Breckerfeld. Die Stadt Breckerfeld rechnet mit erheblichen Mehrkosten in Breckerfeld für Gas und Strom. So will man darauf reagieren.
Es gibt eine schlechte Nachricht. Und die lautet: Allzu groß sind die Spielräume, die die Stadt Breckerfeld beim Thema Energiesparen hat, nicht. Diese Nachricht ist aber nur eine vermeintlich schlechte. Denn es gibt auch eine positive. Und die lautet: Weil man zuletzt relativ viel investiert hat, ist man im Vergleich zu anderen Städten vergleichsweise gut aufgestellt.
Wobei das Wort vergleichsweise wiederum vergleichsweise harmlos klingt, wenn Bürgermeister André Dahlhaus formuliert, was die Steigerungen auf dem Energiesektor mit dem städtischen Haushalt machen: „Wir rechnen in 2023 mit Mehrkosten, die zwischen 400.000 und 500.000 Euro liegen dürften.“ Angesichts der Dimensionen des eher überschaubaren städtischen Haushalts der Hansestadt klingt das nach einer immensen Summe. Denn: Das Geld dürfte an anderer Stelle fehlen.
Zuletzt gute Gaspreise für die Stadt
Immerhin: „Wir haben in den letzten Jahren einen sehr niedrigen Gaspreis gezahlt“, sagt Dahlhaus weiter. Nun aber stünden – unter schlechtesten Vorzeichen – eben neue Verhandlungen mit dem Energieanbieter an. Ausgang noch offen. „Auch in 2022 werden wir mehr ausgeben, als wir kalkuliert hatten. Allerdings ist das nicht mit den Dimensionen vergleichbar, mit denen wir im nächsten Jahr rechnen.“
Immerhin: Die öffentliche Beleuchtung in Breckerfeld ist auf LED umgestellt. Von einem Spareffekt in Höhe von 75 Prozent spricht Dahlhaus da. „Allerdings müssen wir neuralgische Punkte auch beleuchten.“ Eine Teilabschaltung einzelner Laternen in bestimmten Bereichen sei nicht möglich.
Neues Kraftwerk in der Schule
Im Schulzentrum hat sich die Stadt vor vier Jahren für ein neues Blockheizkraftwerk entschieden. „der Gasverbrauch liegt seither zwar um fünf bis zehn Prozent höher“, sagt Dahlhaus, „dafür allerdings sparen wir im Vergleich zu vorher 50 Prozent des Stromverbrauchs.“
Im Schwimmbad sieht die Verwaltung noch Spielraum. Die Temperatur im Becken soll abgesenkt werden. Von derzeit 29 Grad Stück für Stück auf dann 27 Grad. Auch in der Sporthalle wird es künftig kälter. Hier wird die Temperatur auf 17 bis 18 Grad gesenkt. Bei der Wassertemperatur der Duschen wolle man nicht eingreifen. Zu groß sei dann das Risiko, dass man ein Problem mit Legionellen bekomme.
Vorgaben kommen vom Land
Was die Raumtemperaturen im Schulgebäude angeht, so werde man sich als Stadt an den Vorgaben des Landes orientieren. Zwar sei es möglich, die Vorlauftemperatur herunter zu regulieren, allerdings sage das noch nichts über die tatsächliche Temperatur in den Klassenräumen aus, die ja auch von der Einstellung in den Räumen abhinge. „Wir werden unsere Hausmeister für das Thema sensibilisieren“, kündigt Dahlhaus an.
Bleibt noch das Rathaus. „Hier greift die Arbeitsstättenverordnung“, so Dahlhaus. „Und danach ist – Stand derzeit – eine Raumtemperatur von 20 Grad festgeschrieben. Vielleicht wird die Vorgabe ja noch mal geändert.“
Photovoltaikanlage wird erneut geprüft
Letztlich führen die höheren Energiepreise vielleicht dazu, dass sich Investitionen in Photovoltaikanlagen, die einst aus wirtschaftlichen Gründen verworfen wurden, nun doch wieder rechnen könnten. „Zumindest für den Bauhof werden wir das erneut prüfen“, kündigt Dahlhaus an. Ergebnis? Offen.