Breckerfeld. Die Finanzen der Hansestadt Breckerfeld leiden unter Preissteigerungen und Corona. Das sind die Folgen.

Wovon viele Kommunen nur träumen können, hat in der Vergangenheit in Breckerfeld immer wieder geklappt. Allerdings werde es auch für die Hansestadt künftig immer schwieriger werden, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Das hat Kämmerin Sandra Schüler in der jüngsten Ratssitzung deutlich gemacht.

Zwei Gründe sind dafür wesentlich: Zum einen wird es schon 2022 nicht mehr möglich sein, Mehrkosten, die der Kommune durch die Corona-Pandemie entstanden sind, zu isolieren und über 50 Jahre abzuschreiben. Zum anderen treffen die durch die rasende Inflation hervorgerufenen Mehrkosten auf diversen Ebenen auch die Stadt Breckerfeld.

Gebühren werden neu berechnet

„Hinzu kommt noch das Urteil zu den kalkulatorischen Kosten bei den Abwassergebühren“, so Sandra Schüler. „Noch ist offen, auf welcher Grundlage wir diese Gebühren künftig berechnen. Mehrere Optionen stehen im Raum. Aber fest steht schon jetzt, dass wir als Stadt weniger einnehmen werden.“

Der Jahresabschluss für das Jahr 2021 steht unmittelbar bevor. „Es zeichnet sich ab, dass wir mit einem Defizit von rund 300.000 Euro da stehen“, so Sandra Schüler. „Immerhin gibt es positive Signale für das Jahr 2022. Einkommens- und Gewerbesteuer fließen wie prognostiziert. Teilweise sind die Erträge sogar höher.“

135.000 Euro für Flüchtlinge

Rund 135.000 Euro hat die Stadt in 2022 bisher für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufwenden müssen. Enthalten sind in dieser Summe unter anderem Grundleistungen, Krankenhilfe sowie die Kosten für die Bewirtschaftung der Gebäude, in denen die aktuell 75 Menschen aus der Ukraine untergebracht sind. „Bislang hat das Land pauschal 875 Euro für jeden Flüchtling bezahlt“, so Sandra Schüler.

Hinzu kämen noch Bundesmittel als Vorauszahlung für die Aufwendungen der Kommune bis Ende des Jahres: „Es sieht bisher so aus, als würden die Erträge die Aufwendungen in diesem Bereich auch decken.“