Hohenlimburg. Am Steltenberg in Hohenlimburg verkauft die Stadt Hagen Baugrundstücke. Nach diesen Kriterien werden sie vergeben.

Ein Baugrundstück in guter Lage und zu bezahlbaren Preisen zu finden, an dieser Aufgabe scheitern viele Familien in Hagen. Der Bedarf ist groß, die Auswahl mau. Umso interessanter da die sechs Flächen, die von der Stadt Hagen am Steltenberg verkauft werden. Rund 526 bis 727 Quadratmeter sind die Grundstücke jeweils groß, der Elseyer Ortskern, eine Grundschule und eine Kindertagesstätte nur wenige Fahrminuten entfernt.

Die Anzahl der Interessenten werde aus Datenschutzgründen nicht genannt, so Stadtsprecherin Clara Treude auf Anfrage. „Es besteht aber grundsätzlich eine starke Nachfrage nach Baugrundstücken.“ Wer in das Rennen um eines der Grundstücke am Steltenberg einsteigen möchte, der mag beim ersten Blick auf das Exposé mit dem Aufteilungsplan jedoch verwundert feststellen, dass insgesamt acht Grundstücke eingezeichnet sind. Die beiden größten Grundstücke sind bereits aus dem Rennen genommen. Mag sich hier wer bereits im Vorfeld ein passables Grundstück gesichert haben?

Zwei Grundstücke werden versteigert

Nein, lautet die klare Antwort. Aber: Für diese beiden Grundstücke gelten bei der Vergabe andere Spielregeln. Denn die Grundstücke werden generell im Rahmen des Programms „Ein Platz für Familien“ verkauft. Und bei mehr Bewerbern als Grundstücken aus diesem Programm werden diese nach einem Punkteverfahren vergeben, dass Familien mit Kindern, die bisher kein Hauseigentum in Hagen haben, die besten Chancen einräumt.

+++ Lesen Sie auch: Breckerfeld – 28 Häuser wechseln Besitzer +++

Um auch kinderlosen Interessenten die Chance auf ein Baugrundstück aus dem Programm zu geben, hat der Stadtentwicklungsausschuss im Dezember die Vergabekriterien ausgeweitet. Der Beschluss: Stehen mindestens acht Baugrundstücke aus dem Programm „Ein Platz für Familien“ zum Verkauf, wird ein Viertel dieser Grundstücke an den Meistbietenden verkauft.

SPD, Linke und Hagen Aktiv gegen Versteigerung

Für die Vergabe nach Höchstgebot stimmten CDU, Grüne, Bürger für Hohenlimburg/Die Partei und HAK. SPD, Linke und Hagen Aktiv stimmten dagegen.

+++ Lesen Sie auch: Naturschützer gegen Wohnungsbau im Hochschulviertel +++

Übersetzt auf das Baugebiet am Steltenberg bedeuten diese Spielregeln nun: Erst werden sechs der acht vorhandenen Baugrundstücke über ein festgelegtes Vergabeverfahren unter allen interessierten Bewerbern (bevorzugt Familien) verkauft. Und sobald die Unterschriften unter den Kaufverträgen trocken sind, werden die zwei verbliebenen Grundstücke in dem Baugebiet jeweils an den Höchstbietenden veräußert. Verwaltungsintern habe man entschieden, die beiden größten Baugrundstücke für diese Vergabe per Höchstgebot auszuwählen, so die Stadt.

Bewerbungen bis 31. Mai

Kaufpreise ab 144.650 Euro

Sollte es mehr Bewerber als Grundstücke geben, werden die Flächen nach einem Punkteverfahren vergeben, dessen Kriterien offen einsehbar sind. Die meisten Punkte gibt es für Bewerbungen von Familien mit Kindern unter 18 Jahren, die noch mit im Haushalt leben und bisher keinen Hausbesitz in Hagen haben. Zusatzpunkte gibt es für bis zu drei weitere Kinder unter 18 Jahren, die mit im Haushalt leben.
Die Preise für die Grundstücke liegen zwischen 144.650 Euro (526 Quadratmeter) und 205.485 Euro (721 Quadratmeter).
Wo am Steltenberg die acht neuen Wohnhäuser entstehen sollen, war zuvor größtenteils Ackerland und landwirtschaftlich verpachtete Fläche. Unangetastet geblieben sind ein Biotop und ein Quellbereich südlich der Baugrundstücke.

Noch bis zum 31. Mai können sich Interessierte für eines oder mehrere der sechs Grundstücke am Steltenberg bewerben. Sollten sich mehrere Bewerber für ein Grundstück interessieren oder sich mehr Bewerber melden, als Grundstücke vorhanden sind, soll ein Punktesystem die Vergabe nach fairen Richtlinien sicherstellen.

Wer den Zuschlag bekommt, das werde kurzfristig, voraussichtlich Anfang Juni, ermittelt. Die Grundstücke werden direkt an die jeweiligen Bauherren verkauft, beschreibt das zugehörige Immobilien-Exposé, und sind innerhalb von zwei Jahren mit einem Wohnhaus für eigene Zwecke des Erwerbers zu bebauen.