Breckerfeld. Mehr als 30.000 Euro fließen aus einem Landesprogramm nach Breckerfeld. Warum sich darüber Vereine freuen und was sie mit dem Geld vorhaben.

31.645 Euro Fördermittel. Klingt jetzt nicht so viel, wenn man die manchmal schwindelerregenden sechs- und siebenstelligen Summen bedenkt, die sonst oft genug in Projekte fließen. Nichtsdestotrotz blickt Kristina Sitterli, Regionalmanagerin „Ennepe.Zukunft.Ruhr“ in Breckerfeld an der Sport- und Freizeitanlage in zufriedene Gesichter. Denn für die drei Vereine, die jetzt avisierte Projekte angehen können, ist auch der kleine Fördersegen eine große Hilfe.

Beispiel Schwarz-Weiß Breckerfeld: Der Fußball-Verein ist durch die neue Jugendspielordnung vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Die sieht nämlich vor, dass ab dem Jahrgang 2015 (und dann in den nächsten Jahren bis in den E-Jugendbereich hinein) ohne Torhüter auf Kleinfeld gespielt wird.

14 neue Tore

„Es wird zwei gegen zwei oder drei gegen drei gespielt“, sagt Jugendtrainer Tim Weinreich, „Ziel ist es, dass nicht – wie in den unteren Jugenden häufig der Fall – zwei, drei gute Spieler die Spiele bestimmen. Alle sollen mehr Ballkontakte bekommen. Im Grunde eine gute Idee.“ Aber eine Herausforderung für Vereine, bei denen in der Corona-Zeit die Einnahmen nicht gesprudelt sind.

Neue Bänke stehen vor dem Vereinsheim der Spiel- und Sportanlage Breckerfeld: Auch sie sind über Fördermittel finanziert.
Neue Bänke stehen vor dem Vereinsheim der Spiel- und Sportanlage Breckerfeld: Auch sie sind über Fördermittel finanziert. © WP | Michael Kleinrensing

Hier greift das Förderprogramm für Klein-Projekte, das in sogenannten Leader- und Vital-Regionen Anwendung findet. Insgesamt 14 kleine Tore kann der Verein nun anschaffen. Hinzu kommen übrigens noch neue Sitzbänke, die von den Eltern während der Spieltage, die nun in Turnierform ausgetragen werden, genutzt werden können. Sowie Tornetze, Eckfahnen und eine Erneuerung der Bandenwerbung. Gesamtkosten für alle Maßnahmen: 18.669 Euro.

Heimatmuseum profitiert

Auch der andere Sportverein, der die Sport.- und Freizeitanlage nutzt und betreibt, profitiert. Der TuS Breckerfeld, dessen Leichtathleten die Anlage nutzen, kann eine neue Hochsprunganlage anschaffen. Kosten: 12.137 Euro. „Die alte ist nach 16 Jahren nicht mehr nutzbar“, sagt der TuS-Vorsitzende Hanswalter Dobbelmann, der die unbürokratische Möglichkeit lobte, in diesem Programm Förderanträge zu stellen. „Die neue Anlage lässt sich einfach auf- und abbauen. Sie ist auch wettkampftauglich und qualitativ hochwertig. Ich habe noch keine Anlage dieses Hersteller gesehen, die nach ein paar Jahren schlecht ausgesehen hätte.“

Aber nicht nur Sportvereine profitieren in Breckerfeld. Auch der Museumsverein bekommt Unterstützung. Zwei neue Glasvitrinen und eine eigene Ton- und Lichttechnik. „Bislang haben wir die Technik immer über einen Dienstleister in Witten eingekauft“, sagt Johannes Dennda. „Künftig sind wir unabhängig und sparen Kosten.“

Rund 70 Veranstaltungen pro Jahr (Konzerte, Lesungen, Kabarett, Kino) finden im Museum statt. Hinzu kommen noch einmal 30 bis 40 Hochzeiten. „Für uns sind die Fördermittel eine gute Unterstützung“, sagt Dennda mit Blick auf die 8750 Euro teuere Anschaffung.

Bezuschusst werden die Projekte auch von der Stadt Breckerfeld, die zehn Prozent der Fördersumme (3164 Euro) trägt. 90 Prozent der Förderung kommen vom Land NRW. Der Eigenanteil der Antragsteller liegt bei 20 Prozent.

„Das Programm selbst ist extrem beliebt“, sagt Kristina Sitterli mit Blick auf die Förderregion, die neben Breckerfeld auch Ennepetal, Sprockhövel sowie Gevelsber-Asbeck und Wetter-Esborn umfasst. „Wir hatten 35 Anträge, konnten letztlich aber nur 20 bewilligen.“ Das Breckerfeld voraussichtlich Leader-Region wird, bleibt auch für 2023 die Möglichkeit, Kleinprojekte vor Ort zu fördern.