Breckerfeld. Die Zahl der E-Bikes steigt auch in Breckerfeld. Wie die Polizei und Gesund in Breckerfeld für mehr Sicherheit für Senioren sorgen wollen.
Kein Helm auf dem Kopf, ein zu kleines oder zu großes Rad unter dem Hinterteil und dazu ein motorgetriebenes Geschoss, das aus dem Stand heraus bei voller Kraft zu erheblicher Beschleunigung im Stande ist. „Es gibt schon ein paar Baustellen, wenn es um das Thema E-Bike und Senioren geht“, sagt einer, der sich beruflich mit der Thematik auseinandersetzt: Jörg Reifenschneider, selbst E-Bike-Fahrer und als Hauptkommissar in Diensten der Kreispolizei Ennepe-Ruhr. Und deshalb laden er und die Initiative „Gesund in Breckerfeld“ zu Praxisübungen mit dem E-Bike – am Dienstag, 17. Mai, 15 bis 17 Uhr, auf dem Marktplatz.
Reifenschneider selbst und seine Kollegen wollen an diesem Tag beobachten und Hinweise geben. „Die nötige Routine über Trainings und Touren müssen sich die Senioren schließlich selbst erarbeiten“, erklärt der Polizist. Eine Möglichkeit dazu: E-Bike-Touren, die Frank Gentsch für „Gesund in Breckerfeld“ künftig anbieten will.
Zahl der E-Bikes steigt
Dass diese Angebote einen Zeitgeist treffen, steht für die Initiatoren außer Frage. „Die Zahl der E-Bikes steigt“, sagt Polizist Reifenschneider. „Und viele davon werden von Senioren gekauft. Leider steigt damit auch die Anzahl älterer Menschen, die mit dem Fahrrad in einen Unfall verwickelt sind.“
Hinzu kommt die Topographie in und um Breckerfeld. Lange Anstiege, die früher nur gut trainierte Radfahrer problemlos bewältigen konnten, sind dank eines zugeschalteten Elektroantriebs auch für Einsteiger keine Hindernis mehr. „Früher sind nach dem Urlaub an der Nordsee normale Räder für ein Jahr im Keller verschwunden“, sagt Frank Gentsch. „Das ist heute ganz anders.“
Polizei: Aufklärung nötig
Und so sieht Jörg Reifenschneider, dass „reichlich Aufklärungsarbeit notwendig ist“. Er selbst erreicht in Kürze die Pensionsgrenze und ist auf ein motorisiertes Rad umgestiegen, nachdem er zum ersten Mal auf dem E-Bike seiner Frau gesessen hat. „Es geht beim E-Bike-Tag sowohl um Theorie als auch um praktische Übungen.“
Dass das Thema Senioren und Radfahren einer gewissen Sensibilität unterliegt, diese Erfahrung hat auch Frank Gentsch gemacht. „Natürlich beobachtet man auf Touren immer wieder ältere Radfahrer, die schlichtweg überfordert und unsicher sind“, sagt Gentsch. „Grundsätzlich ist es ja nur gut, wenn Senioren sich an der frischen Luft bewegen. Da will man ja niemandem auf den Schlips treten.“
Touren mindestens zweimal im Monat
Und trotzdem werden Gentsch und sein Mitstreiter Franz-Josef Kersting – beide wollen demnächst wieder gemeinsam die NRW-Tour unter die Räder nehmen – durchaus auch diesen Aspekt bei den geführten Touren, die sie nach Bedarf und Wetterlage mindestens zweimal im Monat anbieten wollen, berücksichtigen. „Ich denke, dass es ein großes Interesse gibt“, sagt Gentsch und betont gleichzeitig, dass die Vernetzung der E-Biker untereinander ein weiterer Aspekt sei. „Wir werden einen Austausch in der Gruppe organisieren, so dass sich die Mitglieder auch kurzfristig untereinander zu Touren verabreden können.“
Bei all dem soll keinesfalls der sportliche Aspekt im Vordergrund stehen. „Wer es darauf anlegt, möglichst viele Kilometer zu machen, der ist bei uns sicherlich fehl am Platze“, erklärt Gentsch, dass auch an Pausen (entweder mit mitgebrachten Köstlichkeiten oder bei einer Einkehr) gedacht ist. Angesprochen seien vor allem jene, die mit klassischen Trekkingrädern unterwegs seien. Nebenstraßen mit wenig Verkehr sollen ebenso wie gut befestigte Wege und Radwege befahren werden.
Wer an den geführten E-Bike-Touren teilnehmen möchte, kann sich direkt an Frank Gentsch wenden: 0152/34360164.