Hagen. Mit dem Enforcement Trailer wurden 2021 auf der A 45 in Hagen 12.575 Schnellfahrer erwischt. Das Gerät steht vor allem in Baustellenbereichen.

Die Autobahnpolizei nimmt mit dem sogenannten Enforcement Trailer, einem mobilen Gerät zur Geschwindigkeitsüberwachung, auch die Schnellfahrer auf der A 45 in Hagen stärker ins Visier. Nach Auskunft von Polizeioberkommissarin Kristina Purschke wurden im vergangenen Jahr auf der Sauerlandlinie in Hagen 12.575 Fahrzeuge „geblitzt“. Ein Jahr zuvor waren es lediglich 1765.

Der Enforcement Trailer, ein in einen Anhänger eingebauter Laserscanner, tastet den entgegenkommenden Verkehr ab und kann bis zu 320 km/h schnelle Fahrzeuge erfassen. Das Gerät wird im gesamten Zuständigkeitsbereich der Autobahnpolizei Dortmund eingesetzt, vorrangig in Baustellenbereichen.

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Dauerhafte Verkehrsüberwachung

Und vor und hinter der Anschlussstelle Hagen-Süd ist die A 45 derzeit eine einzige Baustelle. „Die besondere Verkehrssituation in Baustellen erfordert neben einer hohen Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmenden auch die konsequente Beachtung von Geschwindigkeitsbegrenzungen“, betont Kristina Purschke. Der Einsatz des Enforcement Trailers habe das Ziel, durch dauerhafte Verkehrsüberwachung die Verkehrssicherheit der Autobahnnutzer zu erhöhen, aber auch die Sicherheit der Menschen, die beispielsweise in der Baustelle arbeiten.

Der schnellste Raser im Jahr 2021 auf der A 45 in Hagen brauste mit 161 km/h durch die Baustelle, in der lediglich 80 km/h erlaubt sind. Er war somit (bereits abzüglich der Toleranz von drei Prozent) 81 km/h zu schnell.

Der unscheinbare Anhänger mit dem breiten Schlitz, durch den die empfindliche Messtechnik die Fahrbahnen abtastet und die Fahrzeuge fotografiert, ist mit einem kugelsicheren Mantel vor Vandalismus geschützt. Das Gerät kommt ohne Personal aus, es arbeitet autark und kann fünf Tage lang hintereinander am Einsatzort aufgestellt werden. Die Stromversorgung wird über Akkus gesichert.

So können zahlreiche Verstöße geahndet werden

Da er tagelang fotografieren und messen kann, können mit dem Laserscanner Geschwindigkeitsverstöße in großer Anzahl festgestellt werden.

Gemäß des bundeseinheitlichen Tatbestandskatalogs werden Geschwindigkeitsüberschreitungen mit dem Auto außerhalb geschlossener Ortschaften mit 20 Euro geahndet, wenn man die Höchstgeschwindigkeit um bis zu 10 km/h überschritten hat. Bei 11 bis 15 km/h beträgt die Strafe 40 Euro. Die von den Temposündern zu zahlenden Verwarngelder zieht die Polizei bzw. das Land NRW ein.

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Wer noch schneller fährt, gegen den leitet die Stadt Hagen ein Bußgeldverfahren ein. Dieses beträgt mindestens 60 Euro und steigt auf 320 Euro, wenn man 41 km/h zu schnell (oder noch schneller) unterwegs ist. Zudem droht dann auch ein mindestens einmonatiges Fahrverbot.

Stadt Hagen bearbeitet Bußgeldverfahren

Nach Auskunft von Pressesprecher Michael Kaub hat die Stadtverwaltung Hagen im vergangenen Jahr knapp 511.000 Euro an Bußgeldern eingenommen, die ihr von der Autobahnpolizei weitergeleitet wurden (im Jahr 2020 waren es 581.000 Euro). Allerdings sei nicht aufzuschlüsseln, wie viele der zugrundeliegenden Fälle sich auf der A 45 bzw der A1 oder der A 46 ereignet hätten.

Baustellen auf Autobahnen stellten grundsätzlich schwierige Verkehrssituationen für die Verkehrsteilnehmenden dar, so Oberkommissarin Purschke. Verengte Fahrstreifen, Verschwenkungsbereiche und plötzliche Stausituationen erhöhten das Risiko für Fahrfehler und Kollisionen. Der Streckenzug der A 45 weise viele Bauwerke und Bereiche auf, in denen auch in den kommenden Jahren umfangreiche Arbeiten erforderlich sein würden.

Wie es aussieht, wird der Enforcement Trailer auch zukünftig auf der Sauerlandlinie regelmäßig zum Einsatz kommen.