeiter schlafen in Containern

Die Firma Strabag hatte letztlich den Zuschlag für die Sanierung des Platzes bekommen. Und arbeitet nun mit entsprechendem Tempo. „Vor Ort sind Container aufgestellt, in denen die Arbeiter unter der Woche übernachten“, so Dahlhaus, der die weiteren Details des Projekts erklärte. „Wir werden die Zaunanlage hinter den Toren bis zu den Eckfahnen verlängern. Aber wir werden nicht den ganzen Platz einzäunen“, so Dahlhaus.

Das ist an der Sport- und Freizeitanlage anders. „Letztlich hat das auch mit den Förderbedingungen zu tun“, so der Bürgermeister. Die gäben nämlich vor, dass der Platz Bestandteil der dörflichen Struktur sein müsse. „Wenn Jugendliche aus Zurstraße dort bolzen wollen, haben sie die Möglichkeit“, so Dahlhaus. „Falls es zu Problemen mit Vandalismus kommen sollte, werden wir noch einmal den Kontakt zum Fördergeber suchen.“

Linien werden sowohl für den Senioren- als auch für den Jugendspiel-Betrieb aufgebracht. Zwar hat der SC Zurstraße derzeit noch gar keine Jugendteams. Der Aufbau einer eigenen Jugendabteilung ist aber ein erklärtes Ziel, das mit dem neuen Kunstrasenplatz verknüpft ist. Auch Tore für die Jugend werden daher bestellt.

Der Platz selbst wird nicht – wie auf der Sport- und Freizeitanlage – mit dem mittlerweile untersagten Granulat versehen. „Stattdessen wird Quarzsand aufgebracht“, so Dahlhaus, „und so mit dem Kunstrasen verwoben, dass man ihn anders als bei älteren Plätzen kaum wahrnimmt.“

Kostensteigerung erwartet

Die bestehenden Kabinen, die die Auswechselspieler bei Wind und Wetter schützen, werden abgerissen. „Der SC Zurstraße will neue in Eigenregie installieren“, so Dahlhaus, „darüber tauschen wir uns noch mit den Verantwortlichen des Vereins aus.“

Dass sich die Kosten für das Projekt, das bis Anfang November abgeschlossen sein soll, halten lassen, steht nicht zu erwarten. „Die Schätzungen sind ja Ende 2020 vorgenommen worden“, sagt Dahlhaus, „den Förderantrag haben wir Anfang 2021 eingereicht.“ Seither sind die Kosten am Bau erheblich gestiegen – in manchen Bereichen bis zu 40 Prozent. „Insofern gehen wir davon aus, dass die Förderung am Ende nicht wie geplant 65 Prozent der Gesamtsumme abdecken wird.“