Breckerfeld. 20 Unfälle weniger als vor einem Jahr hat die Polizei im EN-Kreis in Breckerfeld 2020 erfasst. Das ist ein Ergebnis der Unfallstatistik.
In der Hansestadt hat es im vergangenen Jahr 198 Mal gekracht. Das sind deutlich weniger Verkehrsunfälle als noch im Vorjahr (218). Diese Entwicklung zeigt sich auch in den übrigen kreisangehörigen Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises in Hattingen (1430), Gevelsberg (914), Schwelm (898), Ennepetal (875), Sprockhövel (611), Herdecke (594) und Wetter (587). In Summe kam es zu 6107 Verkehrsunfällen (Vorjahreswert 7298) – die Zahl der Unfälle ist somit um mehr als 16 Prozent rückläufig.
Damit dies auch so bleibt, wenn der Verkehr nach der Coronazeit wieder deutlich stärker fließt, appelliert Landrat Olaf Schade: „Die Polizei unternimmt alles, um Verkehrssicherheit zu gewährleisten, aber am Wichtigsten ist und bleibt gegenseitige Rücksichtnahme.“ Die Gefahr, Opfer eines Verkehrsunfalls zu werden, sei im Bereich der Kreispolizeibehörde weiterhin sehr gering. „Mit einer Unfallhäufigkeitszahl (Grundlage ist hier die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden im Verhältnis zur Einwohnerzahl) von 219,20 belegt der Kreis den Spitzenplatz im Land“, so die Polizei.
Auch die Zahl der Verletzten geht in Breckerfeld zurück
Vier Todesfälle im Jahr 2020
Ein Rückblick auf die Verkehrsunfälle im Kreisgebiet in den vergangenen Jahren: 496 Verkehrsunfälle mit Personenschaden wurden im Jahr 2020 bei der Polizei dokumentiert, im Vorjahr waren es noch 521.
Die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Personen bleibt auf niedrigem Niveau. Vier Todesfälle gab es im Jahr 2020, ein leichter Anstieg zum Vorjahr (3). Die meisten Todesfälle (8) hatte es zuletzt 2018 gegeben.
Die jetzt vorgestellte Unfallstatistik der Polizei liefert tiefe Einblicke in das Unfallgeschehen in den einzelnen Städten. Die Fälle werden hier genaustens ausdifferenziert. In der Auswertung zeigt sich: Auch bei der Zahl der Verunglückten in den einzelnen Kommunen sieht Breckerfeld gut aus. 26 Verletzte dokumentierte die Polizei im vergangenen Jahr in der Hansestadt. 2019 waren es noch 37 Fälle.
Fünf Motorradfahrer sind 2020 im Stadtgebiet verunglückt (2). Das hört sich zunächst nicht viel an. Aber: „Die Zweiradfahrer sind unsere Problemkinder – auch im Jahr 2020“, sagt Mario Klein, Leiter der Direktion Verkehr bei der Kreispolizeibehörde. Denn die Zahl der Unfälle bei den motorisierten Zweirädern stieg kreisweit von 107 auf 144. „Einen örtlichen Schwerpunkt oder eine gehäufte Ursache erkennen wir nicht“, so Klein weiter. Einzig sei deutlich, dass vor allem die Unfall-Anzahl bei den Rollern und Kleinkrafträdern bis 125 Kubikzentimeter Hubraum steige.
Anstieg bei Rad- und Pedelecfahrern
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Noch stärker allerdings sei der Anstieg bei den verunfallten Rad - aber vor allem den Pedelec-Fahrern. „Bei gutem Wetter ist am Wochenende auf den Trassen die Hölle los“, sagt Klein. Vor allem Senioren auf E-Bikes verunfallen in steigender Zahl. 121 Fälle verzeichnete die Polizei im Jahr 2020, 2019 waren es noch 85. „Das Handling der Pedelecs ist nicht so einfach, die Beschleunigung enorm“, benennt Klein mögliche Unfallgründe. Noch ist diese Entwicklung stark auf die Nordkreisstädte reduziert, weil dort der Radwegeausbau deutlich weiter vorangeschritten ist als im Südkreis. Die steigende Fallzahl zeigt sich bis jetzt auch noch nicht in Breckerfeld: Hier kam es zu nur einem Unfall in Zusammenhang mit Rad- und Pedelecfahrern (Vorjahr: 3).
Ein Blick auf die weiteren Fälle: Drei Fußgänger (1), drei Senioren (5) und ein Kind (1) verunglückten in der Hansestadt. Unfälle, die von jungen Erwachsenen – im Alter von 18 bis 24 – verursacht wurden, machen gerade einmal etwa vier Prozent an der Gesamtunfallzahl im Kreisgebiet aus. In Breckerfeld sind im Jahr 2020 deutlich weniger junge Erwachsene verunglückt (3/9).
Zu hohe Geschwindigkeit nur dritthäufigste Unfallursache
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Als Hauptgrund nennt die Polizei für diese Unfälle vor allem Abbiege- und Wendevorgänge mit 36 Prozent und Vorfahrtunfälle mit 20 Prozent. Nur in etwa 15 Prozent der Fälle war die Geschwindigkeit die Ursache, in vier Prozent waren es Alkohol, in gerade Mal einem Prozent der Fälle berauschende Mittel.
Eine weitere positive Botschaft der Polizei: Ebenfalls gesunken ist die Zahl der Verkehrsunfallfluchten in Breckerfeld – die Polizei hat hier im vergangenen Jahr 35 (37) Fälle dokumentiert. Die Zahl war von 2018 auf 2019 sprunghaft von damals noch 25 auf 37 Fälle gestiegen.
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Die Agenda für das laufende Jahr sehe wie folgt aus: konsequente Verfolgung von Verkehrsverstößen, flächendeckende Geschwindigkeitsüberwachung durch verstärkten Technikeinsatz und direktionsübergreifende Sondereinsätze.