Hagen. Hitzerekord in Hagen – das trifft viele Berufsgruppen. Aber nur wenige schwitzen so wie die Kradfahrer der Polizei Hagen in ihrer Ausrüstung.

Für diejenigen, die auf den Straßen von Hagen für Sicherheit und Ordnung sorgen, ist ein Tag mit Rekordhitze eine außergewöhnliche Belastung. Besonders Polizisten, die auf dem Motorrad unterwegs sind, treffen Temperaturen, die in Teilen der Stadt die 39-Grad-Grenze knackten, mit voller Wucht.

Denn wer glaubt, dass auf dem Krad der Fahrtwind Abkühlung schafft, irrt. „Die Maschine ist vollverkleidet, da merkt man unter der Kombi nichts“, sagt Benjamin Löwer, „wenn man länger steht, bläst ein Gebläse sogar die warme Luft des Motors nach oben.“

Schusssichere Weste und Airbag

Die Folge: Löwer und seine Kollegen schwitzen wie an kaum einem anderen Tag. „Wenn man eine halbe Stunde auf dem Motorrad sitzt, läuft die Suppe“, so Löwer. Was auch daran liegt, dass der Polizeikommissar unter der Motorrad-Kleidung auch noch die schusssichere Weste tragen muss und (freiwillig) zur eigenen Sicherheit einen Airbag angelegt hat.

Schusssichere Weste trägt auch Löwers Kollegin Patricia Schmidt, die immerhin zeitweise im klimatisierten Streifenwagen sitzen kann: „Aber im Grunde genommen weiß man ja nie, wie der Dienst verläuft. Wenn ich aussteigen und für Stunden irgendwo stehen muss, trifft mich die Hitze unter der Weste auch mit voller Wucht.“ Immerhin: Die Ärmel ihres hellblauen Hemdes sind am Hitzetag kurz.

Lebensversicherung für die Polizei

Dass die Polizisten, die auf den Hagener Straßen an einem Hitzetag unterwegs sind, ausnahmsweise ihre Westen ablegen, kommt nicht in Frage. „Sie ist für die Kollegen im Außendienst die Lebensversicherung“, so Polizeisprecher Tim Sendler. „Auch, wenn es darunter richtig warm ist.“