Dahl/Priorei. Nun also doch: Im Zuge des Brücken-Chaos muss in Dahl und Priorei nun 30 gefahren werden. Aber was ist mit Rummenohl?
In den Ortskernen der Hagener Stadtteile Dahl und Priorei gilt ab sofort ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde. Die Geschwindigkeitsbegrenzung ist bereits ausgeschildert. Damit setzt die Verwaltung einen Beschluss der Bezirksvertretung Eile/Dahl um, der den zahlreichen Beschwerden der Anwohner Rechnung tragen soll. Denn in den Ortsteilen des Hagener Südens leiden sie unter den Folgen der Sperrung der Rahmedetalbrücke auf der A45.
Verkehrszählungen geben den Ausschlag
Das Verkehrsaufkommen auf der B54 im Hagener Süden – das hat diese Zeitung zuletzt oft berichtet – und die dadurch gestiegene Lärmbelästigung für die Anwohner hat sich enorm höht. „Von uns durchgeführte Verkehrszählungen haben ergeben, dass der Gesamtverkehr um rund 50 Prozent und der Lkw-Verkehr um rund 30 Prozent zugenommen hat. Die Zählungen und eine Berechnung der Lärmschutzrichtlinie sind unter anderem die Grundlage für die Tempoänderung“, erklärt Michael Kaub, Sprecher der Stadt Hagen, gegenüber der Redaktion.
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Stadt: Keine Rückstaus erwartet
Man erhoffe sich insbesondere auch nachts eine Lärmreduzierung, da die Messungen eine überhöhte Geschwindigkeit bei durchfahrenden Lkw ergeben hätten. Kaub weiter: „Rückstaus erwarten wir nicht, da die Abschnitte jeweils eine Länge von 500 Metern unterschreiten. Ein solch kurzer Abschnitt lässt in der Regel keine weiteren Rückstaus erwarten.“
Dass die Temporeduzierung nun da ist, begrüßt beispielsweise B54-Anwohnerin Ursula Schäfer, die direkt am Ortsteingang Rummenohl quasi auf dem Weg nach Priorei lebt: „Ich finde das Tempolimit gut, der Lärm könnte wirklich gedrosselt werden. Rückstaus ergeben sich ohnehin jeden Tag, da ist das Tempo eigentlich egal.“
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Neue Zählungen nach den Ferien
Doch sie wirft auch die Frage auf, warum Tempo 30 dann nicht direkt auch im aktuell schwer belasteten Rummenohl umgesetzt wurde. „Rummenohl haben wir im Blick. Hier müssen aber noch nach den Ferien, wenn der Verkehr wieder normal fließt, Zählungen durchgeführt werden“, sagt Stadt-Sprecher Michael Kaub dazu.
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Michael Dahme, Bezirksbürgermeister in Eilpe/Dahl und damit auch für die genannten Gebiete, erinnert daran, dass es in der Diskussion in der Bezirksvertretung zunächst immer nur um Dahl gegangen sei. „Die enge Verkehrsführung in Dahl birgt schon Gefahren“, sagt Michael Dahme. „Wenn große Laster mit Tempo hier durchfahren, hat man eine Gefahrensituation.“
BV wollte nicht zu viel fordern
Dass neben Dahl und Priorei in Rummenohl noch kein Tempo 30 gilt, erklärt Dahme aus Sicht der Bezirksvertretung damit, dass man den „Bogen“ nicht habe überspannen wollen. „Die B54 durch diese Ortschaften ist eine lange Strecke“, sagt er. Man habe zunächst nicht zu viel fordern wollen, sondern dort, wo man konkret Gefahren gesehen habe, handeln wollen.