Hagen-Mitte. Es dauert nur einige Minuten und ist eigentlich unspektakulär. Aber mit der neuen Marktbrücke hat Hagen ein Stück Normalität zurück. Endlich.
Es dauert nur ein paar Minuten – und zugegebenermaßen ist es ziemlich unspektakulär. Ohne viel Tamtam. Ohne Probleme. Die Ampel springt auf Grün, die Mitarbeiter schieben die rot-weißen Baken zur Seite und der Bus rollt los. Über die Marktbrücke, die jetzt Simon-Cohen-Brücke heißt. Und über die heute zum ersten Mal seit 22 Monaten wieder Autos rollen können.
Oder in diesem Fall der Bus. Der darf nämlich als erster fahren. Im Sinne der Verkehrswende. Nur kurz, nachdem das blau-gelbe Band durchgeschnitten ist, trauen sich parallel auch schon erste Radfahrer, die geduldig am Rand gewartet haben, auf die Strecke. Der Bus biegt links ab auf den Ring.
Im Gegensatz zur alten Marktbrücke hat die neue zwei zusätzliche Fahrspuren. Diese führen vom Märkischen Ring Richtung Bergischer Ring und es gibt eine Abbiegespur nach Süden in Richtung Stadthalle. Durch diese Änderungen ist der gesamte Ring nunmehr zweispurig ausgebaut. Außerdem wurde die Volmestraße um eine zweite Linksabbiegerspur in Richtung des Bergischen Rings erweitert.
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Spürbare Erleichterungen im Innenstadtverkehr
Was auf den ersten Blick alles so total banal und unspektakulär scheint, bringt für viele Hagener im Alltag aber spürbare Erleichterungen. Diese Hauptverkehrsader verbindet die Innenstadt mit Wehringhausen, Haspe, Eilpe. Und die Umwege, die Autofahrer – aber auch Radfahrer und der Öffentliche Personennahverkehr – in Kauf nehmen müssen, um zur Arbeit oder in die Stadt zu kommen, werden mit dieser Wiedereröffnung, die sich wegen „mehrerer Krisen“ um mehrere Monate verschoben hatte, bedeutend kürzer.
Fotostrecke- Eröffnung der Simon-Cohen-Brücke
Die Fahrt mit dem ersten Bus, der hier fahren darf, geht weiter über den Ring, durch die Rathausstraße und dann links ab durch die Potthofstraße – die offiziell weiter für den Individualverkehr gesperrt ist, was einige Autofahrer aber auch an diesem Tag geflissentlich ignorieren. Zurück an der Marktbrücke, die „ersten Tester“ steigen aus. Und als die ersten Autos rollen, scheint es, als wäre diese Brücke hier niemals gesperrt gewesen. Wie selbstverständlich biegen die Autos ab. Nach 22 Monaten hat Hagen ein Stück Normalität zurück. Endlich.